Donnerstag, 11. November 2010

Heute, im Supermarkt

Müde stand ich an der Kasse.
Die Kassiererin zog den ersten Artikel über den Scanner und mir fiel ein, dass ich eine große Tüte bräuchte.
„ Eine große Tüte bitte noch.“
Sie reagierte nicht.
„ Bitte, eine große Tüte noch.“ Wiederholte ich mich.
Sie sah mich an. Und zog den nächsten Artikel über den Scanner.
Langsam fand ich das jetzt aber doof!
Ich sah sie auffordernd an.
„ Die Tüten sind da hinten!“
Sie zeigte an der Kasse entlang.
So ein Mist! Ich hatte vergessen sie mit auf das Band zu legen.
Hinter mir stand ein älterer Herr mit seiner noch älteren Mutter, danach kam auch irgendetwas ältres und danach etwas mit dickem Bauch und Wollpulli, aber in männlich. Alle sahen mich jetzt an. Das Dumme war nur, es war die Kasse ganz außen, an der Wand. Kein Platz um meinen Bauch und mich mal eben dadurch zu schlängeln.
Der ältere Herr hinter mir räusperte sich,: „ Also, die Mutter kann nicht.“
Ich sah ihn an. Das war jetzt auch nicht meine Idee gewesen eine alte Dame für mich nach einer Plastiktüte fischen zu lassen, aber sie hätte etwas zurück gehen können und dann hätte er die Plastiktüten erreicht.
Ich zeigte auf meinen Bauch und sah ihn fragend an.
„ Die Mutter ist froh, wenn sie senkrecht ist!“
„ Ja, kann ich verstehen, ich auch!“
Die Kassiererin grinste. Das Wollpullover-Modell grinste ebenfalls.
„ Ich komme mit dem Bauch nicht an Ihnen vorbei!“
„ Ja,...“
Der Gute war bestimmt früher mal Lehrer, die sind meist so lebensnah.
Mittlerweile hatte die Kassiererin an der anderen Kasse eine Tüte hergeholt und reichte sie mit. Dankend lächelte ich sie an.
„ Ich habe mich auch schon gefragt warum sie das alles tragen“, sprach er mich wieder an.
„ Wie soll ich das denn sonst machen?“
„ Was wird es denn ? Junge oder Mädchen?“
„ Junge.“
„ Ach, das ist doch schön!“
„ Naja, die kann man aber nicht so schön anziehen, da war ich doch etwas enttäuscht.“ War meine lapidare Antwort.
Die Kassiererin und das Woll-Modell grinsten wieder. Wenigsten die beiden verstanden mich. Mutti hielt sich verbissen am Einkaufswagen fest und rüstete ihre dritten Zähne zum äußerhäusigen Angriff. Fest presste sie die Lippen aufeinander, die Zeit war noch nicht reif für den Freigang.
„ Ich kann ihnen sagen, Mädchen werden mit 13-14 richtig zickig, dass war bei meiner Tochter so, aber nicht bei meinem Sohn.“
„ Dafür fangen Jungs in dem Alter an zu stinken!“
Jetzt musste doch endlich mal Ruhe sein!
Fassungslos sah er mich an.
„ Das konnte ich aber nicht feststellen“
„ So?! Ich aber schon!“
Mutti bleckte schon die Zähne, sie konnte sie kaum noch im Zaum halten.
Er begann stoßweise Luft aus zu atmen und undefinierte Vokale aus zu stoßen.
Ich lächelte ganz reizend, Marke glückliche Schwangere und rollte davon.
Es ist immer wieder schön Einkaufen zu gehen!

2 Kommentare:

rebhuhn hat gesagt…

manmanman. jaja, einkaufen ist tatsächlich immer wieder schön ^^. ich rede dabei immer laut mit mir selbst, dann ist es wenigstens lustig und nicht so langweilig ;).

Nina hat gesagt…

@rebhuhn
ja, das hat seine Vorteile mit den Selbstgesprächen:)
Mache ich auch regelmäßig.