Donnerstag, 30. Juli 2009

Schön ist es auf der Welt zu sein....

Heute ist wieder Sing- und Akkordeonnachmittag im Altersheim . Träller! Anscheinend mit feucht-fröhlichem Grillabend. So riecht es auf jeden Fall hier. Prost, meine Damen und Herren, trällern Sie ruhig noch etwas und trinken Sie ein Bierchen für mich mit!

Freie Meinungsäusserung

Lange habe ich darüber nachgedacht hier in dieser Form soetwas zu schreiben. Doch nach dem mir zu einem großen Teil der Spass am Bloggen von selbsternannten Gutmenschen genommen worden ist, wird es Zeit hier neuen Schwung zu bekommen!


Mein Blog ist und bleibt mein Blog, mein kleiner öffentlicher Einblick in meine Welt. Selbst wenn ich hier einen astreinen Seelenstrippties hinlege geht das nur mich und meinen Mann etwas an, der übrigens noch nicht die Vormundschaft für mich und meinen Blog übernehmen mußte.


Auf Menschen ohne Humor oder nur mit eingeschränkter Fähigkeit über sich selbst und über die Welt zu lachen kann die Radieschenwelt gut und gerne verzichten! Ebenfalls verzichten wir gerne auf Besucher, die die freie Meinungsäusserung einer Zensur unterziehen wollen und sie ihrer verqueren Moralvorstellung angleichen möchten. In Deutschland herrscht das Recht der freien Meinungsäusserung, genau wie Religionsfreiheit. Sektenmitglieder dürfen trotz ihres zum Teil menschenverachtenden Verhaltens am öffentlichem Leben teilhaben, ohne das ihre geistige Gesundheit in Zweifel gezogen wird. Sie dürfen sogar, der freien Meinungsäusserung zum Dank, laut und deutlich ihre Meinung sagen.


In der Radieschenwelt sage ich meine Meinung, zu alltäglichen und besonderen Dingen des Lebens! Besucher werden ausdrücklich gebeten ihre Meinung in den Kommentaren zu hinterlassen. Wem das nicht passt, bleibt bitte besser draußen, denn hier herrscht Anarchie und nicht Zensur!

Dienstag, 28. Juli 2009

Die Mitte der Welt

von Andreas Steinhöfel ist mein Buch für diesen Sommer. Eigentlich ein Jugendbuch, doch eine wunderschöne Sprache und eine dichte Erzählung. Genau richtig für laue Sommerabende!
Unbedingt lesen!

Montag, 27. Juli 2009

Eben so


  1. Ich warte seit acht (8) Uhr auf zwei Handwerker! Frühschoppen?

  2. Umweltzonen wurden eingeführt um die Feinstaubbelastung in Großstädten zu reduzieren; jedes Auto erhält, wenn man sich drum kümmert, beim TÜV eine Plakette in den Farben Grün, Gelb oder Rot. Mit Grün darf man überall hin. Eigentlich grober Unfung, da hier die Autobahn quer durch die Stadt läuft, aber gut....
  3. Wann wird es denn Sommer?
  4. Kennt jemand ein Urlaubsziel wo es herrliches Esssen, wunderschönen Strand und pure Erholung gibt? Möglichst nicht weit weg, ohne diese lästige Schweinegrippe und mit hinreichend Temperatur Ende August Anfang September.

Montag, 20. Juli 2009

Umweltzone

Es ist Samstag Herr L. und ich befinden uns in der Kassenschlange eines Ikeamarktes. Nur um es noch einmal zu verdeutlichen, Samstag und Ikea. Gut. Wir stehen dort also an einer neu eingerichteten Expresskasse. Dort kann man seinen Einkauf selbst einscannen und dann per Karte zahlen. Soll eine Zeitersparniss bringen, von der ich, zugegebenermaßen sehr motzig, da Samstag und Ikea, nicht allzu viel mitbekomme. Plötzlich hinter uns eine wirklich sehr hysterische Herrenstimme " Also, diese Umweltzonen, das ist doch schrecklich! Da hat die mir einfach ein Knöllchen verpasst, ja, was soll das denn? Das ist doch Geldschneiderei, jetzt darfst Du noch nicht mal mit dem Auto überall hin, sowas. Hast Du gehört, ein Knöllchen ! Da wirste ja schlimmer behandelt áls eine Prostituierte kurz vor dem Mord! Echt schlimm!" Seine Begleiterin lächelte etwas gequält und er sprach sich immer weiter in Rage! Puh, Samstag und Ikea und dann noch so ein kleiner hysterischer Mann hinter uns in der Kassenschlange! Herr L. sah mich fragend an. Ja, mein Gatte, so ist das eben, an den Ikeaexpresskassen werden Mitarbeiter eingespart, die heuern dann beim Ordnungsamt an und kontrollieren die vorhandenen Umweltzonen. Falls ein kleiner hysterischer Mann vorbei kommt, bekommt er ein Knöllchen und muß als Fegefeuer und Buße an einem Samstag bei Ikea einkaufen gehen. Und Prostitution in der Umweltzone ist nur dann gestattet, wenn die Kondome aus biologisch angebautem und verrottbarem Latex angefertigt sind, sonst gibt es auch ein Knöllchen und den Samstagseinkauf bei Ikea.
Aber eins wüßte ich dann doch gerne, warum muß ich Samstags bei Ikea einkaufen?

Samstag, 11. Juli 2009

Alt-Herren-Gedeck

Karl-Heinz hat einen, der Willi auch und der Gustav erst recht. Einen dicken fetten Benz! Natürlich gab es den serienmäßig mit gehäkeltem Klorollenmuff, Schlägerkäppie und eingebauter Vorfahrt. Über Hämorriedenbeschwerden klagt da niemand mehr, die Sitze sind so weich und die Federung so galant, da schwebt man über den Asphalt. Die Farben sind dezent dem älteren Baujahr der Besitzer angepasst und bewegen sich zwischen Racinggreen und Weinrot, das sportive Silbergrau nicht zu vergessen. Das es da mal schnell passiert, dass der passionierte Fahrer den restlichen Kleinwagenpöbeln auf den Strassen übersieht, ist doch mehr als verständlich. Oder liegt es vielleicht an dem fortgeschrittenen Alter des Fahrers und den damit einhergehenden Gebrechen, wie zum Beispiel eine Sehfeldeinschränkung? Aber die eingebaute Vorfahrt richtet das Verkehrsproblem schon. Dass Karl-Heinz, Willi und Gustav das Verkehrsproblem darstellen, das wäre eine böse Vermutung. Denn alle drei fahren schon 60 Jahre unfallfrei, nicht zusammen, sondern jeder. Und gibt es denn keinen Respekt mehr vor dem Alter und für dessen Verdienste? Da ist es doch wirklich nicht zu viel verlangt, mal die Vorfahrt abzugeben oder als Fußgänger zur Seite zu springen, die Jugend ist doch noch so schön beweglich! Ja, Karl-Heinz, Willi und Gustav, bis sie dann wegen solcher verkehrsuntauglichen Greise wie euch mit einer Querschnittslähmung im Krankenhaus liegt und sicher nicht euer biblisches Alter erreichen wird, dafür habt ihr dann schon gesorgt.

Donnerstag, 9. Juli 2009

Heimwerken

Schön sieht der Holzboden aus, auch aus dieser Perspektive, im Vierfüßler-Stand. Leider klebt er immer noch. Eigentlich wollte ich nur diese Schleifmaschine wegpacken und Herrn L. zu Parkett überreden, doch so weit bin ich leider nicht mehr gekommen. Statt dessen befinde ich mich jetzt schimpfend in dieser Stellung. Herr L. und Herr J-H. sehen mich verwundert an und grinsen anzüglich! Meine Herren, da gibt es nichts zu grinsen! Das ist ein Notlage! Ich komme nicht mehr in die Senkrechte und schimpfe aus vollem Herzen! Was tut das weh! Herr L. will mich aufheben. Nein, dass hätte er sich eher überlegen sollen, jetzt möchte ich nicht getragen werden, nein, auch nicht von Herrn J-H., als ob das einen Unterschied macht! Packt mich irgendjemand an, dann werde ich zur Furie! Sie sollen sich bitte Richtung Parkettmarkt bewegen, ohne großes Aufsehen! Verschwinden sollen sie! Ich will alleine leiden, ohne hilflose Männer! Verschreckt trollen sie sich in einen anderen Raum. Ich lege mich zwischen Ikea Kortons auf die Erde. Knie anwinkeln und sch... tut das weh! Herr L. schlägt todesmutig die nah gelegene Ambulanz vor. Aber sicher, soweit kommt das noch! Mir von irgend einem Assistenten in meinen Sakralbereich stechen lassen, was soll das denn bitte?! Herr L. rollt mit den Augen. Auf meine Frage, ob er denn jetzt nicht Parkett kaufen wolle, antwortet er garnicht erst. Herr J-H. hält sich dezent zurück und fragt nur welche Farbe ich denn gerne hätte und dass ich mich nicht bewegen soll. Herr L. ist, glaube ich ,mit seinen Nerven am Ende und will sich nicht Richtung Parkettmarkt bewegen. Fadenscheinige Ausreden müssen herhalten, er könne kein helles Parkett aussuchen. Meine Frage, ob er denn nicht auch hier wohnen würde, ignoriert er gekonnt. Mittlerweile sitze ich auf einem Stuhl und überlege mir wie jetzt Parkett auf den Boden kommt, ohne den Umweg über die Ambulanz. Herr L. sieht wild entschlossen aus mich ärztlich versorgen zu lassen. Will ich aber nicht! Das geht gleich weg! Sie sollen gehen! Herr L. scheint zu verstehen, entlich, nach fast 30 Minuten. Unter Protest bewegen sich beide Richtung Parkettmarkt. Ich bewege mich vorsichtig Richtung Bett. Zwei Tabletten, einen Schal um die Hüften rolle ich mich zusammen und schlafe ein. Irgend wann taucht Herr L. auf und zeigt mir das Parkett. Es sieht wunderschön aus. Leider mag ich nur nicht wieder die Treppe runter gehen und es mir Live und in Farbe ansehen, aber morgen.
Heute Morgen bin ich ganz vorsichtig runter gegangen, es tut immer noch richtig weh. Aber das Parkett sieht so fantastisch aus! Danke Herr J-H. und Herr L., ihr seid die aller Besten!

Montag, 6. Juli 2009

Mahlzeit

Seit einer Woche denke ich über einen Radiobeitrag nach. In ihm wurde über einen zehnjährigen Jungen berichtet, der einmal die Woche zur Tafel mit seiner Mutter und Schwester essen geht. Ihm ist es egal was es dort zu essen gibt, hauptsache es ist warm und mit Nachtisch. Er freut sich über alle Gerichte und ißt seinen Teller ohne zu murren leer. Kein Gemotze, kein Mäkeln, nur Freude über eine warme Mahlzeit. Und plötzlich wird es ganz still in mir. Wie dankbar müßten wir eigentlich sein?! Wir können uns jeden Tag das Esssen leisten auf das wir Appetit haben. Wir müssen uns keine Sorgen über unsere Ernährung machen, es ist genug da. Es ist sogar soviel da, dass wir Nahrungsmittel vergessen und sie dann wegwerfen müssen. Manchmal sind wir so gesättig, dass wir einen großen Teil des Essens einfach wegwerfen, ohne darüber nach zu denken. Wir mäkeln so häufig über das Essen, aus nichtigen Kleinigkeiten heraus. Und dieser Junge freut sich die ganze Woche auf diese eine warme Mahlzeit! Ohne wenn und aber! In solchen Momenten schäme ich mich für meine Dekadenz. Klar, ich habe mir das erarbeitet, doch wie soll ein zehnjähriger Junge sich das Essen erarbeiten? Hatte ich dann nicht großes Glück mit meinen Eltern? Warum hat er nicht das Glück? Und wäre es dann nicht gerecht, wenn die Gesellschaft dafür sorgen würde, dass Kinder wie er jeden Tag eine warme Mahlzeit bekommen und für die Woche mit den nötigen Lebensmitteln ausgestattet werden? Wir sind doch dafür verantwortlich, dass jedes Kind die gleichen Chancen hat!