Donnerstag, 30. Dezember 2010

Antons Lied

Auch wenn es kitschig ist...

Anton



Anton
10.12.2010
55 cm
3980 g


Danke für die ganzen guten Wünsche!
Ich bin wirklich gerührt, wie viele von Euch mitgefiebert haben.
Danke!
Mittlerweile wiegt der kleine Kerl 4380 g und ist bereits 57 cm groß.
Er hat das wunderschönste Lächeln , was man sich vorstellen kann.
Herr L. und ich sind über seine Geburt überglücklich!
Für uns ist er das großartigste und tollste Kind auf der ganzen Welt!




                                                            
                                                                      

Dienstag, 7. Dezember 2010

So,

das Kind macht weiter keine Anstalten auf diese Welt zu kommen.Warum auch? Draussen ist es kalt und ungemütlich. In mir schwimmt er bei 37°C und Vollverpflegung ganz gemütlich seine Runden. Gut, es wird etwas eng. Gestern staksten beide Füße aus dem Bauch heraus. Aber Abstriche muss fast jeder mal in seiner Wohnsituation machen.Vielleicht denkt er sich, dann braucht er später nicht in eine WG ziehen, wie seine Mutter, vor Jahren, ein Desaster!Eigentlich eine andere Geschichte, aber ich sag nur kleine krause schwarze Haare auf der Leberwurst im Kühlschrank. Und fragen sie mich nicht, wie und warum diese Haare dort gelandet sind!
Ich warte also weiter!

Montag, 6. Dezember 2010

Nein,

nein, er ist immer noch nicht da!
Dieses Warten und Ausharren zerrt an meinen Nerven.
Nicht nur an meinen übrigens.
Herr L. fragt nach jedem unmotivierten Seufzer von mir, ob alles in Ordnung ist.
Ich antworte dann immer, nein, ich habe keine Wehen. Nein, er kommt noch nicht und ja, ich werde es bemerken, wenn es los geht.
So, jetzt werde ich weiter brüten und dabei die Spülmaschine ausräumen und ein bisschen aufräumen. Danach kommt das Nickerchen an die Reihe. Nachts mit der Kugel durch zu schlafen funktioniert leider nicht mehr. Erst recht nicht mehr, seit dem er sich wohl in den kleinen Kopf gesetzt hat, durch den Knochen durch zu brechen. Das fühlt sich an, als ob ein Handball tonnenschwer auf dem Schambein liegt und sich kein Stück bewegt. Von rechts nach links wenden wird zur Gymnastikaufgabe und das Gehen erinnert eher an ein Watscheln. Sehr elegant, gerade jetzt im Schnee!
Ich gleite und schwebe! Wer etwas aderes behauptet, der hat keine Ahnung!

Donnerstag, 25. November 2010

6.15 Uhr

Der Bauch und ich, wir drehten uns von rechts nach links.
Über links aufstehen geht einfacher als über rechts. Und da ich nötig zur Toilette musste, eilte es doch etwas.
Grossartigerweise war die Erbse ebenfalls wach und schubste begeistert Richtung Blase, so dass ich immer wieder stocksteif zusammen zuckte und kurz innehalten musste.
Okay, den Oberkörper hatte ich schon angehoben, die Beine angewinkelt, viel fehlte nicht mehr und ich konnte los. Plötzlich landete eine Hand auf meinem Rücken! Herr L. war also auch wach. Gut, von mir aus, aber ich musste jetzt mal Pipi!
Die Hand bewegte sich jedoch nicht von meinem Rücken weg, nein, sie lag tonnenschwer darauf. Die Erbse schien sich auf super mit meiner Blase zu amüsieren! Ich schnaufte!
" Mach Dir doch Licht an!" kam von der anderen Seite des Bettes. Die Hand rührte sich immer noch nicht. Vollkommen entnervt schnaubte ich noch mal und versuchte die Hand abzuschütteln, vergebens! Langsam reichte es aber!
" Warum machst Du dir denn kein Licht an?"
War das jetzt hier die Quizshow am Morgen?
Wütend hiefte ich mich in den Vierfüßlerstand. Fragen sie jetzt nicht wieso!
Entlich verschwand die Hand von meinem Rücken und das Kind von meiner Blase.
" Kannst Du mir sagen wie ich das machen soll, mit dem Licht?!" keifte ich Herrn L. an.
Das erste Bein hatte Bodenkontakt, gut, die Toilette kam näher.
" Geht es Dir gut?" fragte Herr L..
Das zweite Bein hatte Bodenkontakt, jetzt aber los!
" Ich muss" war das einzige was ich im Rausgehen sagen konnte.
Wieder zurück, war das Zimmer hell erleuchtet.
Herr L. sah mich erwartungsvoll an.
Was wollte er denn jetzt hören?
Ich sah ihn fragend an.
" Warum hast Du dir denn kein Licht gemacht?" fragte er.
" Weil ich schon genug mit dem Bauch und mir zu tun habe!Da brauche ich kein Licht!"
Herr L. versuchte zu verstehen.
" So als Wal hat man es schwer!"
Er verstand!
" Soll ich Dir ein Glas Orangensaft holen?"
Und schon war die Welt wieder in Ordnung!

Montag, 22. November 2010

So was halt...

Langsam aber sicher wird es beschwerlich!
Das Kind ist recht groß und mein Bauch besitzt nur noch eine geringe Zuwachs-Kapazität.
Das versteht der kleine Prinz jedoch nicht! Gerne wird der Po nach rechts und das Füßchen nach links gedrückt. Ob ihn die vage Hoffnung eines Anbaus antreibt, ich weiß es nicht. Gerne wird auch der Po gegen die Hand auf meinem Bauch gedrückt. Dann heißt es krabbeln und schubbeln, bis sein Gesäß wieder abtaucht.Er benötigt jetzt schon seine Privatsphäre.
Kommentare über Seekühe finde ich im Moment sehr daneben! Diese Tiere besitzen im Wasser wenigstens noch ihre Eleganz und schaukeln nicht ihr Gesäß auf Plattfüßen, die angeschwollen die Form eines Vorschlaghammers einnehmen, durch die Weltgeschichte.
Haben Sie schon mal mit so einem Bauch probiert, gefahrlos, im Stehen, eine Hose an zu ziehen? Diese Nummer besitzt wirklich schon Zirkusreife! Sie müssen sich ein wenig in Schwingung versetzen, aus der Hüfte heraus. Dann, todesmutig ein Bein hoch schnellen lassen und in das Hosenbein versenken. Der Zieleinlauf wird durch die wideren Sichtverhältnisse erschwert, der Bauch weicht keinen Zentimeter.Und denken Sie daran, die Arme lassen sich nicht beliebig verlängern! Wenn sich dann ein Bein schon in der vorgegebenen Position befindet, kein zweiter Anlauf nötig ist,dann kann man mit Bein Nummer 2 beginnen. Aber Vorsicht! Nicht zu sehr an der Hose zerren, das eine Bein steckt ja schon im Hosenbein! Im schlimmsten Fall ziehen Sie sich selbst den Boden unter den Füßen weg! Deshalb immer erst vor einem Sofa üben, da ist der Aufprall nicht so hart. Wenn dann beide Beine in dem passenden Hosenbein stecken, bitte vorher überprüfen, Sie sparen sich damit Zeit und Arbeit, die Luft anhalten, nach vorne beugen, dabei den Bauch ignorieren und die Hose mit den zu kurzen Armen hochziehen. Ausatmen und sich setzen! Falls ihr Partner grinsend dumme Kommentare abgibt, überlegen Sie sich am Besten vorher mit welchem Gegenstand Sie nach ihm werfen könnten und deponieren sie ihn in Reichweite! Scheuen Sie sich nicht ihn zu werfen, dass sind die Hormone!

Sonntag, 14. November 2010

.

Mir fehlen im Moment einfach die Worte!
Ich komme mir wahnsinnig verarscht vor!
Das Schlimme daran ist, dass ich immer wieder darauf reinfalle und anscheinend zu gutmütig bin.
Es läuft immer wieder alles nach dem alten Muster ab.
Ich rackere mich ab, mache alles möglich, nehme keine Rücksicht auf Hern L. und mich, hetze uns, verzichte auf so viele Dinge,dass seit Jahren, mache mir zu allem Überfluss auch noch Vorwürfe und zweifele selbst an mir. Dinge, die mir wichtig sind stelle ich hinten an, nur um ihm eine Freude zu machen und ihm nicht das Gefühl der Einsamkeit zu geben.
Und wofür?
Ich werde beschimpft und klein gemacht.
Dass ich nichts tauge, ich nichts bin, mein Job das aller letzte ist, ich mich um nichts kümmere, undankbar und zu allem Überfluss auch noch hässlich bin.
Einer meiner Lieblingssätze" Wenn Du meine Frau wärst, dann hätte ich Dich schon längst rausgeschmissen."
Und immer wieder denke ich, warum merkt er nicht wie er sich benimmt?
Und warum bin ich immer wieder so doof und falle immer wieder darauf rein?

Donnerstag, 11. November 2010

Heute, im Supermarkt

Müde stand ich an der Kasse.
Die Kassiererin zog den ersten Artikel über den Scanner und mir fiel ein, dass ich eine große Tüte bräuchte.
„ Eine große Tüte bitte noch.“
Sie reagierte nicht.
„ Bitte, eine große Tüte noch.“ Wiederholte ich mich.
Sie sah mich an. Und zog den nächsten Artikel über den Scanner.
Langsam fand ich das jetzt aber doof!
Ich sah sie auffordernd an.
„ Die Tüten sind da hinten!“
Sie zeigte an der Kasse entlang.
So ein Mist! Ich hatte vergessen sie mit auf das Band zu legen.
Hinter mir stand ein älterer Herr mit seiner noch älteren Mutter, danach kam auch irgendetwas ältres und danach etwas mit dickem Bauch und Wollpulli, aber in männlich. Alle sahen mich jetzt an. Das Dumme war nur, es war die Kasse ganz außen, an der Wand. Kein Platz um meinen Bauch und mich mal eben dadurch zu schlängeln.
Der ältere Herr hinter mir räusperte sich,: „ Also, die Mutter kann nicht.“
Ich sah ihn an. Das war jetzt auch nicht meine Idee gewesen eine alte Dame für mich nach einer Plastiktüte fischen zu lassen, aber sie hätte etwas zurück gehen können und dann hätte er die Plastiktüten erreicht.
Ich zeigte auf meinen Bauch und sah ihn fragend an.
„ Die Mutter ist froh, wenn sie senkrecht ist!“
„ Ja, kann ich verstehen, ich auch!“
Die Kassiererin grinste. Das Wollpullover-Modell grinste ebenfalls.
„ Ich komme mit dem Bauch nicht an Ihnen vorbei!“
„ Ja,...“
Der Gute war bestimmt früher mal Lehrer, die sind meist so lebensnah.
Mittlerweile hatte die Kassiererin an der anderen Kasse eine Tüte hergeholt und reichte sie mit. Dankend lächelte ich sie an.
„ Ich habe mich auch schon gefragt warum sie das alles tragen“, sprach er mich wieder an.
„ Wie soll ich das denn sonst machen?“
„ Was wird es denn ? Junge oder Mädchen?“
„ Junge.“
„ Ach, das ist doch schön!“
„ Naja, die kann man aber nicht so schön anziehen, da war ich doch etwas enttäuscht.“ War meine lapidare Antwort.
Die Kassiererin und das Woll-Modell grinsten wieder. Wenigsten die beiden verstanden mich. Mutti hielt sich verbissen am Einkaufswagen fest und rüstete ihre dritten Zähne zum äußerhäusigen Angriff. Fest presste sie die Lippen aufeinander, die Zeit war noch nicht reif für den Freigang.
„ Ich kann ihnen sagen, Mädchen werden mit 13-14 richtig zickig, dass war bei meiner Tochter so, aber nicht bei meinem Sohn.“
„ Dafür fangen Jungs in dem Alter an zu stinken!“
Jetzt musste doch endlich mal Ruhe sein!
Fassungslos sah er mich an.
„ Das konnte ich aber nicht feststellen“
„ So?! Ich aber schon!“
Mutti bleckte schon die Zähne, sie konnte sie kaum noch im Zaum halten.
Er begann stoßweise Luft aus zu atmen und undefinierte Vokale aus zu stoßen.
Ich lächelte ganz reizend, Marke glückliche Schwangere und rollte davon.
Es ist immer wieder schön Einkaufen zu gehen!

Montag, 8. November 2010

Knöllchen

Mhm, wie lange kann man ein Knöllchen denn liegen lassen, bis man es bezahlt?
Ich bin schließlich Bürger dieses Landes und mir gehören Anteile, wenn auch winzige, an dem Starenkasten!
Und um es mal deutlichst zu sagen, einer Schwangeren drei Punkte in Flensburg zu kommen zu lassen, dass ist wohl doch etwas übertrieben!
Dann können sie mir gleich vorwerfen, dass ich besoffen Auto fahre!
Aber irgendwann, da ist denen auch mal so übel!
Und dann, dann werde ich mich rächen!
Ich setze mich auf den Toilettendeckel und bewege mich kein Stück!
Sollen sie doch zu sehen, wo sie dann kotzen!

Ich habe fertig!

Ich habe fertig, für diese Woche!
Noch so eine Woche und ich erwäge ernsthaft mit der Erbse auszuwandern!
Es fing alles ganz harmlos an.
Herr L. und ich holten letzten Freitag den Kinderwagen ab. An der nächsten Keuzung fuhr uns dann jemand in das Auto. Der Gute schaute direkt auf seine Uhr, was mich schon zu einem mittelschweren Ausraster beflügelte. Nach dem dann auch noch Wehen einsetzten, war ich doch sehr entrüstet. Und als ich dann in der Klinik am CTG lag hätte ich gerne die Möglichkeit einer Atombombe gehabt, nur die Möglichkeit.
Es ging aber alles reibungslos vorrüber. Der Wochenanfang schien auch noch erholsam zu werden. Meine Schwiegermutter putze mir die Fenster und ich wurschtelte hier vor mich hin.Bis meine Tante anrief. Sie schien sich wiederum auf dem Friedhof verlaufen zu haben und fragte in einem sehr denkwürdigen Ton nach, ob ich denn nicht noch mal schnell das Grab bepflanzen könnte. Ich, doch sehr verwundert, da dort ihre Eltern liegen, ihr Bruder und ihre Schwester, meine Mutter, sagte noch recht ruhig, dass ich mit dem dicken Bauch nicht vor hätte das Grab vor dem Winter zu bepflanzen. Ich hätte das jetzt vier Jahre alleine gemacht und würde jetzt auf sie hoffen.Ja Engelchen, bekam ich als Antwort, brauchst Du ja auch nicht. So, dass hörte sich aber eben mal ganz anders an. Sie würde das ja übernehmen. Super, dachte ich bei mir, wo ist denn der Haken! Der kam dann auch prompt. Sie hätte aber keine Gartengeräte und könnte das Grab deshalb nicht machen. Wie wir denn jetzt mal eine Lösung finden würden.Ob ich ihr denn nicht unsere Geräte vorbei bringen könnte? Ja, sagte ich, könnte ich. Und die Pflanzen? Tante G. soll ich die auch kaufen? Könnte sie auch, war ihre Antwort. Ja, sagte ich, es ist bei dem großen Grab aber nicht mit zwei Töpfchen getan. Ja, dann, dann sollte ich das doch machen, sie hat schließlich kein Auto. Bei mir dachte ich, reg dich nicht auf, sie kann nichts dafür! Wir verabredeten uns! Am Friedhof angekommen bekam ich den letzten guten Parkplatz. Ich hiefte mich aus dem Autositz, rollte zur Kofferraumklappe und vernahm eine Stimme. " Fahren Sie weg?" Ich drehte mich um. Ein Senior sah mich erwartunsvoll an. Ich, leider nicht in Plauderlaune, " Sehe ich so aus?" Er trollte sich dann recht schnell. Dafür betrat meine Tante die Bühne! " Schätzchen, ich habe Dich gehört!" Gut, taub ist sie also nicht. Der Senior starrte sie, Harke und Schüppe tragend, an. " Ich kenne Sie!", stieß er heraus. Ich rollte schon mit den Augen! Kontakthof Friedhof! Meine Tante flötete "Ja, woher denn?" Ich ignorierte beide und setzte mich in Bewegung Richtung Grab.Meine Tante, Marke kerniger Naturbursche, schnappte sie die Harke und sagte " Schätzchen, dass mach ich! Brauchst Du nicht" Ich, " Ja, Bücken ist mit dem Bauch schlecht, dass mache ich wohl!" Sie sah mich etwas verwirrt an. Ich harkte das Laub vom Grab und sie sollte das Laub in den Sack packen. Hat sie auch gemacht. Als es dann daran ging die alten Pflanzen zu entsorgen, da schwächelte sie etwas. Meine Bemerkung über eine Diät und Sport, quittierte sie mit einem sehr unzufrieden Blick.
Sie konnte es wohl nicht fassen, dass man sich für die Grabbepflanzung bewegen muss.
Aber das Beamen, dass ist leider noch nicht erfunden.
Der Senior vom Anfang schlenderte gekonnt lässig an unserem Grab vorbei. Ich konnte wieder nur mit den Augen rollen. Nach 1,5 h waren wir dann endlich fertig!
Wie gesagt, ich habe fertig!

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Großmarkt

An einem schönen sonnigen Samstag kauften Herr L. und ich im hier ansässigen Großmarkt ein. Wenn Sie mich jetzt fragen, und, wie war das Einkaufen, dann muss ich leider sagen, dass entspanntes Einkaufen mit Herrn L. nicht vereinbar ist. Spätestens nach 10 Minuten giften wir uns an und stiefeln in unterschiedliche Richtungen. Aber was würden Sie denn machen, wenn Ihnen ein erwachsener Mann, der übrigens vor 20 Minuten den Senf in den Einkaufswagen verfrachtet hat, sagt, dass er nicht mehr weiss wo sich der Senf befindet?! Ich zweifelte an meinen kognitiven Fähigkeiten und fragte noch einmal nach. Dass Ergebnis blieb das selbe. Maulend bewegte ich mich in den Gang und überlegte, ob ich nicht gleich hier und jetzt die Großpackungen an Schokolade aufreissen und in mich hineinstopfen sollte. Mir war aber eher nach herzhaft. Doch an Tiefkühlpommes in aller Öffentlichkeit lutschen, dass fand ich jetzt auch sehr seltsam.
An der Kasse angekommen, zückte Herr L. den Minispielplan seines Provinzsportvereins, für den er sich in sitzender, nicht in sportlicher Weise, engagiert.
" Haben Sie denn schon einen Spielplan von uns?" fragte er die Kassiererin mit seinem Zahnpasta-Lächeln.
" Nein,muss ich denn ?!" fragte sie zurück.
Kluge Frau, dachte ich.
Herr L. immer noch lächelnd," Aber sicher! Heute ist auch ein Heimspiel!"
Mittlerweile hatte ich solchen Hunger, dass ich am Liebsten dieses Geplänkel mit einem lauten Schrei unterbrochen hätte. Als Schwangere wird einem ja so einiges verziehen. Ich entschied mich aber dagegen. Lauschte statt dessen weiter der Unterhaltung.
" Sie können ruhig zum Spiel kommen!", versuchte Herr L. jetzt ein weiteres Opfer zu akquirieren.
Ich sah mir jetzt mal meine Plattfüße an, dass konnte dauern.
Wenn sie nicht ganz irre ist, dann lehnt sie das Angebot dankend ab, dachte ich bei mir.
Aber es wurde noch besser!
Sie, zuckersüß," Oh, dann habe ich ja heute ein Date!" Und strahlte Herrn L. an.
Ich sah hoch, so interessant sind meine Füße dann auch wieder nicht.
Herr L. sah sie sehr verdutzt an.
Ich sah auf meinen Bauch, sah sie an, dann noch mal Herrn L.und dann wieder auf meinen Bauch.
Herr L. sah sie immer noch mit großen Augen an.
Im stillen dachte ich bei mir, so, da siehst du mal wozu andere Frauen fähig sind!
Ihm war es sichtlich unangenehm!
Ich grinste vor mich hin und träumte von einem Rotwurstbutterbrot.
Sollte er doch jetzt mal sehen wie er aus der Nummer raus kommt!
Ich hatte Hunger!
Er schob ihr seine EC-Karte rüber und lächelte sehr schüchtern. Sie strahlte ihn weiter an, sah zu mir und fragte ob wir denn die Punkte sammeln würden. Trennte die halbe Rolle ab und schob sie zu Herrn L..
Herr L. war dann etwas überfordert, erst recht, nachdem ich mit dem Sammelheftchen neben ihm stand und der Kassiererin grinsend dankte.
Immer gerne wieder!

Freitag, 8. Oktober 2010

Scheitern

Die kleine Katze liegt bei mir im Arm und ist in Kuschelstimmung. Sie bewegt sich kein Stück!So klein sie auch ist, schwer wird sie! Mir schläft der Arm und das Bein ein. Fragen sie nicht nach dem Bein, das ist ein Kollateralschaden. Eigentlich hätte ich auch Durst, doch komme ich nicht ran an die Wasserflasche, mit der kuschelbedürftigen Katze. Gestern habe ich versucht Origami Kraniche zu falten, was soll ich sagen, es könnte sein, dass sie zu einer schwer verwundeten Kamikazeeinheit gehören und jetzt bei mir ihren Sanitätsaufenthalt haben. Es wäre für sie, auch für mich, sicher sehr schön und von Vorteil, wenn ein Neurochirug, vielleicht Dr. Shepard, anwesend wäre. Er könnte sie bestimmt wieder herstellen.
Doch die Funktionalität ist nicht alles. Schön aussehen sollen sie schließlich auch! Als muss ein plastischer Chirug her. Sie können sich jetzt bestimmt vorstellen, wer mein Wunschkandidat wäre?! Richtig, Marc Sloan! Der ist nicht nur kompetent, nein, er ist auch noch hübsch anzusehen. Also her mit ihm! Als Schwangere wird man ganz demütig, man begnügt sich mit dem Ansehen. Vielleicht würden beide ja auch kurz mit mir einkaufen gehen, dann müsste ich mich nicht alleine mit dem Krempel rumschlagen und es wäre eine sehr ritterliche Tat! Ach, ich sehe uns schon an der Wursttheke stehen... Egal, zurück zu den Kranichen. In der irrriegen Annahme, die Erbse müsste ein selbst gebasteltes Mobile bekommen versuchte ich mich an den armen Dingern.
Um es kurz zu machen, als Elternteil sollte man sich mit dem Scheitern auseinandersetzen. Man ist nicht jeder Situation gewachsen! Seine Schwächen anzuerkennen beweist auch Stärke!
Und jetzt werde ich die pupsende Katze umbetten, ich habe Durst!

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Sie fehlt mir

Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht an sie denke.
Sie fehlt mir, jetzt ganz besonders.
Meine Mutter.
Niemand spricht mehr unangenehme Dinge so offen an wie sie. Sie war darin Weltmeister. Oft war es zum Lachen, manchmal doch sehr peinlich. Peinlich war es auch, wenn sie mich vor wildfremden Menschen mit „ Ninchen“ ansprach.
Sie hatte eine Schwäche für Herrn L.. Manchmal fragte ich sie, ob sie vergessen hätte wer jetzt genau ihr Kind ist. Sie lachte darauf nur und sagte, „Ach, Ninchen!“
Bei niemandem schmeckten die Reibekuchen und der Rübstieleintopf besser als bei ihr. Es gab eigentlich immer etwas zu essen, egal wann man vorbei kam. Jedes Gejammere hörte sie sich stoisch an. Doch was man danach gesagt bekam, dass wollte man nicht immer hören. Schonungslose Ehrlichkeit gehörte zu ihrer Grundausstattung.
Sie hätte sich so gefreut, über die Erbse!
Herr L. und ich hätten gar keine ruhige Minute mehr gehabt.
Wenn sie noch leben würde, dann könnte ich jetzt schon einen Großmarkt für Kinderbekleidung und Zubehör eröffnen.
Sie hätte sich so sehr mit uns gefreut!
Damit ich auch ordentlich esse, eine ihrer größten Sorgen, würde sie für uns vorgekochen. Damit aus der Erbse was anständiges wird!
Wir hätten zusammen das Kinderzimmer dekoriert und eingerichtet, in Rekordgeschwindigkeit.
Sie hätte sich nicht lange bitten lassen und wäre mir mit Eimer und Schrubber auf den Pelz gerückt. Würde sie noch leben, dann müsste ich nicht alleine den ganzen Renovierungsdreck weg putzen. Ich müsste sie stoppen, sonst würde sie sich übernehmen.
Zu jedem Ultraschall-Termin wäre sie mitgekommen und hätte dabei alle in den mittelschweren Wahnsinn getrieben. Alles wäre hinterfragt und kommentiert worden. Wirklich alles!
Auf ihre Kuschelatacken müsste sich die Erbse jetzt schon mal vorbereiten. Dass Monstertörtchen könnte, wenn es sich daran erinnern würde, ein Lied davon singen.
Sie würde mir auch deutlich sagen, was sie von diesen irren Frauen und ihren Ratschlägen hält - Gar nichts! Sie hätte mich bestärkt, zwar nicht kritiklos, in den Dingen die mir wichtig sind und waren. Zu jeder Zeit wäre sie für mich da gewesen, manchmal zwar maulend, aber sie wäre da gewesen.
Und sie hätte mich nicht als Brutkasten für den nächsten Stammhalter gesehen. Ich wäre immer noch ihr Kind gewesen und ein eigenständiger Mensch, nicht der Brutkasten für ihr Enkelkind.
Meine Mutter fehlt mir ! Klar, weiß ich auch, dass man als erwachsener Mensch keine Eltern mehr braucht, aber sie fehlt mir!
Und gerade nach diesem Wochenende!

Dienstag, 5. Oktober 2010

Mutti war shoppen

Damit Herr L. nicht aus der Übung kommt!





Haben Sie das grinsende Radieschen auf der Mütze gefunden?






Falls jemand Fragen zum Bauch hat!



Die Füße sehe ich nicht mehr!

Montag, 4. Oktober 2010

Nachfrage

Das Monstertörtchen, mit entrüstetem Blick auf meinen Bauch.
„ Nina, ist da etwa immer noch das Baby in Deinem Bauch?!“
Was soll ich sagen, ja.
Aber sie hat es mir nicht so richtig abgenommen.
Der skeptische Seitenblick in Richtung Bauch verriet sie.

Wieder das Sofa

Gestern abend, wieder auf dem Sofa.
Herr L. sieht gespannt in den Fernseher, ich döse still vor mich hin und unterdrücke die unangenehmen Rülpser. Falls mich mal jemand fragen sollte, was in der Schwangerschaft dass einschneidenste Erlebnis war, dann werde ich Antworten müssen, dass ich plötzlich in Stadionlautstärke rülpsen konnte. Konnte ich vorher nämlich nicht. Da sieht man es wieder, wofür so eine Schwangerschaft alles gut sein kann.
Völlig unvermittelt sieht Herr L. mich durchdringend an.
„ Nina, darf ich die Kindersachen waschen?“
Ich, fast schon eingeschlafen, schiele ihn mit einem Auge an.
„ Wie meinst Du das denn jetzt?“
„ Ob ich die Kindersachen waschen kann.“
„ Wie jetzt?“
„ Ich möchte die Kindersachen waschen. Das ist doch toll!“
„ Aber das macht doch die Waschmaschine!“
Ich bin etwas irritiert und verstehe seinen Wunsch noch nicht so ganz.
„ Ja, aber sortieren und in die Trommel packen, danach in den Trockner und dann zusammen legen.“
Jetzt setzte ich mich doch mal aufrecht hin, es wurde mir etwas unheimlich.
Herr L. meidet sonst die Hausarbeit, sagen wir mal in einem großzügigen Radius.
„ Was möchtest Du?“
„ Die-Kindersachen-waschen!“ Er redet jetzt laut und deutlich mit mir.
Ich bin schwanger, nicht taub oder plötzlich blöd.
Dass wollen wir doch mal festhalten!
„ Ich habe Dich schon verstanden.“
„ Dann ist ja gut.“ Er strahlt mich an.
„ Aber Du wirst doch noch genug Kindersachen in Deinem Leben waschen können. Warum denn jetzt unbedingt?“
„ Das ist doch so schön und ich freue mich schon darauf!“ Er strahlt wieder wie ein 1000 Watt Scheinwerfer.
„ Mir ist das doch egal, wer die Sachen wäscht. Wenn Du unbedingt willst, dann tu Dir keinen Zwang an.“
Herr L. strahlte mich an!
„ Hach, ich freue mich schon drauf!“
Nachdem wir das geklärt hatten, rollte ich den Bauch und mich wieder in die waagerechte Lage, verzichtete auf den aufsteigenden Rülpser und schloss die Augen.
Aber, ganz ehrlich, ich verstehe ihn nicht immer.

Freitag, 24. September 2010

Oh Johnny!





Man sieht nicht viel, aber trotzdem!
Leider war ich nicht schnell genug. Aber das ist Johannes in Aktion.

Bauchumfang

Seit ein paar Wochen scheint hier die Ruhe vor dem Sturm zu herrschen.
Oder ich habe sie mit meiner charmanten Art in die Flucht getrieben, was aber zum gleichen Ergebnis führt. Hier ist Ruhe! Keine klugen Ratschläge mehr zur Schwangerschaft oder zur Geburt. Keine Anrufe, die nur ein Ziel besitzen, meinem Hirn in Sekundenschnelle das Gefühl zu geben gerade durch den Mixer gedreht zu werden.
Die einzigen dummen Kommentare, oder sagen wir mal Anmerkungen, gab es von glücklichen Muttis. Mein Bauch wäre ja gar nicht so dick, für das ich ja so weit wäre. Ihr Bauch wäre ja viel größer gewesen! Viel, viel größer! Meistens sehe ich mir dann diese omnipotenten Frauen an und entscheide nett zu lächeln. Im Stillen frage ich mich aber dann doch, was solche Anmerkungen sollen. Möchten sie mir damit sagen, dass bei mir so einiges schief läuft und mein Kind als kleiner verschrumpelter unterernährter Zwerg auf die Welt kommt? Oder unterstellen sie mir schon mal vorab keine gute Mutter zu sein oder zu werden, nur weil mein Bauch nicht ihrem geforderten Mindesumfang entspricht? Oder weil ich ihre auswaschbaren Frotteewindeln ablehne und offen äusser, dass Pipi in Frotte und in Pampers stinkt, je nachdem, wie lange darin das Kind liegt. Und das es dann auch nicht hautfreundlicher für den Säugling wird, wenn er über die Frottebuxe noch eine schöne luftdichte Gummihose an gezogen bekommt. Auf den Schreck mussten die guten sicher erst mal einen schönen beruhigenden Kräutertee trinken.
Gleicht sicher auch mein schlechtes Karma aus.

Dienstag, 10. August 2010

Sofagespräch

Gestern Abend, in trauter Zweisamkeit auf dem heimischen Sofa.
Herr L. liest in einem Buch. Ich stopfe mir den missglückten Kuchen in den Mund und überlege ob ich nicht gleich schon schlafen gehe. Plötzlich wird es neben mir hektisch.Verwirrt schaue ich nach rechts und überlege kurz ob ich den Kuchen nicht an Herrn L. abschieben könnte. Er ist übrigens co-schwanger, mit allem was dazu gehört.Herr L. sieht mich jetzt ganz interessiert an. Ich lächele zurück, schließlich will ich ja den scheusslichen Kuchen los werden.
"Nina, wir müssen Dir aber eine Tasche packen, falls Du da bleiben mußt. Nur für den Notfall."
Verwirrt sehe ich ihn an.Mein Plan war in erster Linie die Abschiebung des Kuchens.
"Wenn die Erbse kommt, dann kannst Du doch nicht ohne irgendwelche Toilettenartikel und Wechselklamotten im Krankenhaus bleiben, wenn Du dableiben mußt."
Jetzt vestand ich! Herr L. liest den Schwangerschaftsratgeber!
"Bitte?" fragte ich.
"Du sollst ja nicht dableiben, aber wenn doch, dann brauchst Du eine gepackte Tasche."
Den Kuchen war ich immer noch nicht los, aber dafür hatte ich ein neues Problem. Den Schwangerschaftsratgeber lesenden Herrn L.. In dieses Ding hatte ich einmal reingeschaut. Ich wollte wissen wie lange man Muttermilch einfrieren kann.
"Oh, sieh mal, hier ist ein Geburtshocker abgebildet!" Herr L. war ganz bei der Sache.
"Ja, ich weiß wie der aussieht."
Herr L. lächelte mich an. Ich lächelte zurück. Sie wissen, der Kuchen.
Nutzte aber nichts.Dafür wurde es neben mir wieder sehr unruhig.
"Nina, weißt Du was hier steht?"
"Nein.Warum?"
"Für die Begleitperson soll Verpflegung mitgenommen werden.Für mich!"
Oh,Jubel, dann fangen wir doch erst mal mit dem schrecklichen Kuchen an!
Ich lächelte nett und versuchte meinen Teller Richtung Herr L. zu schieben.
Er reagierte darauf leider nicht.
"Wie lange dauert so was denn? Aber wenn Du da stundenlang in den Wehen liegst, dann ist ein bisschen was zu essen ja nicht schlecht."
Mittlerweile stopfte ich mir den Kuchen in den Mund und guckte leicht säuerlich.
Stundenlang! Und er sitzt neben mir und schmatzt?
Wir bekommen ein Kind und veranstalten dabei ein Picknick.
Die Geburt als kulinarisches Event!
"Vielleicht geht das auch alles ganz schnell. Die Tochter von der Tante Hannelore, die hat ihr Kind ganz schnell bekommen."
Herr L. sieht mich etwas enttäuscht an.
Nicht wegen der schnellen Geburt, sondern wegen dem gerade entgangenen Lunchpaket.

Samstag, 7. August 2010

Guten Morgen

Heute morgen bin ich wohl gestimmt die Treppe runter gestiefelt, in der Hoffnung Herrn L. noch mal kurz zu sehen. Er war aber nicht da! Statt ihm lag ein Zettel auf der Arbeitsplatte. Herr L. liegt normalerweise nicht auf der Küchenarbeitsplatte, er sitzt dann auf seinem Sessel.Aber auch da saß er nicht. Nur dieser grüne Zettel lag da, auf der Arbeitsplatte. Ein Blick auf die Backofenuhr verriet mir, dass ich auch recht lange geschlafen hatte. 9 Uhr war es schon und Herr L. sollte um 8 Uhr bereits in Köln sein.Nicht mehr ganz so wohl gestimmt machte ich mich an mein Frühstück.Da wir keinen Orangensaft mehr besitzen, trinke ich seit gestern Traubensaft.Heute befand sich in meinem Saft eine zermatschte braune glibberige Traube.Sie flog aus der Tüte in mein Glas.Kurz entschlossen wurde alles entsorgt! Doch an den Hersteller werde ich gleich noch eine Mail schreiben. Teilzeit verlassene Schwangere so zu ekeln!Gib Acht, mein Guter!
Und jetzt sitze ich hier, überlege was ich noch alles tun müßte und werde schlagartig müde!Die Erbse scheint aber in Abenteuerlaune zu sein, sie tritt auffordernd. Dankenswerterweise Richtung Blase. Es ist echt ein Kreuz mit den Männern!Der eine ist nicht da und der andere tritt mich!Herr L. sagte noch letztens zu meiner Cousine:-Ab November sind wir dann in der Überzahl!- grinsend übrigens.
Aber da kann ich auch nur sagen, freu Dich nicht zu früh! Das ist und wird mein Sohn Herr L.! Er bekommt bestimmt auch einen Putz- und Aufräumtick, wird Remoulade als Grundnahrungsmittel verweigern und liebend gerne ins Ballett gehen.Ebenso wird er auf lauter blutige Dinge stehen und sich für Parasiten begeistern können.Er wird auch wie seine Mutter die Nase, ohne Füllung, in einer Bauarbeiterlautstärke hochziehen können, dass er damit jedes Familienkaffeetrinken sprengen wird. Klar wird er auch etwas von Dir bekommen, keine Sorge Herr L.. Die höfliche zurückhaltende Art und das gute Aussehen.Aber ihr seid ja dann in der Überzahl, dass reicht doch auch schon!
Nur kann ich mich immer noch nicht motivieren diesen so verkorkst angefangenen Tag in Angriff zu nehmen!
Aber jetzt wird es langsam Zeit, sonst sitze ich heute Abend noch hier und schmolle über den Saft und die Welt.

Mittwoch, 4. August 2010

Wie gut, dass ich schwanger bin

1. eine halbe Tüte Chips
2. eine halbe Tafel Schokolade
3. einen wunderbaren Vanillesahnepudding
4. einen halben Butterknoten mit Butter, natürlich
5. ein wundrbares halbes Brötchen mit Quark und Marmelade


Was man nicht alles für sein Kind tut!

Familie

Letztens, beim Geburtstagskaffeetrinken des Neffen.
Meine Schwiegermutter spricht ihren Sohn, Herrn L., an.
"Junge, Du willst aber nicht bei der Geburt dabei sein!"
Verwirrt sieht Herr L. seine Mutter an.
"Wieso?" fragt er leicht konsterniert.
"Du fällst doch um! Und das ist nicht schön, nein, gar nicht schön!Du fällst doch um!Aber das musst Du ja wissen, nur, wenn Du mich fragst, dann nicht."
Mittlerweile sehe ich sie auch etwas verwirrt an.Ich sehe meinem Mann an, dass er nicht weiß ob er gleich lachen oder los schreien soll. Doch sie sieht es nicht und redet fröhlich weiter.
"Also,Stephan wollte auch nicht bei der Geburt dabei sein. Ist ja aber dann doch dem Tienchen zu liebe mitgegangen und war gaaaanz begeistert. Er hat sogar die Nabelschnur durchgeschnitten!! Gaaaanz toll fand er das! Aber, Du, Junge, Du gehst da besser nicht mit!"
Das Tienchen ist die andere Schwester von Herrn L..
Herr L. sah seine Mutter weiter mit großen Augen an.
"Mama,wir haben das schon geklärt..."
"Dann ist ja gut! Ich will mich ja nicht einmischen, aber wenn Du mich fragst, dann solltest Du das lassen.Aber da müsst ihr ja noch drüber reden!"
Es folgte ein Blick in meine Richtung.
Ich lächelte.
"Ach, weißt Du, wir müssen da nichts klären.Das haben wir schon vor Jahren getan."
Ihr Blick sprach Bände!Sie sah ihren Sohn an.
"Ja, dann müßt ihr da noch mal drüber reden."
Jetzt wurde ich doch etwas verspannt.Die Erbse übrigens auch.Protestierend trat sie gegen den Bauch.
"Wir müssen da nichts mehr klären, es ist alles geklärt!"
Strafend wurde ich jetzt von meiner Schwiegermutter angesehen!
Herr L. sah seine Mutter immer noch sehr konsterniert an und meine Schwägerin starrte uns alle an.
Ich lächelte wieder und drehte mich einfach zu meiner Schwägerin um.

Wenn das so weiter geht, dann werde ich mein Kind im Dschungel in einem Buschkrankenhaus zu Welt bringen. Ich weiß, dass sie sich alle freuen und sorgen, doch was zu viel ist, dass ist zu viel!

Freitag, 30. Juli 2010

Namensfindung

Vor ein paar Wochen telefonierte ich mit meiner Schwiegermutter. Das Hauptthema, wie kann es anders sein, war die Erbse.
"Wie geht es denn meinem Enkelkind?"
"Meinem Kind geht es gut, aber es redet noch nicht mit mir."
"Ja, aber es ist doch auch mein Enkelkind!"
Ich rolle mittlerweile mit den Augen. Enkelkindentziehung, Akte 2010 klärt auf.
"Es ist aber auch mein Kind."
"Habt Ihr denn schon einen Namen für die Erbse?"
Herr L. hatte sich schon im Vorfeld über solche Fragen Gedanken gemacht und mich in seine Pläne eingeweiht.
"Ja, wenn es ein Junge wird, dann Cevin, aber mit C, mit K können ja alle."
"Das ist ja schön, mit C, schön. Und wenn es ein Mädchen wird?"
Jetzt brachte sie mich aus dem Konzept. Ich hatte erwartet, dass sie mich fragt ob wir sie noch alle beisammen hätten, oder dass sie schallend lacht, doch diesen Namen,im tiefsten Ernst, mit-schön- zu kommentieren, dass verwunderte mich.
"Da sind wir uns noch nicht sicher, vielleicht Chantalle oder Jackeline."
"Ah, auch sehr schön!"
"Ja!"
Wir beendeten unser Gespräch.
Verwirrt sah ich das Telefon an.

Aber keine Sorge, ein Maria bekommt es auch, egal ob Junge oder Mädchen.

Donnerstag, 29. Juli 2010

Kurz und Knapp

· Fehlt Männern eigentlich ein Aufräum-und Sauberkeitsgen? Echt, macht Herr L. so weiter, dann bekommt er ein gekacheltes Zimmer mit Stroh und Blechnapf! Das wird dann einmal am Tag ausgemistet und er kann darin rumsauen wie er will! Ich bin doch hier nicht die Putzfrau!


· So, ihr Mütter da draussen, ich brauche bitte Hilfe! Was muss man alles für einen Säugling einkaufen? Irgendwelche Tipps oder Erfahrungswerte? Ich bin wirklich sehr unsicher.


· Die Erbse wird übrigens ein Junge. Wir haben auch schon einen Namen. Bleibt nur zu hoffen, dass er nicht so ein Haushaltslegastheniker wie sein Vater wird. Aber sonst gibt es hier ein Bootcamp. (externe Anmeldungen werden jetzt schon angenommen)

· Die Erbse tritt jetzt so fest durch die Bauchdecke, dass die kleine Katze beleidigt aufsteht und geht.

· Warum trinkt Herr L. meine Limo aus? Hat er vergessen, dass man als Schwangere keinen Spass mit seinen Lebensmitteln versteht? Zur Strafe wird er heute seinen Sohn und mich in die Garküche zum Essen einladen. BASTA!

· Gestern habe ich eine sündhaft teure Umstandsjeans erstanden. Sie lässt mich zwar nicht unbedingt grazil erscheinen, aber dafür sitzt sie! Und weil es so schön ist, habe ich direkt noch einen Pulli gekauft. Für die Erbse gab es dann noch zwei Schlafanzüge, Socken und Wickelbodies. Wie gut das er noch nicht meckern kann.

· Wirft man eigentlich das neu in der Schwangerschaft erstandene riesen Gesäß ebenfalls bei der Geburt ab? Ich hoffe, ja!

Donnerstag, 22. Juli 2010

Hormone?

Sind das eigentlich die Hormone, die dafür sorgen, dass ich es zum Brüllen komisch finde, wenn Menschen sich über Kleinigkeiten aufregen? Ich könnte mich auf den Boden schmeißen und lauthals schreien vor lachen.Und wenn diese Menschen sich dann noch reinsteigern und solche Sätze wie:" Ich will mich aber jetzt aufregen!" von sich geben, dann muß ich wirklich den Raum verlassen.
Gut, so ein Verhalten ist nicht förderlich für ein konstruktives Gespräch, aber wer will das denn?!

Und schon wieder...

Ich lade meinen Kofferraum aus.
Da kommt der cholerische Nachbar im Raddress aus seiner Haustüre. Nickt kurz, guckt und fragt schließlich:" Frau L. ist da ein Kind drin?"
"Herr Ö., wonach sieht das denn aus?"
" Ja, ich dachte, ich frag mal."
?

Montag, 19. Juli 2010

Haushalt

Vor drei Wochen ließ ich den Gefrierschrank über Nacht offen stehen, mit dem Ergebnis, dass es im Keller sehr nass wurde.Warum? Weiß ich nicht. Ich wollte mir nur ein paar Eiswürfel für meine Schorle holen.Jetzt ist er aber sauber und abgetaut und bietet massenhaft Platz für neue Eiswürfel und Speiseeis.
Eine Woche später ließ ich dann den Kühlschrank offen stehen. Eigentlich piepst er, wenn er offen ist. Aber das habe ich wohl überhört und er hat nach Stunden aufgegeben.Im Innenraum herrschten dann wohlige 15°C.Er ist jetzt auch neu bestückt und weist mit 5°C eine artgerechte Kühltemperatur auf.
Jetzt warte ich!
Ich warte auf den nächsten Unfug, den ich im hormongeschüttelten Zustand anstellen werde.Ich liege quasie auf der Lauer.Doch bis jetzt habe ich mich noch nicht bei irgendetwas erwischt, was Pfützen oder andere Katastrophen auslöst.

Samstag

Sie steckt mit ihren streichholzdünnen Beinen in viel zu hohen Schuhen. Trippelt nervös hin und her. Ihr altrosa Minikleid, modisch mit Rüschen, wippt dazu im Takt. Die braunen Haare sind in Locken hochgesteckt und an den Armen baumeln Einkaufstaschen. In einer Hand hält sie ihr Handy. Sie steht an einer Hauptverkehrsstrasse und scheint zu warten.
Plötzlich rauscht, wie auf Schienen, ein weißer R8 an. Hält direkt vor ihr.
Sie öffnet die Beifahrertür, steckt den Kopf hinein und sagt :" Ich habe Brot eingekauft!"
Sie drängelt sich mit ihren Einkaufstüten auf den Beifahrersitz, zieht die Tür zu und der Audi rauscht davon.

Donnerstag, 15. Juli 2010

Fragen

Der Kerl ist so groß wie ein Baum, riesig.
Er starrt mich mit großen Augen an.
Bleibt an meinem Bauch hängen und sieht mir wieder ins Gesicht.
Verlegen legt er den Kopf zur Seite.
"Ist da ein Baby drin?"
Ich lächele und nicke.
Was soll ich denn antworten?!

Dienstag, 13. Juli 2010

So

Das war es dann wohl mit der Pin-up Karriere. Nicht das ich die jemals hätte anstreben können, doch ab heute ist es definitiv damit vorbei. Es sei denn, irgendjemand auf dieser großen weiten Welt besitzt einen Fetisch für schwangere Frauen in Kompressionsstrümpfen! Denn ab heute bin ich stolze Besitzerin, auch Trägerin, eines Paares in Hautfarbe! 30°C im Schatten und ich laufe mit diesen Modellen rum!Aber sie haben ja eine offene Spitze!Die Zehen werden belüftet!Die Dame im Sanitätshaus erzählte mir heute, dass sie Kunden hätte, die hätten ihre Strümpfe zwei (2!) Jahre nicht gewaschen. Sie wären dann immer sehr erstaunt, dass man die Strümpfe waschen sollte.Dreck kompremiert vielleicht auch. Dann würde die Stützklasse im Laufe der Jahre nicht abnehmen, sonder eher zunehmen, je nachdem wieviele Hautschuppen der betreffende Kunde produziert.So schlägt man der Materialermüdung auch ein Schippchen!

Freitag, 9. Juli 2010

Flexible Kinderbetreuung

Da ich ein Mensch bin, der Dinge gerne direkt erledigt und nicht lange vor sich her schiebt, dachte ich so bei mir, kümmre dich doch mal um die Betreuung der Erbse für nächsten Sommer.
Gerne würde ich sie mit ca.6-9 Monaten stundenweise zu einer Kinderbetreuung bringe, damit ich regelmäßig Pflichttermine an der Uni wahrnehmen kann.
Damit kein Vertun aufkommt, ich will mein Kind nicht abschieben!
Aber in der Betreuung meines Kindes jetzt meine Lebensaufgabe zu sehen, den Haushalt zu führen und mich nur noch als Mutter und Ehefrau zu fühlen, da fehlt mir ein gutes Stück zu.
Ich bin immer noch Nina, die gerne mit Menschen arbeitet und der ihr Beruf Spaß macht. Das Alles hört doch nicht mit der Geburt auf und ich werde plötzlich häuslich!
Meine Interessen bleiben doch, treten zwar am Anfang in den Hintergrund, aber sind doch immer noch vorhanden. Durch die Geburt werde ich doch nicht zu einer völlig neuen Frau!
Das vieles sich in seiner Wertigkeit verschieben wird, ja, aber muss ich es deshalb aufgeben?
Ich finde, nein!
An einem schönen Morgen setzte ich mich dann hin und begann Kindergärten abzutelefonieren.
Mit Erschrecken stellte ich fest, dass kaum eine Einrichtung Plätze für so kleine Kinder anbietet. Und wenn sie angeboten werden, dann muß man aber bitte schön auch die 45h Woche buchen! Ob man will oder nicht! Auf meine Nachfrage, warum man denn nicht einfach das Kind an festen Tagen stundenweise vorbei bringen könnte bekam ich meist sehr unwirsche Antworten. Von „ das ist eben so“, bis, „ das ist sowieso nicht gut für das Kind, aber so bekommt es wenigstens eine Regelmäßigkeit“ war alles dabei. Mein absoluter Favorit war ein wirklich profilneurotischer inkompetenter Erzieher in einer städtischen Einrichtung. Er bekam keinen geraden Satz raus und sonnte sich in seiner Gott gegebenen, nicht vorhandenen, Kompetenz.
„ Dann müssen Sie sich eben eine Elterninitiative suchen!“
„ Ja, können Sie mir denn dann eine gute empfehlen?“
„ Also, das, dass ist ja wohl Ihre Aufgabe!“
Ich sah meinen Bauch an und dachte so bei mir, zu so einem Arsch musst du nicht gehen, Erbse!
Sehr bemüht und richtig nett war die Dame vom Integrativen Kindergarten, der aber leider auch nur Kinder ab drei Jahren aufnimmt. Doch konnte sie meinen Wunsch verstehen und riet mir bei einem Verein nach zu fragen, der auch integrative Spielgruppen anbietet.
Dort meldete sich eine Dame, der ich meinen Wunsch mehrfach sehr langsam erklären musste. Mit dem Ergebnis, dass sie mich am liebsten direkt als Rabenmutter beschimpft hätte. Unter einem Jahr werden dort nur Krabbelkurse mit einem Elternteil angeboten. Ab einem Jahr kann man dann für sein Kind einmal die Woche, an einem festen Tag, eine Spielgruppe buchen. Auf meine Frage, ob ich denn nicht auch mal den Tag wechseln könnte, bekam ich als Antwort: „ Das ist nicht gut! Dann sind da ja vielleicht fremde Kinder und ein anderer Betreuer. So was geht nur in Ausnahmefällen!“
Mittlerweile fühlte ich mich schon richtig schlecht! Ist denn mein Wunsch nach einer flexiblen Kinderbetreuung so abwegig? Ich will mich doch den Großteil der Zeit um mein Kind kümmern! Mir geht es doch um Zeiten, wo sie nicht mit kann und dann besser spielen geht, mit anderen Kindern. Das bringt doch auch Vorteile für ein Kind!
Aber was hat mein Kind davon, wenn ich ständig übelgelaunt zu Hause sitze, mich zwar mit ihm beschäftige, aber es spüren lasse, dass ich seinetwegen zu Hause bleiben muss? Meiner Meinung nach, nichts! Das frustriert doch nur Kind und Mutter! Damit möchte ich nicht die Frauen kritisieren, die zu Hause geblieben sind und denen es Spaß gemacht hat sich dauerhaft um ihr Kind zu kümmern. Das ist super! Doch mich würde das zum jetzigen Zeitpunkt nicht glücklich machen. Was ist, wenn die Erbse da ist, dass weiß ich nicht. Aber die Wahl möchte ich haben. Ich möchte mich entscheiden können, ohne Druck und schlechtem Gewissen. Auch ohne Trauer und Wut über verpasste Chancen. Müssen müssen ist in beide Richtungen unerfreulich.
Wenn man dann noch solche schlauen Dinge wie „ Ihr könnt ja noch ein zweites Kind bekommen, dann hast du doch genug zu tun.“, oder, „ Nein, da ist es doch noch viel zu klein dafür. Das war doch dein Lebenstraum ein Kind zu bekommen!“, dann ist man schon ziemlich zornig über solche Frauen. Denn diese Frauen scheinen nichts zu verstehen!
Eine komplette Selbstaufgabe für ein Kind zu fordern, dass ist doch wirklicher Schwachsinn!
Wie viele verkümmerte, frustrierte, depressive Frauen gibt es denn dann? Wie viele Frauen haben sich aus Sorge, sie könnten von ihrer Familie und ihren Freunden ausgegrenzt werden, für den rollenkonformen Weg entschieden und sind dabei untergegangen? Dieser Druck von Außen, aufgebaut aus klugen Ratschlägen und einer sehr engen Weltanschauung, die fast keine Toleranz für unterschiedliche Lebensentwürfe hat, ist so groß, dass man schon selber an sich und seinem Lebensentwurf zweifelt! Mit diesem Gefühl, bin ich bestimmt nicht die einzige Frau! Doch sehe ich es nicht im geringsten ein, dass ich dem nachgeben soll!
Auf die Wertschätzung und Anerkennung solcher Menschen kann man, meiner Meinung nach, getrost verzichten!
Mir fiel dann noch die Variante Tagesmutter ein. Im Internet fand ich auch einige Angebote hier aus der Stadt. Mancher Internetauftritt war zum Gruseln, dass Telefonat erledigte sein übriges und irgendwann saß ich hier ziemlich verzweifelt. Doch dann, dann fand ich sie! Ihre Internetseite war nett gemacht und sie sah auf dem Foto extrem sympathisch aus. Aber das Beste ist, sie wohnt nur 2 Minuten mit dem Auto entfernt. Wir vereinbarten einen Termin. Und was soll ich sagen? Sie wohnt in einem alten Stadthaus, hat selber zwei Töchter und ist wirklich richtig nett! Bei ihr ist es sauber, die Kinder sind aufgeweckt und nicht verschreckt.
Es macht Spaß sich mit ihr zu unterhalten und auch bei ihr zu sein. Was mich jedoch richtig beeindruckt hat, dass ihre Tochter erst um 17 Uhr warm essen musste. Und auch erst nach dem sie laut und deutlich gesagt hat, dass sie Hunger hat. Bei der Hitze fand ich das gut. Sie hat sie nicht gezwungen zu essen, sondern ihr die Wahl gelassen und war vorbereitet.
Sie nimmt die Erbse im nächsten Sommer gerne für ein paar Stunden zu sich.
Mittlerweile bin ich beruhigter und kann gelassener mit der Situation umgehen, denn ich habe jemanden gefunden, dem ich stundenweise mein Kind anvertrauen kann. Der mir die Sicherheit gibt, dass mein Kind gut aufgehoben ist und nicht einfach nur verwahrt wird.

Dienstag, 6. Juli 2010

Sie verschwinden

Kommentare verschwinden, sie tauchen erst garnicht auf!
Aber ich sie habe per mail bekommen.
@Sabine
Da kann ich nur prost sagen, trink einen für mich mit!
Was ich bis jetzt mitbekommen habe ist der Kindrgartenaustritt wirklich ein Grund zur Freude.
@Kochschlampe
Ja, es ist nicht lustig, echt nicht.Aber als Schwangere ist man das auch nicht :)

Okay,

dann eben so!
Ich habe jetzt zweimal versucht auf Eure Kommentare zu antworten.Aber es wurde nicht gespeichert.
@Anikó
Was denn für eine Theorie?
Er wird tauben-blau-grau.
@Herr L.
Dann kauf Dir doch mal ein Fahhrad!
@Kingsizefairy
Jau, ich finde es auch einfach zu viel.Es wird jetzt ein Joggster Twist.Mal gucken ob der wirklich so robust ist.
@Schnick Schnack Schnuck
Ja, wenn ich nicht mittendrin wäre, im Unfug, dann würde ich auch schallend lachen
@not quite like Beethoven
ja, der Umsatz in der Windel wird gewogen. Und das Baby mit dem größten Haufen hat dann gewonnen...

Die schönsten ungefragten Schwangerschaftskommentare

1.Wisst Ihr denn schon was es wird? Habt Ihr noch keine Fruchtwasseruntersuchung durchführen lassen?
- das war in der 8 Woche

2.Du mußt jetzt aber schön für zwei essen und dich schonen.
- ja, 250 kalorien extra

3. Fühlst Du dich denn jetzt als richtige Frau?
- was war ich vorher, ein Monster?

4. Du bist doch noch garnicht richtig schwanger! Erst nach der 12.Woche.
- Was sagt man dazu?

5. 25 Kilo in der Schwangerschft zu nehmen, dass ist normal.
- Lass ich einfach mal so stehen

6. Du darfst keine Wäsche mehr aufhängen, dass ist nicht gut für das kind!
- ?

7. Ich habe am Anfang nicht zu genommen.
- Ja, dass ist dann sicher so.Bestimmt hat das bis in die 30.SSW gedauert...

8. Hormonell ging es mir nie besser als in der Schwangerschaft!
- da bleibt nur eins, verklärt lächeln

9. Ich wußte garnicht, was Hebammen so alles machen. Aber wenn es schwierig wird, dann holen sie ja sowieso die Profis.
- Ja, genau, Mc Gyver

10. Gerne würde ich mit Dir ein Beratungsgespräch zum Kinderwagenkauf führen, ruf doch einfach mal an.
- ?

11. Du bist so süß schwanger!
- ja, und so putzig wenn ich wütend bin.

12. Mein Damm wäre mit oder ohne Massage gerissen. Kannste Dir also sparen.
- ja, danke. Wie werden denn die Lottozahlen am Samstag?

13. Kann es sein das Du einlagerst?
- ja, Fett!

14. Hallo ihr zwei!
- wenn ich alleine auftauche

15. Du willst doch nicht schwimmen gehen? Da kommt doch alles rein!
- Sealife im Schlüpper, kann ich dazu nur sagen.

Das ist eine kleine Auswahl von Anregungen und Fragen, denen man sich hormongeschüttelt aussetzen muß.Wenn ich nicht mittendrin wäre, sondern mir diesen Unfug aus der Distanz ansehen könnte, dann könnte ich darüber wirklich schallend lachen.Auch schön ist das Thema flexible Kinderbetreuung.Aber das ist einen exra Post wert.

Montag, 5. Juli 2010

Kinderwagenkauf

Wenn die Erbse da ist, benötigt sie einen Kinderwagen, dass ist so und da gibt es nichts dran zu rütteln.
Doch haben Sie sich schon mal Gedanken über einen Kinderwageneinkauf und die Lieferzeiten des Wagens gemacht?
So unbedarft wie ich bin, ich auch nicht.
Aber das änderte sich schlagartig nach dem eine Freundin von mir, mir erzählte, dass es bis zu 6 Monaten Lieferzeit für Kinderwägen gäbe. Sehr verwundert sah ich sie an.
" Doch", meinte sie, " je nach dem was Du Dir aussuchst, dauert das so lange."
Sie drückte mir noch ihr Kinderwagenprospekt in die Hand und entließ mich verwirrt nach Hause.
Zu Hause teilte ich meine Information mit Herrn L.. Ist ja schließlich auch sein Kind, das einen Kinderwagen braucht.
" Nina, jetzt verars... Du mich aber! Das ist doch kein Auto!"
War seine freundlich Antwort darauf.
" Nö, und wenn die in der Produktion noch Sommerferien haben, dann dauert das noch viel länger!"
Gemeinsam überlegten wir, was dieses Wunderding denn alles so können muss.
Es muss handlich aber robust sein. Wenn Sie mich kennen würden, dann wüßten Sie, dass robust absolut notwendig ist. Ich zerlege fast alles! Unabsichtlich, aber leider in einer schönen Regelmäßigkeit. Dann sollte der Kinderwagen sich schön klein zusammen legen lassen. Denn mein Auto ist auch klein und hat einen mäßig großen Kofferraum. Und er sollte sich gut lenken lassen und möglichst geländegängig, also nicht nur für die Stadt zu gebrauchen, sein.
Ach, und er sollte übrigens kein Vermögen kosten!
Meine Freundin, die mit dem Prospekt, hatte sich schon entschieden und demonstrierte mir ihr Modell.Sie hatte es bereits früh genug bestellt. Es war wendig, leicht und klein.Die Optik, wie bei jedem Kinderwagen, fand ich zwar gewöhnungsbedürftig, aber er war praktisch.
Also in die nächste Kleinstadt zum Babysachengroßhändler.
Im Geschäftsraum tummelten sich massenhaft werdende Eltern und drängten sich um Kinderwägen, Betten und Autositze. Verwirrt starrte ich diese übergroße Auswahl an.
Ich sprach eine vermeintlich freie Verkäuferin an.
Ihre Antwort, mit einem starken osteuropäischen Akzent ließ mich jedoch schlucken.
" Es tut mir leid, aber im Moment kann ich mir keine Zeit für Sie nehmen, wir haben Zigeuner im Laden und da muß ich aufpassen!"
Mit großen Augen sah ich sie an.Sie sah mir aber an, dass ich ihre Aussage für so daneben hielt, dass sie schnell einlenkte und entschuldigend lächelte.
Am Liebsten wäre ich wortlos gegangen, doch in der Hitze wieder unverrichteter Dinge nach Hause zu fahren und fast 2 Stunden vertandelt zu haben, ließ mich weiter auf ihre Reaktion warten. Sie gab sich dann auch wirklich Mühe und zeigte mir verschiedene Modelle und deren Funktionen. Mit einer Preisliste fuhr ich wieder nach Hause. Herr L. musste sich an diesem Abend meinen gesammelten Unmut anhören und auch das ich nicht mehr alleine dahin fahre, es ist ja schließlich auch sein Kind, auch wenn ich es die ganze Zeit mit mir rumschleppe.
Und können Sie sich vorstellen wie blöd Kinderwagenprospekte sind?
Mein absolutes Highlight schreibt auf der ersten Seite schon so einen Unfug wie "Rackerin und Racker freunen sich heftigst auf jede Tour und beschenken damit Mami mit bester Laune" oder "Mami, fahr schon mal den Wagen vor! Mein Auftritt zu Deutschlands Superstar steht bevor!" oder auch schön " Die Kurven nimmt mami mit Elan. Da können die Reifen gerne mal ins Quitschen kommen." oder" Glamour... für erfolgreiche Babys" und der abolute Quatsch "Ich bin was ich fahre:Wenn Mama mich ausfährt, steht Stil an erster Stelle." Dabei wird einem doch schlecht! Ich möchte nicht von hirnlosen Werbetextern respektlos als Mami bezeichnet werden! Auch wenn ich schwanger bin habe ich mein Rest-Gehirn noch nicht an der Gaderobe abgegeben!
Ein paar Tage später ging ich mit der besten Freundin in die Stadt, auch in ein Kinderwagengeschäft. Hier war die Beratung richtig toll. Und dort gab es ein Modell, dass mir auf Anhieb zusagte. Der Preis war sogar angenehmer als bei den vorherigen Modellen. Aber das Beste ist, er hat Schaniere aus Metall, Luftschläuche, keinen bekannten Speichenbruch und , darauf steht Herr L., Scheibenbremsen! Er lässt sich handlich zusammenfalten und ist extrem wendig.Der Sportwagenaufsatz ist so groß, dass die Erbse den noch bis ins fünfte Lebensjahr nutzen kann, falls sie lauffaul ist. Und wie gesagt, er war günstiger als die anderen Kinderwägen.
Herr L.musste dann trotz WM am späten Nachmittag noch mit mir in die Stadt, sich den Wagen ansehen. Gemeinsam haben wir ihn dann auch bestellt. Er hat übrigens nur 6 bis 8 Wochen Lieferzeit und ist pünktlich zum Geburtstermin da.

Freitag, 18. Juni 2010

Morgenstund...

Wenn einem Morgens, beim Kaffe, aus der Fachzeitung, mit passendem Organ, der Bonjourtropfen entgegen lächelt, dann kann das nur ein ganz merkwürdiger Tag werden.
Und, ja, ich lese ständig während des Essens. Aber nur, wenn ich alleine esse.

Dienstag, 15. Juni 2010

Menno

So, kaum bin ich mal ein paar Stunden weg, da steht eine Leiter an Johannes Flachdach!
Was soll das denn?
Aber was noch viel schlimmer ist, ich sehe ihn nicht!
So ein Mist!
Aber bestimmt guckt er sich jetzt gönnerhaft die Baumarbeiten an.
der cholerische Nachbar mäht jaetzt auch noch schnell seinen Rasen, man weiß ja nie, vielleicht darf er ja auch gleich noch mit auf das Flachdach und von dort oben mal ordentlich die Nachbarschaft anpöbeln!

Baumarbeiten

Seit 8.00 Uhr heute morgen wird im Nachbargarten gewerkelt.
Auf dem Rasen steht ein alter Pflaumenbaum, der seit Jahren schon morsch und marode ist. Je nach Sturmstärke verlor er mal mehr mal weniger von seinen Ästen, wachsam beäugt von Katherina und Johannes. Ganz speziell Johannes hat sich als Nachbarschaftsretter auserkoren. Ständig weist er darauf hin, dass der Baum eine Gefahr darstellt und eigentlich schon tot ist. Das tot stimmt aber nicht, denn im Herbst trägt er so viele Früchte, dass sich seine alten Äste biegen.
Nach dem letzten starken Wind brach ein dicker Ast ab und der Stamm weist eine riesige Narbe auf.
Heute Morgen rückten dann Klaus und Hans an. Beide Mitte Ende vierzig, dünn, schnittige Kurzhaarfrisur und die ungesunde gelblich graue Raucherhaut.
Hans kletterte mutig auf den morschen Ast und wickelte das Seil um ihn. Dann zückte er die Laubsäge und begann mit lahmem Arm, unter Zurufen von Klaus, zu sägen.
Nach 5 Minuten wurde eine Pause eingelegt. Hans immer noch auf dem Ast und Klaus mit dem gespannten Seil am Boden.
Das Bodenpersonal war der Meinung das das so mal nicht funktionieren würde.
Hans betrachtete ausgedehnt die Säge und gelangte zu der gleichen Überzeugung.
„ Ja, die ist ja auch bestimmt schon fünfzig Jahre alt, hält aber immer noch!“
Doch kampflos vom Ast absteigen, dass wollte er auch nicht. Er begann zu sägen, als ob es kein Morgen mehr gäbe. Dann kletterte er behände wie eine achtzigjährige Bergziege vom Baum und Klaus durfte ziehen. Und ziehen und ziehen... , bis der Ast endlich abbrach.
Jetzt war es aber mal an der Zeit für eine Zigarettenpause.
Beide diskutierten freudig über die Vorteile einer Kettensäge und ob sie jetzt nicht, da der morsche Ast ab ist, jetzt ihre Mission erfüllt hätten.
Plötzlich eine harsche Männerstimme aus dem anderen benachbarten Garten. Unser cholerischer Nachbar, der Freund von Johannes hatte fertig gefrühstückt und mischte sich jetzt fröhlich in die Baumsanierung ein.
„ Ihr wollt den Baum doch so nicht sehen lassen! Der ist 70ig Jahre alt, macht den weg, die Pflaumen fallen immer in mein Beet und auf den Rasen und es stinkt!“
Der Nachbargarten besitzt übrigens mit der Nagelschere getrimmte Rasenkanten, nur so als Info.
„ Wenn ihr den nicht fällt, dann schlage ich da einen Kupfernagel rein, dann ist er auch weg!“
Hans und Klaus, in ihrer Pause aufgeschreckt, konnten mit soviel unbeherrschtem Unmut nicht umgehen. Außerdem sie sahen ihren Feierabend sicher schon gefährdet.
„ Wir können nur das machen, was uns gesagt wurde. Der Baum sollte nicht gefällt werden!“
Der cholerische Nachbar legte noch mal lautstark nach, so dass beide Jungs ehrfürchtig am Gartenzaun standen und den Pflaumenbaum-Hasstiarden lauschten. Hans verließ als erster das Schlachtfeld.
Der cholerische Nachbar stampfte schnaubend von dannen und jetzt war meine Zeit gekommen.
Freundlich lächelnd stellte ich mich an den Gartenzaun. Klaus sah mich und kam auf mich zu, die Augen immer noch vor lauter Schreck weit aufgerissen.
„ Mensch, der schöne alte Baum, der braucht nur ein bisschen Pflege, wäre doch schade, wenn er gefällt würde. Jedes Jahr trägt er noch so viele Früchte. Können Sie ihn nicht zurückschneiden, so dass er wieder austreiben kann?“
Klaus, ganz Gentleman, : „ Ja, wäre ja schade. Ich geh mal gucken was ich machen kann.“
Klaus verschwand, kam nach 5 Minuten mit Hans und der Kettensäge zurück und versicherte mir, dass der Baum nur zurückgeschnitten wird.
Ich lächelte wieder ganz entzücken und verließ dann grinsend den Gartenzaun.
Diese elenden alten Spießer hier! Soll er doch in seinem Wohnzimmer ein Plastikparadies bauen!
Der Baum ist jetzt so weit zurückgeschnitten, dass er niemanden mehr gefährdet.
Und er kann noch austreiben und neue Pflaumen tragen, die er gerne in sämtliche Nachbargärten verteilen darf!

Montag, 14. Juni 2010

Im Moment

Vor Ostern

„ Herr L., wenn du mir weiter so auf die Nerven gehst, dann gehe ich!“
„ Was habe ich denn getan?“
„ Ach, lass mich doch in Ruhe, mir ist schlecht!“
Herr L. holte aus und referierte mir, würgend, dass ich doch schon seit München so gereizt und unausgeglichen wäre.
Ich rülpste.
„ Super, du hast ja eine charmante Art mit Kritik umzugehen.“
„ Mir ist schlecht! Du gehst mir auf den Wecker! Wer ist denn hier uncharmant?!“
Darauf folgte die alte Diskussion, dass ich doch keine Angst vor der Prüfung haben müsse, es wären ja noch drei Wochen!
Ich brach vollkommen unkontrolliert in Tränen aus!
Super, dachte ich so heulend bei mir, ob ich wohl noch die drei Wochen durchhalte? Oder ob ich dann doch eher meine Koffer packe und nach, sagen wir mal nach Oer-Erkenschwick auswandere?

Ostern

Alle saßen bereits hungrig am Tisch.
Die Kinder hatten ihre Geschenke ausgepackt, starrten schon gebannt auf die Lammbratwürste und verlangten nach Limo.
Die Erwachsenen schenkten sich Rotwein ein und meine Kusine roch an der Polenta.
Als ich mit der Lammkeule durch die Tür trat hörte ich noch Herrn L. sagen, „ ist lecker!“
Die Lammkeule sah sehr gut aus.
Ich stellte sie auf den Tisch und begann sie anzuschneiden. Sie war noch schön rosa und richtig zart!
Doch rochen Lammkeulen schon immer so streng? Mir wurde schwindelig von dem Geruch!
Aus den Augenwinkeln sah ich noch, wie meine Kusine schon freudestrahlend auf das Fleisch starrte.
Am Liebsten hätte ich jetzt in die Beilagen gekotzt! Tief holte ich Luft.
„ Tannie, welches Stück willst du?“


Nach Ostern

Ich war immer noch maximal gereizt und die Übelkeit kam immer ab Mittags.
Schnell aß ich dann ein Teilchen und lernte weiter. Ich trank literweise Tee und versuchte mich durch Sport wieder auf einen normalen Level zu hieven, denn irgendwann, dachte ich,
werde ich vor lauter Anspannung und Ungeduld platzen!
Herr L. wurde immer besorgter und versprach mir, mich an dem Morgen zur Prüfung zu begleiten und auch zu warten, bis ich fertig war.
Das beruhigte mich wiederum für einen Moment.
Das ich meine Periode nicht bekam, dass schob ich auf den Stress.
Dann ist das jetzt eben so, dachte ich bei mir. Kümmerte mich auch nicht weiter darum.
Irgendwann morgens bin ich aufgewacht und dachte, heute fährst du in die Drogerie und besorgst dir einen Schwangerschaftstest. So geht das hier nicht mehr weiter!
Vor mir an der Kasse, eine Frau, die zwei riesen Pakete Windeln kaufte.
Das ist wohl ein Zeichen schoss es mir durch den Kopf!
Zu Hause, auf der Toilette bekam ich dann recht schnell Gewissheit- ich bin schwanger!
Ich starrte den Test an!
Schüttelte ihn!
Meiner Meinung nach hatte er sich mal ganz kräftig vertan!
Ich starrte ihn weiter an!
Nach 15 Minuten auf der sehr unbequemen Kloschüssel, einem immer noch positiven Test, konnte ich nicht umhin mich mit dem Ergebnis anzufreunden.
Also bin ich schwanger und habe keinen Hypophysentumor, mit dem ich schon gerechnet hatte.
Herr L. verstand erst nicht und war dann vollkommen aus dem Häuschen.
Sicherheitshalber rief ich meine beste Freundin an und fragte sie, was man denn so alles bei einem Schwangerschaftstest falsch machen könnte, sie würde mich ja schließlich kennen!
„ Nichts, gar nichts! Das ist doch wunderbar! Kommst Du vorbei?“, war ihre Antwort.
Meine Frauenärztin rief ich an, doch war sie noch im Urlaub und kam erst eine Woche später zurück.
Ja, nächste Woche bin ich auch noch schwanger, dann kann ich immer noch hin.
Am nächsten Tag bekam ich eine Schmierblutung.
Sicherheitshalber machte ich noch einen Test, der wieder positiv war.
Ich bin ins nahe gelegene Krankenhaus gegangen.
Dort wurde wieder ein Schwangerschaftstest gemacht, der auch positiv war und ein Ultraschall. Deutlich sichtbar waren zwei Fruchthöhlen, die eine sah jedoch etwas lädiert aus.
Zwei Tage später, bei der nächsten Kontrolle, war nur noch eine Fruchthöhle sichtbar, dafür besaß der Embryo schon ein schlagendes kleines Herz.
Gerne hätte mich die Ärztin aufgenommen, doch liegen und brüten kann ich auch zu Hause.
Zwei Wochen lag ich doof zu Hause rum, durfte danach mich zwar bewegen, aber bitte nichts anstrengendes.
An der Prüfung nahm ich auch nicht teil.
Die Übelkeit verschwand nach der 13. Woche, dafür wurde ich dann aber immer müde.
Auch sind die Hormone nicht gerade Stimmungsmacher, zumindest bei mir nicht!
Von jetzt auf gleich werde ich motzig, aber so richtig! Ich heule plötzlich bei rührseligen Filmen und trinke literweise Limo, die ich vorher kaum angeguckt habe.
Bauarbeiterportionen werden in Rekordgeschwindigkeit verdrückt und kein Schwein ist mehr vor mir sicher. Zur Not geht auch Geflügel, aber nicht so gerne. Herr L. könnte auch eine Obstplantage besitzen, er käme mit dem Nachschub nicht hinterher.
Doch was mich noch mehr verwundert, dass sind die Frauen, die vorher so stutenbissig waren und plötzlich freudestrahlend zur Schwangerschaft gratulieren. Mich macht so etwas immer nachdenklich! Diese Damen haben einem vorher nichts Gutes gegönnt, aber jetzt, jetzt, da sind wir ja alle Freundinnen und Verbündete. Ist mir etwas entgangen?
Solch eine Frauensolidarität lehne ich dankend ab!
Schön sind auch die Menschen, die ungefragt an meinen Bauch fassen und ihn dann tätscheln!
Beim nächsten ungefragten Anfassen werde ich meine Hand ausfahren und in den Schritt der Person packen und auch mal tätscheln.
Ganz entzückend sind dann noch die Damen, die in epischer Breite von der Geburt ihres Kindes berichten. Mit ALLEM, wenn Sie verstehen was ich meine!
Und dann gibt es noch die Menschen, die sich berufen fühlen gute Ratschläge zu geben. Es sind keine Freunde, sondern fremde Menschen, die einem plötzlich das Leben erklären.
So, und das alles unter Hormonen!
Oft könnte ich vor Lachen zusammen brechen und eine Minute später in Tränen aufgelöst da stehen. In vielen Situationen erkenne ich mich selbst nicht mehr wieder, versuche aber das Beste daraus zu machen, nicht immer zur Freude der anderen Anwesenden.
In der Nordsee gierte ein Herr nach meiner Scholle. Ich stand aber vor ihm in der Schlange. Doch er ließ sich nicht davon abbringen, mir den Fisch vom Teller schwatzen zu wollen. Erst gab ich noch freundlich Antwort, doch dann drehte ich mich ganz zu ihm um und fauchte:
„ Ich bin schwanger und ich gebe ihnen mein Essen nicht!“
Sein Blick war großartig!

Dienstag, 8. Juni 2010

Bin wieder da!!!

Berlin war schön, richtig schön!
Wir haben soviel gesehen und erlebt, dass muss ich erst mal verdauen. Doch warum sind die Berliner so griesgrämig? So überaus mürrisch? Bestimmt wissen sie es selber nicht, nun gut, dann ist das so, aber von einem Busfahrer angesaugt zu werden, warum man nach einem kurzem Sprint ausser Atem ist und er mir dann danach seine Familiengeschichte erzählt, dass war schon denkwürdig.
Es ist dann übrigens das Kleid von Frau Kochschlampe geworden. Der Prenzlauerberg ist wirklich schön und der Burgerladen, Marienburger, ist absolut empfehlenswert.
Das einzige Problem war, unsere Tischnachbarin. Ende zwanzig, in Begleitung und total frustriert. Sie erzählte wirklich eine geschlagene Stunde von ihren Freunden und wie die sich doch alle verändert hätten. Das wäre alles so grässlig. Die eine redet nicht mit ihr und lässt sich alles aus der Nase ziehen und die andere redet nur über ihre Schwangerschaft.Über eine Stunde dieses depressive Gebrabbel! Falls Sie jetzt sagen, warum höhren sie denn da hin, es ging nicht anders! Sie saß so nah und hat so laut geredet, es ließ sich nicht vermeiden! Ihre Begleitung hat alles mit stoischer Ruhe hingenommen und lächelte zwischen durch zu uns rüber. Aber der Burger war super!
Die Hochzeit im Spreewald war grandios! Es war so schönes Wetter und der Tag war so toll! Das Brautpaar sah einfach nur zum Anbeißen schön aus! Die Kahnfahrt war so schön, dass könnte ich jeden Tag machen! Doch diese Monstermücken stören die Idylle doch sehr! Durch die Kleidung stechen sie zu, ganz hinterlistig! Und es sind keine kleinen Mückenstiche, nein, Handteller groß sind sie und ich besitze ungefähr zwanzig davon!
Es war so schön!
Und jetzt mache ich die Wäsche!

Samstag, 15. Mai 2010

Lachen

Heute Nacht bin ich lachend aufgewacht!
Wissen Sie, wie befreiend es ist, plötzlich über einen Menschen zu lachen, der einen mit seinen quergestreiften Ansichten in den Wahnsinn getrieben hat? Der mit seinen verletzenden unbedarften Äußerungen für schlaflose Nächte und Wutausbräuche gesorgt hat? So ein selbst ernanntes Empathiemonster. Es ist unglaublich lustig!
Plötzlich ist klar, dass nicht ich es bin, sondern der andere.
Dass er ein weit fortgeschrittenes Problem mit der Welt und mir hat, bei dem ich ihm aber nicht helfen will!
Ist das schön, plötzlich nicht mehr für die Hölle anderer zuständig zu sein, sondern zu wissen, sie bauen sie sich selber mit ihrem Neid und ihrer Borniertheit.
Das tut so gut!
Ich kann immer noch lachen!

Freitag, 14. Mai 2010

Für alle Gänseblümchen

Gesehen und "geklaut" habe ich es bei IHR !



Dieses Lied spricht mir im Moment aus tiefster Seele!
Sie können sich gar nicht vorstellen, wieviel Mühe ich mir zur Zeit geben muß um positiv zu denken. Nicht das hier alles schrecklich, furchtbar und kurz vor dem Urknall stünde, nein, es ist eigentlich alles recht harmonisch, so weit, und wirklich schön, doch bin ich schrecklich unausgeglichen!
Ab Mittags holt mich die Frühjahrsmüdigkeit in riesen Schritten ein! Wenn sie mich einfach in eine Ecke stellen würden, dann würde ich dort bis zum nächsten Morgen schnarchend stehen.
Ich habe mir auch schon Gedanken gemacht, ob es die jahreszeitliche hormonelle Umstrukturierung ist. Doch leider musste ich mir eingestehen, dass es an mir liegt. Ich kann keinen Pollenflug für meine unausgeglichene Stimmung verantwortlich machen, höchstens im ganz entferntesten Sinne. In diesem Zusammenhang habe ich ein neues Wort kennengelernt: Pollinose. Ab heute, auf schlau, Heuschnupfen. Damit machen sie bestimmt Eindruck! Herr L. lachte mich dafür fast aus und verließ kopfschüttelnd das Zimmer, Richtung Kühlschrank.
Und dann taucht aus den Untiefen der Strumpfhosenzeit wieder die alte Schreckschraube Cellulite auf! Ich bin ein Hagelschlagopfer! Kommen sie mir jetzt nicht mit Verschlackung, dass ist nämlich eine Glaubensfrage. Da ich kein Hochofenbetrieb bin, habe ich auch keine Schlacke! So ist das!Einfach und allein mein Bindegewebe ist austauschwürdig und vielleicht, aber nur evtl., sollte ich dann doch noch mal in meinem Leben Sport treiben. Habe mich schon bei einer Yogaschule erkundigt.Soll übrigens auch beruhigen, Yoga.
So, jetzt werde ich versuchen meinen Tag als Gänseblümchen ausgeglichener zu gestalten.

Sonntag, 9. Mai 2010

Hilfe, bitte!

In guten drei Wochen heiratet mein bester Freund!
Ich bin wahnsinnig aufgeregt und freue mir schon das Gesäß ab!
Es wird eine wunderschöne Hochzeit im Spreewald.
Und beide, Braut und Bräutigam, werden fantastisch aussehen.
Es wird richtig schön!
Doch jetzt habe ich ein Problem!
Ich weiß nicht was ich anziehen soll und ich bin Trauzeugin!
Einen Hosenanzug will ich nicht anziehen. Höchstens eine schöne weite Marlenehose. Aber was dann darüber und was für Schuhe?
Ein Cocktailkleid kommt leider nicht in die engere Auswahl, finde ich einfach nicht gut.
Ein Kleid mit Leggins würde mir auch gefallen. Nur was dann für Schuhe und wo bekommt man etwas gescheites her?!
Und schwarz sollte es nicht sein und weiß geht gar nicht.
Ich bin richtig aufgeregt und freue mich wie wahnsinnig. Doch habe ich Sorge, dass ich das Bild mit meinen "Trampelklamotten" zerstöre.
Denn ich gehöre zu der Sorte Frau, die immer praktisch angezogen ist. Ist zwar nicht immer schön, aber praktisch.
Eine Woche vorher sind Herr L. und ich in Berlin.( Frau Kochschlampe, ich würde gerne mit Dir eine Fassbrause trinken, wenn Du auch möchtest,dann:radieschen@hotmail.de)
Kennt dort jemand einen netten Laden?
Für Ideen und Vorschläge, gerne auch mit Bild, wäre ich sehr dankbar!
Also, wer kann mir helfen?

Donnerstag, 6. Mai 2010

Haushaltshilfe

Es gibt Tage, da bleibt man am Besten direkt im Bett!
Es regnet, es ist kalt, ich bin extrem wetterfühlig und mir ist latent übel.
Gleich muß ich noch einkaufen und dafür muß ich raus!
An solchen Tagen träume ich von einer Haushaltshilfe. Sie kommt morgens, räumt ein wenig auf, fragt mich was ich zu Mittag essen möchte, geht einkaufen, macht die Wäsche , beginnt zu kochen, um ein Uhr ruft sie mich zum Essen, dann beginnt sie ein wenig zu putzen und schon verabschiedet sie sich bis zum nächsten Tag.
Sie müsste ja nicht jeden Tag kommen, aber an solchen Tagen wie heute, da fände ich es großartig!
Aber leider wird es hier nie eine Haushaltshilfe geben.
Doch träumen darf man ja mal.

Donnerstag, 29. April 2010

Schönes Wetter

Mir ist warm und ich bin undönig! Muss das Wetter denn immer so schlagartig wechseln, das kann doch nicht gesund sein! Johannes war immer noch nicht auf dem Dach. So wie es aussieht wird das wohl dieses Jahr auch nichts, er macht keine Anstalten!Und ich kann ja wohl schlecht da anschellen und sagen, pass mal auf mein Freund, jetzt husch husch aufs Dach mit Dir, dass habe ich mir verdient. Da wird er noch dämlicher als sonst aus der Wäsche gucken und bestimmt anfangen zu weinen. Ihn würde ich so einschätzen, es gibt doch solche Menschen, die weinen um andere unter Druck zu setzen, dazu gehört er bestimmt. Anders würde er es doch garnicht mit Katharina aushalten. Oder er hat ein gut verstecktes Alkoholproblem, das würde auch diese Verweigerei mit dem Dach erklären. Aber das führt zu weit, ich will ihm ja nichts unterstellen, doch manche Fragen bleiben eben. Warum klettert er nicht auf das Dach? Das Wetter ist schön, er kann noch nicht das Dach nach dem Winter gesäubert haben und das Spionagehobby wird er auch nicht abgelegt haben. Also, warum turnt er dann nicht entlich mal auf seinem Flachdach rum?!
Man, J.O.H.A.N.N.E.S, entertain me!

Freitag, 23. April 2010

Gerstern

Das Wetter war ein Traum und ich hatte das Bedürfniss die Hundeterroristin auszuführen.Mittags holte ich sie, packte sie ins Auto und los gings. Da ich aber noch den Drang nach Kuchen verspürte, hielten wir an einer Bäckerrei und kauften drei Stücke. Damit sie nicht leer ausging, hielten wir noch am Supermarkt um Frolic zu kaufen.Ich verlies sie mit dem Worten,: " Pass schön auf das Auto auf!" Sie sah mich treu an und ich ging.
Nach zwanzig Minuten stand ich wieder am Auto. Wo war sie? Abgeschlossen hatte ich! Erst mal die Einkäufe ablegen. Normalerweise setzt sie sich auf den Fahrersitz und wartet, normalerweise. Heute hatte sie sich zwischen den Spalt des Beifahrersitzs und der Tür geschoben und schmatzte. Ich sah nur ihr kleines Hinterteil mit den krummen Beinen.Sie hatte gar nicht gemerkt, dass ich wieder da war. Was war denn da? Ich beugte mich rüber. Mein Kuchenpäckchen war zwischen Sitz und Tür gerutscht! Schnell zog ich es hoch! Sie sah mich groß an und leckte sich noch mal übers Maul.Dann schob sie sich rückwärts in den Fußraum und setzte sich. Erst sah ich den Hund an, der mich zufrieden ansah. Dann schaute ich auf das Kuchenpäckchen! Ein halbes Stück hatte sie mir noch übrig gelassen! Ich sah wieder den Hund an! Ihr Bauch dehnte sich an den Flanken verdächtig aus, sie hatte meinen Kuchen tatsächlich gegessen. Sie saß jetzt mit müden Augen vor mir und blinzelte mich an. Böse konnte ich ihr auch nicht sein, denn ich hatte ja den Kuchen da gelassen. Ich sah sie nur an und fragte sie ob das wirklich sein mußte. Zur Bestätigung rülpste der Hund und legte sich hin. Wir sind dann nach Hause gefahren, jedoch mit einem Zwischenstopp, denn ich wollte auch noch Kuchen.

Freitag, 2. April 2010

Karfreitag

Für mich ist Karfreitag ein seltsamer Tag! Andächtig wird innegehalten und dem gewaltsamen Tod eines Menschen gedacht. Ist doch schon gruselig genug, aber an diesem Tag darf auch kein Fleisch gegessen werden, wie bei guten Christen jeden Freitag. Als Kind dachte ich immer, dass Freitage etwas magisches besitzen müssen. Anders konnte ich mir nicht erklären, warum man plötzlich auf Fleisch, jedoch nicht auf Fisch verzichten mußte. Wenn man an einem Freitag Fleisch isst, dann isst man automatisch das Fleisch von Jesus mit, von einer Leiche. Das war mir als Kind doch etwas zu heikel. Und woher wußte ich, dass er sich nicht auch an jedem anderen Tag diesen kleinen Scherz erlaubt und mein Schnitzel zu seinem , sagen wir mal, Fuß werden lässt? Als Kind entschied ich mich deshalb dafür kein Fleisch mehr zu essen, sicher ist sicher. Meine Mutter hatte ihre Not, mich vernünftig zu ernähren. Ständig hörte sie,ich hätte eine unnatürliche Blässe. Am Esstisch herrschte zeitweise Krieg! Lieber saß ich den ganzen Tag vor dieser fiesen Wurst, als sie zu essen.Ich wollte Jesus nicht essen! Glücklicherweise basaß meine Cousine einen Hund, der gerne Würste, und auch sonst alles aß.Dem war es egal ob er Jesus isst!
Warum ich das alles erzähle? Gleich werden Herr L. und ich zu einer Geburtstagsfeier gehen, auf der gegrillt wird! Und heute ist Karfreitag!

Donnerstag, 1. April 2010

Zu Ostern

Was der Bauer nicht kennt...

Ich weiß nicht, ob Johannes während meiner Abwesenheit auf dem Dach war!
Leider muss ich gestehen , dass wurmt mich schon ein wenig! Aber der Frühling hat gerade erst begonnen, da ist noch keine Eile angesagt.
Ein paar Tage weilten Herr L. und ich in München.
Ehrlich gesagt, wundert es mich, dass sich in Bayern die Welt noch dreht! Die konservative Weltanschauung mal außen vor, ist es im Süden auf den Autobahnen lebensgefährlich! Hier scheint die Schwerkraft ausser Betrieb zu sein! Mittig stehende LKWs, umgestürzte Wohnwagen, Personen auf der Fahrbahn und verlorene Eisenplatten wechselten sich im Stundentakt ab! Die süddeutschen Autobahnen gleichen einem Abenteuerparcours!
Alles musikalisch unterlegt, mit dem Radiosender Antenne Bayern! Niemals, dachte ich, dass ich Eins Live vermissen würde. Ich wurde eines Besseren belehrt! Antenne Bayern spielt pro Stunde bestimmt zwei mal Bon Jovi, uralte Klammerblueshits, an die man nur mit gruseln zurückdenkt und sucht den besten bayrischen Hahn! Die Wettervorhersage ist auch sehr gelungen. Das Wetter am Wochenende, morgen wird der schönste Tag vom Wochenende, Sonntag und Montag regnet es. Erst dachte ich, die hat sich versprochen. Hat sie aber nicht! Sie sagte es immer wieder! Also, in Bayern gehört der Montag noch mit zum Wochenende, basta!
Was ich auch miterleben durfte, ein Kleinkind, was normalerweise schon die Toilette benutzt, durfte sich während des Essens unter dem Esstisch erleichtern. Als mir der strenge Geruch in die Nase stieg, sah ich erst verwirrt zu meinem rechten und linken Tischnachbar hin, doch dann bemerkte ich die Kinderhand an meinem Knie und schaute unter den Tisch!
Nach fünf Minuten wurde er dann mit seinem Geschäft Richtung Toilette bugsiert.
Jetzt bin ich froh, wieder zu Hause zu sein!
Bayern ist und sind anstrengend! Das ich so etwas mal schreiben würde, dass dachte ich auch nicht, aber anscheinend bin ich fester auf meiner Scholle verwurzelt als mir lieb ist!
Vielleicht liegt es einfach an dieser Stadt, die mir so gar nicht gefällt! Viele Städte begeistern mich so sehr, dass ich gerne für ein paar Jahre dort leben würde.
Paris ist ein absoluter Traum für mich. Franzosen finde ich großartig und amüsant.
Ein Hausboot in Amsterdam, dass wäre auch wunderschön! Ein Jährchen in Brüssel, Brügge oder Antwerpen ließe sich auch aushalten. Doch München? Und dann noch die Bayern? Geht für mich gar nicht!
Da lobe ich mir das provinzielle Bergische Land! Schnell ist man in den Großstädten, aber genauso schnell mitten auf dem Land! Die meisten Menschen hier sind freundlich und offen, manchmal zu ehrlich. Der Einfluss des Rheinlands ist unverkennbar da.
Also, ich bin froh, wieder zu Hause zu sein!

Donnerstag, 25. März 2010

Nachtrag

Johannes war nicht auf dem Dach!
Hoffentlich wird er das nicht am Wochenende machen, da bin ich nicht da!

Es gibt hier nicht nur Johannes....

Mike, Mitte-Ende fünfzig, untersetzt, schüttere graue Igelfrisur, ungepflegte Zähne und trägt mit vorliebe Poliesterhemden mit Poliesterpullundern.
Er wohnt neben uns, nicht direkt, dazwischen sind noch 2 Garagen, doch so, dass unsere Gärten aneinander stoßen.
Zum Einzug berüßte mich Mike mit den Worten:- Ach, ich habe noch ein Fernglas, hier ist ja nichts los, da kann ich in Ihr Schlafzimmer gucken!-
Ich sah ihn sehr verwundert an und dachte im Stillen bei mir,du notg... kleiner Spiesser,geantwortet habe ich ihm:-Machen Sie sich keine Sorgen, ich besitze auch ein Fernglas, dann können wir uns gegenseitig bespitzeln!- und habe ganz entzückend gelächelt.
Früher wohnte noch Conny mit Tochter bei Mike. Doch nachdem Mike außer ehelichen Kontakt zu diversen Damen gesucht hat, hatte sich das mit Conny und Tochter erledigt.Aber nicht ohne filmreife Trennung. Mike muße ausziehen und Conny machte es sich nett.Gemeinsam besuchten sie die Paartherapie der Kirche und nach einem knappen Jahr zog Mike wieder ein.Es schien alles wieder in Ordnung, bis zu dem Tag, an dem Conny die Telefone aus der Wand riss und sich die Pulsadern aufschnitt.Mike hatte ihr von einem erneuten Fehltritt berichtet.Conny wurde gerettet und Mike zog erneut aus. Conny machte es sich wieder nett.Leider ist es das Elternhaus von Mike und das wollte er anscheinend nicht kampflos aufgeben. Irgendwann hatte Conny eine eingeschmissene Fensterscheibe und dann eine eigene Wohnung.Woher ich das alles weiß? Conny hat es mir über den Gartenzaun erzählt.Ungefragt!Jedes mal, wenn ich im Garten war, dann schallte ein Hallo zu mir rüber.Manchmal versteckte ich mich hinter der Hecke, in der Hoffnung nicht gesehen zu werden.
Aber wieder zu Mike.
Mike wohnte dann wieder hier, alleine. Seine Freundin hatte ihn auch verlassen.Er vertrieb sich seine Zeit mit Tennis und Nachbarschatsgesprächen. Zu Herrn L. sagte er einmal, so hätte er sich das alles nicht vorgestellt, jetzt wäre er ja alleine.
Herr L. sah ihn nur an. Er konnte darauf nichts antworten.
Nach ein paar Monaten sah man Mike wieder mit einer Frau an seiner Seite, eine sehr nette und hübsche Frau. Verwundert fragte ich Herrn L. , ob sie evtl. blind wäre. Herr L. sah mich darauf vollkommen entgeistert an. Ja, sagte ich, wegen Mike, der riecht doch auch immer so fies. Eines Samstags morgens berichtete Mike dann in einem Männergespräch Herrn L. von der Rekrutierung seiner neuen Freundin. Sie wohnt in der direkten Nachbarschaft, erträgt wohl ihren Mann nicht mehr und hat sich dann Mike geangelt.
Mike strahlte, mit geputzten Zähnen, vor Glück!

Mittwoch, 24. März 2010

Johannes

Er ist ungefähr 1,75 m groß, besitzt braune Haare,trägt eine Brille, hat einen Bauchansatz mit Entenpo und ist ziemlich unscheinbar.
Er ist mit Katherina verheiratet, deren Stimme den Klang einer rostigen Blechbüchse besitzt. Beide frönen dem Hobby der Nachbarschaftsspionage. Ob es der alte Pflaumenbaum auf dem Nachbargrundstück ist, oder die runter gelassenen Rolladen, alles ist von Interesse.
Und Johannes besteigt gerne sein Flachdach, um dann in bester Eroberer-Manier, das Gesäß starr im Wind, die Nachbarschaft zu seinen Füßen zu betrachten!
Ich betrachte dabei Johannes. Denn es besteht eine winzige Chance, dass er vom Dach fällt. Jedes Jahr hege und pflege ich diese Hoffnung, aber bis jetzt ist noch nichts passiert. Er soll sich auch nicht ernsthaft verletzen, doch da wir anscheinend alle zu seiner Erheiterung beitragen erwarte ich jetzt im Gegenzug ebenfalls Animation.
Aber er ist renitent!
Freiwillig will er nicht fallen!
Er will einfach nicht!
Aber die Show der Flachdachbesteigung ist schon so großartig, dass es sich lohnt sie zu sehen. Ernsthaft.
Erst wird die Leiter gesucht. Vor lauter Nervosität und Sorge um ihren Mann, schreit Katherina ihre Kinder, trotz Anwesenheit ihres Mannes, ihre Angewohnheit diesbezüglich ist genau umgekeht,an. Diese ziehen sich dann maulend in den Garten zurück, wo sie sich meiner Meinung nach selbst zerlegen. Aber das ist ein anderes Thema.Durch diese Aufruhr wir der andere Spionage-Nachbar in den Garten gelockt. Johannes und er sind übrigens befreundet. Er steht ihm dann mit Rat und Tat beiseite. Schreit von der Erde Kommandos an den auf dem Flachdach stehenden Johannes und lässt sich die Nachbarschaft von oben beschreiben.
Die Leiter ist gefunden, Katherina hat die Kinder ruhig gestellt, wie auch immer, und Johannes beginnt. Erst klettert er auf das Vordach.Aber nicht ohne vorher fachmännisch die Beschaffenheit der verschieferten Mauer zu überprüfen. Schon vom Vordachaus aus wird dieser unscheinbare Mann plötzlich zum Held. Der Rücken strafft sich und das Gesäß wird noch weiter in die Lordose geschoben. Dann beginnt der sagenhafte Flachdachaufstieg.Eigentlich sehr unspektakulär, doch Johannes zelebriert ihn!Dann ist er oben! Dort bleibt er dann auch eine ganze Weile. Er schreitet das Flachdach ab, guckt in die Regenrinnen und in fremde Fenster.Sein Freund steht neiderfüllt am Boden, zu gerne würde er auch die Nachbarschaft von oben sehen. Doch das gebührt nur Johannes. Katherina schreit wähend dessen noch ein bisschen, bis sie sich zurückzieht.
Deshalb werde ich mich gleich auf die Terasse setzen und warten!
Ich liebe meine Nachbarschaft!

Dienstag, 23. März 2010

Vorfreude

Was so eine nette kleine Lernpause außer 1200 Kalorien so bringt, ich bin begeistert!
Um ein wenig frische Luft zu bekommen, setzte ich mich auf die Terassenstufe. Da hörte ich Johannes. er sagte zu Kind 1, dass es bitte den grünen Schlüssel mitnehmen solle, da sie noch in den Baumarkt müßten.
Ha, in den Baumarkt!
Die Show beginnt!
Morgen werden es so um die 20°C und Johannes hat bestimmt frei. Da wird er sich doch seinem Flachdach widmen!
Ich werde morgen draußen lernen!

Montag, 22. März 2010

Glück?

Also, wenn ich aus dem Fenster sehe und der Schornsteinfeger zu den Supereltern geht, die habe ich noch nicht hier erwähnt, aber selten so was pädagogisch wertvolles erlebt und selten so unausgeglichene Kinder gesehen, bedeutet das dann das ich Glück habe? Oder muß ich den Schornsteinfeger anfassen? Angeblich bringt nur das Glück, aber ich habe keine Lust über die Strasse zu rennen und ihn anzufassen. Er fände das wohl auch doof, oder?!

Samstag, 20. März 2010

Stuntcats

In diesem glücklichen zufriedenen Haushalt leben zwei Katzen. Der Killer und die kleine Katze.
Beide schüttelt zeitweise der grobe Unfug!
Der Killer scheint eine leichte Persönlichkeitsstörung zu besitzen, anders kann ich mir sein Verhalten nicht erklären! Er ist ein Kater und kein Mensch! Aber das hat er noch nicht so verinnerlicht!Außer natürlich, wenn es um Nager geht, dann ist er ganz Katze!
Die kleine Katze ist ein wenig, sagen wir mal, anders. Sie hört ebenfalls aufs Wort, hat aber diese Katzen typische Eleganz leider nicht mitbekommen. Das Heck schwenkt aus, oder will erst garnicht mit! Sie schmeisst sich, ohne Rücksicht auf Verluste, auf den Rücken und ist so schon oft vom Sofa oder Hocker abgestürtzt.Macht ihr aber nichts, sie rappelt sich wiedder auf und weiter gehts.
Bei lebenden Nagern ist doch sehr zurüchhaltend. Sie sieht sie sich an, aber in Mund genommen werden sie nicht!Ist das etwa Beute? Hat doch garkein Etikett und ist auch nicht lila!Dafür öffnet sie die Schiebetüren des Kleiderschranks,klettert an den Schubladen hoch und sortiert die Wäsche.Auch jagdt sie Strumpfhosen, voller Glückseeligkeit!
Die kleine Katze sitz am Liebsten auf dem Küchenregal vor der Terassentür. Von dort aus hat sie alles im Blick. Auch den Killer, wenn er durch die Katzenklappe wieder rein kommt. Sie bewegt sich dann zum Rand des Regals und starrt ihn an. Er ignoriert sie, natürlich. Doch sie wollte Aufmerksamkeit!Sehr wahrscheinlich versuchte sie elegant und leise das Regal zu verlassen. Hat leider nicht so funktioniert. Der Killer stand genau unter ihr und sie sprang ihm auf den Kopf! Er ging kurzfristig in die Knie und sie sah, auf ihm sitzend, sich verwundert um. Er rappelte sich auf und würdigte sie keines Blickes! Mich sah er jedoch weidwund an! Sie stand immer noch verdutzt da, als ob sie es nicht fassen könnte.Er marschierte Richtung Wohnzimmer, in der Hoffnung dort Ruhe zu finden.Aber sie rannte hinter her!
Beide verteilten sie sich dann. Er auf dem Sofa, sie in das Körbchen unter der Heizung!
Friedvolle Stille!

Donnerstag, 18. März 2010

Wens interessiert...

Freiluftlernen, bei 18°C in der Sonne,ist einfach genial!
Entspannt in der Natur irgend welchen Unfug zu lernen, dass hebt die Laune ungemein!
Ich habe sogar noch einen riesigen Schokoriegel gefunden, natürlich nicht im Garten, sondern hier im Schrank, ja, und jetzt ist er auch schon weg. Der Gute war auch nur noch bis zum 22.3.2010 haltbar, also mußte er weg.
Im Garten von Johannes passiert irgendwas, ich sehe aber leider nichts.Er ist aber noch nicht auf dem Dach!Werde mich aber weiter darum kümmern.
Die Nachbarkinder spielen auch schon draußen.So einen Trettraktor habe ich noch nicht gesehen, so groß ist der.
So, gehe jetzt weiter lernen...

Freiluftlernen

Es sind bereits 7°C und heute Mittag in der Sonne wird es hoffentlich noch wärmer werden! Dem Freiluftlernen steht also nichts mehr im Weg!
Doch auf Johannes muß ich wohl verzichten. Mir fiel ein, ist jetzt nicht der evangelische Kirchentag in München? Da ist er bestimmt, denn sein Gospelchor tritt dort auf.
Gut, auf Grund der angeheizten spirituellen Stimmung wird man dort nicht merken, dass ungefähr jeder dritte Ton getroffen wird und Johannes lasziv seine Hüften schwingt. Er sei der bayrischen Damenwelt gegönnt, doch wir wollen nicht vergessen, hier ruft das Flachdach! So ein Flachdach will schließlich gepflegt werden!
Ich werde mich auf jeden Fall ab heute Mittag intensiv um meine Nachbarschaft, speziell um Johannes Flachdach, kümmern.

Mittwoch, 17. März 2010

Frühling

Es scheint die Sonne, es wird Frühling!
Frühling!!!
Das Doofe ist nur, dass ich wie verrückt lernen muß!
Aber wenn es warm genug ist, dann baue ich meinen Tisch auf der Terasse auf, Sonne und frische Luft, fantastisch!
Werde das gleich mal austesten, sie geht schließlich nach Süden raus. Vielleicht habe ich ja auch Glück und Johannes nutzt dieses Wetter um Verschönerungsarbeiten auf seinem Flachdach durch zu führen!
Nur selber komme ich mir noch so blass und wintermüde vor, aber das kann sich ja ändern!
Ach, ich sehe auch schon den Bauchspeck auf dem Grill vor mir.
Was so ein bisschen Sonne doch ausmacht...

Montag, 8. März 2010

Weltfrauentag

Mein Lieblingskuchen

Habe bei IHR das Schneckenrezept gesehen.
Das hat mich an meinen Lieblingskuchen erinnert. Der funktioniert fast genauso!

Rosenkuchen

Hefeteig:

400g Mehl
42g Hefe
80g Zucker
1/8l lauwarme Milch
2 p Vanillezucker
1 Prise Salz
abgeriebene Schale von einer 1/2 unbehandelten Zitrone
100g weiche Butter

Füllung:

100g Rosinen
4El Rum (mal mehr, mal weniger)
100g Marzipanrohmasse
100g braunen Zucker
100g gemahlene Haselnüsse
1/4 Tl Zimtpulver und gemahlene Nelken
2 Eiweiß

2 EL Aprikosenmarmelade zum bestreichen (nachher)

Rosinen waschen,nach Belieben in Rum einweichen und zugedeckt zur Seite stellen.
Das Mehl in eine Schüssel sieben und in die Mitte eine Mulde drücken. Hefe hineinbröseln, 1Tl. Zucker,4 El Milch und etwas Mehl vom Rand verrühren.
Vorteig 20 Min. gehen lassen.
Die restliche Milch, Zucker,Vanillezucker,Salz,Zitronenschale und die Butter zu dem Vorteig geben und gründlich verkneten.
30 Min. gehen lassen.
Für die Füllung Marzipan mit dem Zucker, den Haselnüssen und den Gewürzen verkneten. Die Eiweiß steif schlagen und zusammen mit den Rosinen unter die Marzipanmasse heben.
Hefeteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche kräftig durchkneten und etwa 0,5 cm dick ausrollen. Die Füllung darauf streichen, den Teig von der Längstseite her aufrollen in 14 Scheiben á 3 cm schneiden.
Diese mit der Schnittfläche nach oben im Kreis in die Form setzen und nochmals 20 Min. gehen lassen.
Backofen auf 200° C vorheizen.
Den Kuchen auf der mittleren Schiene bei 180°C ca. 1 Stunde goldbraun backen, sollte er nach ca.40 Min. zu dunkel werden, mit Alufolie abdecken.
Aprikosenmarmelade erwärmen und auf den warmen fertigen Kuchen streichen.

Mir schmeckt er am besten noch lauwarm. Nelken und Zimt können ohne weiteres weggelassen werden.

Freitag, 5. März 2010

Träume

Ich sitze hier und träume!
Träume von dem Duft auf Korsika nach starkem Regen, von trükisblauem Meer mit Badewasser Temperatur, von guten Büchern, von gutem Essen, von Aussentemperaturen um die 30°C, von einem wunderschönen Grillabend mit fettem knusprigen Bauchspeck, offenen Schuhen, von einer funktionierenden Familienplanung, von einem Haushalt der ein Selbstreinigungsprogramm besitzt, von Erholung für Herrn L. und mich.
Ich sitze hier und träume und mein Blick fällt auf mein Lehrbuch!
Aus der Traum!

Dienstag, 2. März 2010

Jammern

Ich brauche Zuspruch!
Aber richtig viel!
Hier ist es wie in der Vorhölle, die noch von Naddel moderiert wird!
Und heute Morgen schlage ich die Zeitung auf, und wer ist darin abgebildet, JOHANNES!
Was soll so ein Tag denn schon Gutes bringen?
Das Einzige was mich noch hochhält, ist meine neu erstandene Rio Reiser CD.
Wenn ich Königin von Deutschland wäre, dann wäre ich Nina die 1. und Sissie die 3.!
Und ich kann alles sein, was ich will!

Donnerstag, 25. Februar 2010

Muskelkater

Hier ist im Moment die Luft raus!
Dabei war ich doch schon zwei mal im Fitnessstudio.
Außer Muskelkater in den Waden nichts, auch keine Energieschübe.
Nach Herrn L. bin ich aber ausgeglichener.
Ist ja auch keine Kunst. Wenn man sonst 7,5 Stunden nur gerannt ist, dann ist es doch wirklich sehr schwierig plötzlich eine überwiegend sitzende Tätigkeit auszuüben. Da ist das Putzen schon eine Erholung!Irgendwo muss diese ganze Energie ja hin!Nur im Moment scheint sie sich in meinen Waden zu stauen, so wie es da zwickt!Aber wenn es hilft die Kotelettknie zu vertreiben, bitte, dann ertrage ich diesen Schmerz ganz heroisch! (nein, ich bin nicht zum Mann mutiert, es tut entsetzlich weh und ich gehe wie auf Eiern.)
Vielleicht bin ich ein ungeduldiger Mensch, doch man sieht noch nichts! Garnichts!
Nach zwei Mal quälen müßte man doch wenigstens schon ein bisschen sehen, ein klitzekleines bisschen, so zur Motivation. Nein, tut man nicht, es zwickt nur ganz fürchterlich. Und hätten wir noch Schokolade, dann würde ich diese jetzt essen!
Aber haben wir ja nicht mehr, hat Herr L. gegessen, ohne ins Fitnessstudio zu gehen. Und das ist ungerecht!
So, und was sehe ich draußen vor dem Fenster, ganz grazil auf und ab fliegen?
MÜCKEN!
Warum sind die nicht erfroren? Es war doch so kalt!
Aber sie haben ja auch ihr Gutes. Es wird jetzt Frühling!Hoffentlich!
Und falls jemand fragt, ich bin nicht unausgeglichen, ich habe nur mörder Muskelkater!

Dienstag, 23. Februar 2010

Träume

Ich habe einen Unfug geträumt!
Glücklicherweise bin ich wach geworden. Ich möchte nicht wissen was ich sonst noch alles in meiner Traumwelt erlebt hätte.
Wach geworden bin ich, als ich mich auf den Weg zu meiner eigenen Hinrichtung fertig machen sollte.
Aber jetzt überlege ich, hätten die mich wirklich hingerichtet? Hätte ich dann weitergeträumt? Ich weiß noch nicht mal mehr, warum die mich umbringen wollten.
Letzte Woche träumte ich von dem Tod einer entfernten Bekannten.Das war schon schrecklich genug.
Auf eine Fortsetzung verzichte ich. Ich möchte in Ruhe schlafen, ohne Mord und Todschlag!

Montag, 22. Februar 2010