Dienstag, 20. Dezember 2011

Ein Kind

Ein Kind, das ständig kritisiert wird,
lernt zu verdammen.
Ein Kind, das geschlagen wird,
lernt zu schlagen.
Ein Kind, das verhöhnt wird,
lernt Schüchternheit.
Ein Kind, das der Ironie ausgesetzt wird,
bekommt ein schlechtes Gewissen.
Aber...
Ein Kind, das ermutigt wird,
lernt Selbstvertrauen.
Ein Kind,dem mit Toleranz begegnet wird,
lernt Geduld.
Ein Kind, das Ehrlichkeit erlebt,
lernt Gerechtigkeit.
Ein Kind,das Freundlichkeit erfährt,
lernt Freundschaft.
Ein Kind, das Geborgenheit erleben darf,
lernt Vertrauen.
Ein Kind, das geliebt und umarmt wird,
lernt Liebe in dieser Welt empfinden.



Leider weiss ich nicht, von wem diese zeilen sind.
sie waren als deckblatt auf dem anmeldehefter für die spielgruppe.
mir gefallen sie sehr gut.

Montag, 19. Dezember 2011

liebe kinder

anton ist mit seinen 12 monaten und 9 tagen schon sehr mobil. Er läuft noch nicht, er denkt glaube ich zuviel darüber nach, denn wenn er wütend ist, dann läuft er, auch wenn er etwas schnell errreichen will, dann sprintet er los, aber für den hausgebrauch- besser nicht. im moment hat er seine kletter-phase. nichts ist mehr sicher. auf das sofa, über die box wieder runter, auf den wohnzimmertisch, ins küchenregal, wirklich nichts ist mehr sicher. die arme kleine katze weiß auch nicht mehr wohin sie soll. er findet sie überall und mir seiner grenzenlosen zuneigung schiesst er oft über das ziel hinaus. sie trägt es mit fassumg, geht dann einfach.
heute stieg anton ständig auf die esszimmerstühle , um auf den tisch zu kommen. dort steht der adventskranz. aber hier heisst die parole: nur gucken, nicht anfassen!
ich telefonierte und liess ihn für zwei minuten aus den augen. als ich mich umdrehte schwang mein sohn gerade sein beinchen auf die tischplatte.
" oh, warte, ich muss mal eben anton vom tisch holen, moment!"
als antwort bekam ich:
" ach, was bin ich froh, dass ich so ein liebes kind habe, sie hat sowas nie gemacht!"
" er ist doch lieb! er bewegt sich halt nur gerne!"
war meine antwort.
was ist das bitte für eine aussage?
liebe kinder sind die, die fein in der ecke sitzen, sich nicht dreckig machen, den mund halten, reden wenn sie gefragt werden und auch sonst keine bedürfnisse haben. oder viel mehr, diese bedürfnisse nicht äussern.
ausserdem sind mir solche "perfekt-eltern" eher suspekt. sie sehen ihre fehler nicht, da sie so sehr damit beschäftigt sind fehler anderer eltern zu suchen und sie zu kommentieren oder über sie zu lästern. auch sind sie ganz groß darin sich selber zu beweihräuchern, dass die schwarte kracht. mama- und papa-perfekt haben auf jede erziehungsfrage eine antwort, kennen sich mit allen unwegsamkeiten der nachwuchspflege aus und sind so überirdisch super, dass man vor scham über sein eigenes unvermögen direkt zu einem häufchen asche zerrieselt. reflektion und empathie kennen sie meist nicht. die toleranz, die sie für sich einforden, bringen sie leider anderen nicht gegenüber.
anton bekommt deutlich gesagt, dass er auf dem tisch nicht zu sein hat. nur wie wird das von einem ein jahr alten gehirn verarbeitet, dass eine wirklich noch geringe frustrationsgrenze besitzt? da muss eben alles mehrfach wiederholt werden, und wenn es nur ist um seine eigenen grenzen auszutesten.
dass hat aber nichts mit bösartigem vorsatz zu tun!

Sonntag, 18. Dezember 2011

gedankenstücke zur adventszeit

  • mein kleiner junge ist jetzt ein jahr und 8 tage alt! es war das aller schönste jahr in meinem leben, zwar das mit dem wenigsten schlaf, aber das wirklich aller schönste! danke für die glückwünsche kvinna.
  • die adventszeit scheint viele menschen zu beflügeln noch gemeiner zu sein, als sie sowieso schon sind.
  • habe unmengen an plätzchen gebacken. eine der leckersten sorten ist von ihm. Danke!
  • die fröbelsterne sind mit gelungen, trotz hartem protest ihrerseits.
  • mir fehlen zur zeit die worte, sie sind einfach weg. komische dinge passieren mir immer noch zu hauf, doch vergesse ich sie oder schaffe es nicht sie auf zu schreiben.
  • ich habe mich dazu entschieden, die groß-und kleinschreibung hier abzuschaffen, einfach weg damit, ist nur lästig.

Dienstag, 22. November 2011

Müde

Ich bin fertig und geschafft, dass schon seit Wochen.
Zur Ruhe komme ich nur selten , und wenn, dann nur kurz, denn irgenwas ist immer.
Jetzt ist Anton erkältet, ein fieser mieser Virus raubt uns die Nachtruhe.
Der arme kleine Kerl schnuffelt und schnoddert tapfer vor sich hin, zwischendurch schlägt sich ein rotziger Huster dazwischen und zu allem Überflüss steigt seine Temperatur. Seine Laune, im Gegensatz, sinkt rapide. Am Liebsten wird er dann den ganzen Tag getragen und geschleppt. Gestern Nacht, auf meinem Arm, da war er so kuschelig, dass er schon Küsschen verteilt hat. Kleine feuchte Schlabberküsse, mitten ins Gesicht, vorgewärmt. Nur geschlafen haben wir davon leider nicht.
Ich bin so müde!

Freitag, 18. November 2011

Keulen für die Keule

Anton und ich waren heute auf dem Markt, bei unserem Lieblingsfleischer.
Er verkauft nur Fleisch entweder aus eigener Aufzucht oder von kleinen Höfen.
Die wurstwaren stellt er selber her, deshalb schmecken sie manchmal immer etwas anders.
Was Herrn L. sehr freut, dort gibt es Lamm-Mettwürste. Heute war ich dort, weil ich ein Huhn für den Backofen haben wollte, eigentlich. Doch dann lachten mich Kanienchenkeulen an, sehr sexy.
Ich habe dann das Huhn, die Lammwürste und die Kanienchenkeulen genommen.
So, jetzt schmoren die Keulen schon vor sich hin und ich bin gespannt wie sie schmecken werden.

Samstag, 12. November 2011

Weihnachtsdeko

Eigentlich, dachte ich, es entspannt mich, Fröbelsterne zu basteln, eigentlich!
Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, da bastelte ich sie von morgens bis abends, in allen größen.
Und jetzt?!
Jetzt liegt hier ein verknittertes matschiges Ding auf dem Tisch!
Tütchen soll man damit bauen!
Ha, wenn ichkönnte, dann würde ich mir jetzt ein anderes Tütchen bauen!
Solche Drecksdinger!

Freitag, 11. November 2011

Rollrasen

Nachdenklich

Oft sitze ich in letzter Zeit hier und überlege wie es weiter gehen soll.
Will ich weiter studieren? Hat das überhaupt noch Sinn? Wäre es sinnvoll das Studienfach zu wechseln? Oder soll ich mir einfach eine nette Teilzeitstelle suchen und mich fortbilden? Ist es verwerflich, wenn ich mit Anton zu Hause bleibe bis er drei Jahre alt ist? Wird mir das nicht zu langweilig? Wie finde ich einen richtig guten Kindergarten? Sollen wir noch ein zweites Kind bekommen? Fördere ich Anton genug? Ernähre ich ihn richtig?  Nein, er bekommt keinen Zucker, und, ja, ich stille noch. Wegen beidem werde ich häufig etwas schräg angesehen. Wie, nichts Süßes? Nicht mal was leckeres zwischendurch? Ich rolle dann nur noch mit den Augen und denke mir, ja, gib Deiem Kind gerne Milchschnitte und Hamburger, meins braucht das noch nicht. Wann werden erwachsene Menschen entlich verstehen, dass falsche, oder viel mehr schlechte Ernährung prägt, ein ganzes Leben lang. Und es ist doch nicht schwer in Mitteleuropa sein Kind gesund zu ernähren. Oder vielleicht ist es gerade deshalb schwer. In der Krabbelgruppe ist z.B eine Mutter, die gibt ihrer Tochter kein Fleisch. Ich möchte jetzt niemandem zu nahe treten, aber sein Kind fleischlos zu ernähren ist Unfug! Als Erwachsener, gar kein Problem, doch Kinder benötigen die Vitamine, die Eiweisse und das Eisen. Das alles mit pflanzlichen Lebensmitteln zu ersetzen, ist meiner Meinung nach nur schwer möglich. Sie gibt ihrer Tochter kein Fleisch, weil Fleisch angeblich die Entwicklung beschleunigt und es hätte ja seinen Grund warum Kinder sich so langsam entwickeln. Können Sie sich meinen sparsamen Blick vorstellen? Und ausserdem, ganz viele Menschen auf dieser Welt würden kein Fleisch essen. Ja, weil sie es nicht können und nicht weil sie es ablehnen.
Mir fehlt Zeit!

Donnerstag, 10. November 2011

Gedankenstücke

  • Heute gehen Anton und ich auf einen Martins Zug, mit selbstgebastelter Laterne. Ich bin schon gespannt!
  • Anton bekommt wieder Zähne!
  • In genau einem Monat wird mein kleiner Junge ein Jahr alt! Wie schnell diese wunderschöne Zeit vergangen ist!
  • Die Katze stinkt! Warum weiss ich noch nicht, aber sie riecht nach fiesem Hund.
  • Habe im Moment vereiterte Mandel und bin deshalb etwas träge. Das Haus sieht wie ein Schlachtfeld aus.
  • Mache mir Sorgen.

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Geschäftsidee

An manchen Tagen sehe ich mir Anton an und denke : So, jetzt muss Mutti mal was zum Haushalsbudget dazu steuern. Anton sieht mich dann an solchen Tagen genauso fragend an wie sein Vater, als ob er meine Ideen telepathisch erahnen könnte.
Meine neuste Idee ist ein schöner Kinder Second Hand Laden. Aber ein schöner! Er muss aufgeräumt und ordentlich sein, gut riechen, nicht nach ungewaschenen Hälsen und alten Windeln, oder gar nach abgestandenem kalten Zigarrettenrauch und er muss hell sein. Herr L. fagte mich ganz direkt, als ich ihm von der Idee erzählte, ob es mir noch gut ginge. Ich sah ihn verwirrt an. war doch nur ein Vorschlag...
Aber da musste ich mir schon haarklein alles anhören, warum ausgerechnet mein schöner, gutriechender und aufgeräumter Laden keinen Gewinn abwerfen würde.
Gut, dachte ich wieder so bei mir, meine Chance wird schon noch kommen.
Am Sonntag waren wir mit Freunden in einem CupCake-Caffee. Sehr lecker! Nur leider waren bis auf einen Apfelkuchen und ein Möhrentörtchen die Auslagen leer. Meine Begleitung erging sich darin, dass sie doch bestimmt bei dem schönen Wetter noch locker zwanzig Portionen mehr verkauft hätten. Ich genoss während der Discussion das gesicherte Möhrentörtchen und warf einmal kurz ein, dass ich gerne einen Kinder Second Hand Laden eröffnen würde. Was soll ich sagen, von drei Seiten wurde auf mich eingeredet, dass sich sowas aber mal garnicht lohnt, sollte ich doch lieber ein CupCake Kaffee eröffnen. Ja, da gibt es aber ein gewichtiges Problem: Ich kann richtig schlecht backen!
Gestern sind Herr L., Anton und ich spazieren gegangen.
In unserer Nachbarschaft befindet sich ein großes Genossenschaftsgebäude aus den dreißiger Jahren, sehr monomental. Eigentlich ist das Gebäude gut vermietet, nur in einem unteren Seitenflügel herrscht Leerstand.
Scherzhaft stosse ich Herrn L. an: " Da, siehst Du, in den Räumen könnte ich den Second Hand Laden aufmachen, mit einem CupCake Kaffe."
Herr L. " Ja, und das Dominastudio direkt daneben."
 Ich:" Wo ist das denn?"
Herr L. :" Dass wirst Du dann noch dazu eröffnen müssen, damit sich die beiden anderen Sachen tragen."
Was soll man dazu noch sagen?!

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Fliegende Gedanken

  • Kinderlieder in Endlosschleife! Selbst beim Einkaufen schiebe ich Anton singend im Wagen vor mir her. Jetzt denken Sie aber nicht, dass mein Sohn mir verzückt an den Lippen hängt und nur Augen für sein singendes debieles Muttertier hat, nein, er hat schon klare Vorstellungen davon, was ein Verkaufsregal und eine Abtrennwand aushalten müssen.
  • Warum wird Brokkolie so überbewertet? Es ist und bleibt ein Modergemüse!
  • Es gibt Supermärkte, da kaufen fast nur Alkoholiker ein. Ist ihnen das schon mal aufgefallen? Diese Supermärkte müssten 90% ihres Umsatzes nur an Alkohol verdienen. Das ist so erschreckend! Wie viele Menschen abhängig sind...
  • Das Wetter ist eine Herausforderung!
  • Morgen wird gebastelt. Eine Martinslaterne, mit Kindern, die 10-fast 12 Monate alt sind. Ich bin schon gespannt wer zuerst aufgibt, die Mütter oder die Kinder. Und ich nehme Wetten an, wie oft die Kleberflasche versucht wird geleert zu werden.
  • Dafür bin ich bestimmt morgen gaaanz ruhig. Ich habe heute fast 250g Schokolade gegessen.

Montag, 3. Oktober 2011

Was Neues von der Nachbarschaft

Ich sitze gerade auf der Terasse und lauche meinen Nachbarn. Mike hat Besuch von seiner erwachsenen Tochter. Sie ist gerade aufgestanden und Mike fragt sie erst mal gepflegt aus, wo und wie sie die Nacht verbracht hat. Mike :" Ja, im Kitchen Club, da war ich doch auch immer!" Oh man, dass waren noch die heißen Zeiten, als Mike auf Frauenjadt war.Seine Tochter ist höflich genug um nicht darauf einzugehen. Mikes Freundin gärtnert wärend dieser tiefgründigen Gespräche. Plötzlich fragt Mike völlig unerwartet nach der Herkunft der Tischdecke. Er erhält höflich Antwort, die er mit "jau, mhm" quittiert.
Doch ich wollte Ihnen nicht von dem Freiluftverhalten meiner Nachbarschaft erzählen, sonder von dem in den frühen Morgenstunden.
Jeden Morgen um kurz nach vier kommt der Zeitungsbote.
Fragen Sie mich nicht warum ich da wach bin, bin ich einfach.
Also, jeden Morgen um kurz nach vier hält ein Auto und die Treppen zu den einzelnen Häusern werden erklummen. Ich habe ihn übrigens noch nie gesehen, den Zeitungsboten. Manchmal, in besonders schlaflosen Nächten denke ich, dass es doch sicher nett wäre ihm mal die Tür zu öffnen und die Zeitung persönlich in Empfang zu nehmen. Er hat mich ja auch noch nie gesehen. Und vielleicht ist er genauso neugierig wie ich?!
Also, jeden Morgen zur gleichen Zeit bringt er die Zeitung. Da Mikes Haus unterhalb unsers Hauses liegt, bekommt er immer zu erst die Zeitung.
Mike besitzt einen großen Hund, Ajax. Nein, der Hund ist schwarz, nicht weiß. Und Ajax schlägt jeden Morgen an, wenn der Zeitungsbote die Zeitung bring. Und jeden Morgen schreit dann Mike schlaftrunken durchs Haus, :" Ajax, aus! Ajax!"
Wirklich jeden Morgen!
Ich liegen dann wach im Bett und könnte los schreien vor lachen, jeden Morgen. Manchmal, da stupse ich Herrn L. an und flüstere ihm zu,:" Hast du gehört, die Zeitung ist da!" Herr L. weiß aber diese Information nicht zu würdigen, er dreht sich meist murrend zur Seite und schläft. Ich liege dann noch ein weilchen wach und grinse.

Montag, 19. September 2011

Einfach Leben

Wissen Sie, lange genug habe ich sämtliche Kröten geschluckt und dazu gelächelt. Einzig und allein in der Hoffung, in Ruhe mit meinem Kind und meinem Mann leben zu können. Ich habe mich versucht anzupassen, wo jeder vernüftige Mensch nur den Kopf geschüttelt hätte. Nur für ein bisschen Ruhe und Akzeptanz. Doch wenn man Welten von einander entfernt ist, keinen gemeinsamen Nenner findet und immer nur das Schleschteste unterstellt bekommt, dann lohnt es sich nicht Energie und Zeit zu investieren. Und erst recht lohnt es sich nicht, sich selber und seinen Plan vom Glück zu verraten.
Meine Lebensfreude und meinen Stolz auf meine Familie lasse ich mir nicht von frustrierten neidischen Menschen nehmen!
Jetzt ist es Zeit meinen Plan vom Glück zu leben!

Samstag, 17. September 2011

Im Bett mit Herrn L.

Neben mir im Bett herrscht plötzlich der Ausnahmezustand. Der gesamte Amazonasregenwald fällt in einer Nacht einem großen Konzern zum Opfer, natürlich muss er vorher gerodet werden. Das Schlafzimmer ist plötzlich bevölkert von geschützten Tierarten, die vor dem infernalischem Lärm Schutz suchen. Greenpeace und der WWF trommeln an die Schlafzimmertüre, in der Hoffnung vielleicht die drohende Katastrophe noch aufhalten zu können.
Das Weltklima im Blick stupse ich Herrn L. an. Er reagiert nicht. Ich stupse fester. Er reagiert immer noch nicht. Wie um Himmelswillen soll ich die Erde retten, wenn der Mann neben mir nicht reagiert?!
Ich schlage auf die Matratze. Herr L. wacht auf.
" Bitte nicht schnarchen, dreh Dich auf die Seite." bitte ich ihn.
" Das war ich nicht!" gibt er im Brustton der Überzeugung von sich.
" Oh, tut mir leid, dann war das wohl der andere Mann hier." antworte ich ihm leicht genervt. Im Dunkeln kann ich nur das fragende Gesicht von Herrn L. erahnen. Kurz stutzt er, setzt sich leicht auf, schüttelt den Kopf und legt sich auf die Seite.
Welt gerettet!

Dienstag, 13. September 2011

Herr L. hat gefragt

Herr L. hat mich gefragt, was ich denn heute noch so vor habe.
Als erstes werde ich gleich meinen Freund Putin anrufen und mit ihm das nächste Event mit freiem Oberkörper absprechen. Der Sommer ist schliesslich fast vorbei und er, auch wenn er es gerne negiert, nicht mehr der jüngste. Dann werde ich den Raketenschacht bei uns im Garten staubsaugen und den ABC-Bunker neu tapezieren. Danach müsste der Lepoart in die Waschstrasse, aber das ist immer so ein Aufwand. Danach stünde noch ein Telefonat mit Frau Merkel an, Kochrezepte, Sie verstehen sicherlich. Und ihn hätte ich fast vergessen, Philipp Rösler, der gute, er bräuchte noch ein paar Tipps für die perfekte Rasur, damit die Pressefotos nicht immer so gruselig aussehen. Er hatte sich schon vorgestern gemeldet. Und dann geistert immer noch Herr Tritin bei uns im Vorgarten herum. Seitdem er gesagt bekommen hat, er sähe Bruce Willis ähnlich, herrscht hier das Chaos. Ständig schmeißt er sich vor fahrende Autos oder springt von Dächern. Das müsste ich auch endlich mal den Nachbarn erklären.
Und wenn dann noch ein bisschen Zeit bleibt, hätte ich heute noch eine kleine Abendveranstaltung mit dem Mossad. Einmal im Monat treffen wir uns zum geselligen Beisammensein und zum Gedankenaustausch zur politischen Weltlage, natürlich mit kleinen Snacks und guten Freunden von der anderen Seite. Aber Sie glauben gar nicht wie heikel so manche Saudis mit dem Essen sind. Heute kommt sogar Helmut Lotti, nachdem er seinen Gastauftritt in Guantanamo Bay erledigt hat. Er soll ja ein ganz netter Kerl sein.
So, und jetzt muss ich beeilen, denn die Sportgruppe vom MI6 fängt an.

Mittwoch, 24. August 2011

Kassengespräch

Anton sitzt friedlich in seiem Maxicosi und lässt sich geduldig durch den Supermarkt schleppen.Älteren Damen und Einkaufsbojen ausweichend gelangen wir schliesslich, mit viel mehr als eigentlich gedacht, zur Kasse. natürlich hatte ich keinen Wagen mitgenommen, natürlich, ich wollte ja nur zwei Sachen kaufen. Jetzt schleppe ich die volle Einkaufstasche, links, und Anton, rechts im Maxicosi, mit mir rum. An der Kasse stelle ich ihn ab, lade meine Beute aufs Band und hole tief Luft.Im Stillen überlege ich, wieviele blaue Flecken mich dieser Einkauf jetzt kosten wird.Wenn Sie meine Beine sehen würden, dann wüssten Sie wovon ich schreibe.Ein beladener Maxicosi ist nicht nur schwer, wenn man zu Autoagressionen neigt, ist es das optimale Gerät dafür! Wenn dieses Körbchen einem nicht vor die Beine schlägt, dann hängt es am Arm, und zwar so, dass es die gesamte Blutzirkulation auf der betreffenden Seite mit einem Schlag auslöscht.
Wir standen also an der Kasse, vor uns stand ein Endvierziger und stapelte seine spärlichen Einkäufe auf das Band. Er sah zu uns und bekam diesen, wirklich es gibt ihn, pädagogischen Blick.
" Es gibt Wägen, da kann man den Maxicosi oben drauf stellen!" sagte er.
Ich starrte ihn an!Och nö, dachte ich bei mir, diesmal ein Mann mit Ratschlägen. Ich lächelte ihn an. hilft ja eigentlich immer, nur bei ihm nicht. Er war doch sehr hartnäckig.
" Es gibt Einkaufswägen, da kann man den Maxicosi oben drauf stellen!"
Ich lächelte wieder etwas debieler. Als er aber zum dritten Mal ansetzten wollte, sah ich vom Lächeln ab und sagte genervt" Ich weiß! Ich wollte aber nicht so viel einkaufen!"
Verständnissvoll lächelte er mich an und erzählte in einem Schwall von seinem Sohn, der jetzt 14 jahre alt ist und ganz, wirklich gaaanz andere Probleme macht. Anton sah von unten zu mir hoch und steuerte eine Billy- Idol- Lippe zum Gespräch bei. Ich holte zum Schlag aus." warten Sie mal ab, bis das Thema Verhütung aktuell wird."
Der Gute, es muss wirklich ein guter sein, liess sich aber nicht beirren und redete fröhlich und herzensgut von seinem Sohn weiter, mit einem Glitzern in den Augen.
Mir blieb nichts anderes als zu lächeln...

Mittwoch, 17. August 2011

Ratschläge

Wenn ich mit Anton unterwegs bin, ereilen mich immer gut gemeinte Ratschläge anderer Frauen.Ungefragt, wie ich betonen möchte und von mir unmotiviert aufgenommen.
Letztens betraten wir ein Geschäft, fragen sie mich nicht welches, ich habe es tatsächlich vergessen. Anton, schon recht müde, nörgelte in seinem Kinderwagen. Sein Sitz war ganz flach gestellt, damit er auch gut schlafen konnte, wenn er denn wollte. Eine Verkäuferin stocherte auf uns zu, begleitet mit akustischen Signalen, wie : Oh, Du, Du, bist Du aber süß, Du,bist Du süß, oh, oh. Anton sah kurz zu mir hoch und nörgelte fröhlich, aber diesmal lauter weiter. Könnte er schon reden, dann hätte er sicherlich so etwas wie, Mama, tu das da weg, gesagt. Kann er aber noch nicht, leider. Die Verkäuferin ließ sich nicht beirren und surrte weiter ihr Dududu runter. Anton war jetzt schon schrecklich genervt, ich übrigens auch, sein Gequengele steigerte sich zu einem lautstarken Protestieren. Plötzlich hielt diese Verkäuferin in ihrem DUdudu inne, starrte mich anklagend über die Verkaufstheke an und artikulierte einen Satz: Er sieht doch nichts, setzen Sie ihn doch höher. Damit war es aber auch schon vorbei mit der Erwachsenensprache, es ging nahtlos ins Dududu über. Wir haben dann ganz schnell das Geschäft verlassen, ohne etwas zu kaufen. Anton ist übrigens draussen direkt eingeschlafen.
Dann waren wir bei einer Versicherung. Anton diesmal in seinem Maxicosi.
Wir betreten das Büro, schmettern ein fröhliches Guten Morgen in den Raum, und, was denken sie was zurück kam?! " Der ist aber auch bald zu groß für den Maxicosi!" Danke, hätte ich jetzt nicht bemerkt. Ich quittierte die Bemerkung mit einem freundlichen Lächeln, welches aber wohl als grenzdebiel ausgelegt wurde, denn darauf kam erneut, Der ist aber bald zu groß für den Maxicosi. Jau, dachte ich bei mir, Du für Deine Klamotten auch!Nett und freundlich trug ich dann mein Anliegen vor und ignorierte jegliche Maxicosikommentare.
Heute beim Bäcker. Ich kaufte Vollkornbröchen ein. Die Verkäuferin wollte mir für Anton ein kleines Partybrötchen mit Sonnenblumenkernen schenken, das ich aber ablehnte. Brötchen bekommt er schon, aber Kerne sind noch zu kniffelig für ihn. Aus den Tiefen der Bäckerrei stocherte eine andere Verkäuferin an. " Der kaut doch noch nicht!" Hallo, wer ist denn hier die Mutter! " Doch, sagte ich, er hat auch schon zwei Zähne!" Auf die bin ich übrigens besonders stolz,nur so am Rande. " Wie alt ist er denn?" " 8,5 Monate." "Mein Enkel hat schon 4 Zähne!" Was soll das denn jetzt schon wieder?Mein Kind darf und kann mit zwei Zähnen schon kauen, übrigens auch beissen. Wir schnappten unsere Brötchen und gingen.
Kann mir bitte mal jemand erklären, warum diese Frauen sich so verhalten? Das ist so anstrengend!

Dienstag, 28. Juni 2011

Mittagsruhe

Kann mir bitte jemand erklären, warum dieser gestörte Nachbar ständig, wirklich ständig, in der Mittagszeit anfängt lautstark zu werkeln?
Hat er nichts sonst zu tun? Langsam nervt es! Immer ab 13 Uhr beginnte er zu hämmern, zu sägen oder sonst einen lautstarken Unfug zu treiben. Dass ist genau die Zeit, in der ich Anton schlafen lege. Jedesmal bete ich, dass er von diesem Irren nicht wach wird. Gerade hier in dieser Spiessergegend sollte man doch meinen, dass auf die, zwar nicht offiziell vorhandene Mittagsruhe gepocht wird. Aber vielleicht hat er ja sein Hörgerät verlegt und empfindet es garnicht als so schrecklich laut! Geht der mir auf die Nerven! Heute ist es so heiß, vielleicht erlegt ihn ja das Wetter.

Unerledigtes

Kennen Sie das? Das Gefühl angekommen zu sein aber irgendetwas nicht erledigt zu haben? Zufieden zu sein, aber mit einem ganz kleinen ständig nagenden Zweifel?
Es ist jetzt Sommer. Eigentlich, ja, eigentlich, wollte ich im Sommer wieder anfangen. Hatte mich schon um einen Tagesvater bemüht, der meinen kleinen Jungen richtig gerne nimmt, aber ich bremse. Jeden Tag, den ich mit Anton verbringe ist kostbar und wunderschön. Jeder kleine Fortschritt erscheint mir nobelpreisverdächtig und meine beruflichen Ziele rücken immer weiter in den Hintergrund. Ich bin gerne Mutter. Richtig gerne sogar, doch ganz am Rand meines jetztigen kleinen Kosmos scheint es noch anderes Leben zu geben. Leben, dass sich nicht um Brei, Spielzeug und volle Windeln dreht. Bei dem man sein Géhirn auch mal einsetzen darf und nicht nur im flotten Dreisatz die Milchmenge runterbricht. In diesem anderen Leben wird man auch als Person, sogar als Frau wahrgenommen, nicht nur als wandelnde Milchbar.Doch dort reicht es nicht zu sagen, ich bin da. Dort muss man wissen wo man hin will und sich nicht von einer vagen Ahnung oder Idee treiben lassen, die ganz am hintersten Horizont aufblitzt. Sonst geht man geradewegs unter. In beiden Welten. Einen guten Kompromiss zu finden, dass ist richtig schwer.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Kurz und knapp

1.Anton hatte gestern Fieber und ist heute so latent subfebril. Hat gestern seine letzte Impfung.Mein kleiner Junge tut mir so leid. Impfen ist wichtig und sinnvoll, aber ihn zwei bis drei Tage so in den Seilen hängen zu sehen, dass schmerzt.Er wiegt jetzt 9,5 Kg. Ein richtiger Brocken!
2. Die Terassenfrage ist für mich nicht geklärt!Herr L. versucht es mir mit dem Kräuterbeet schmackhaft zu machen, er will sogar einen Kupferzaun gegen die Schnecken bauen. Zwei Igel oder Laufenten würden das Problem auch beheben. Laufenten gingen sogar, jetzt wo der Kater nicht mehr hier wohnt. Sonst hätte ständig eine tote Ente die Katzenklappe verstopft.
4. Es ist angenehm sich nichts mehr beweisen zu müssen, zufrieden mit seinem Leben zu sein.Am vergangenen Wochenende hatte ich ein Erlebniss der besonderen Art.Seit dem weiss ich, dass ich für mich alles richtig gemacht habe!Und ob mein Gesäß in Größe 40 statt Größe 36 passt, dass ist sowas von egal!Ich muss meine Durchschnittlichkeit nicht aufplustern und auf Kosten von anderen mein Selbstbewusstsein aufpolieren.

Dienstag, 21. Juni 2011

Terassendilemma

Seit Jahren wünsche ich mir eine Holzterasse mit einem anschließenden Hochbeet für Kräuter.
Da bei uns die Terassentür von der Küche abgeht wäre das einfach ideal.
Es scheiterte immer am Geld oder an der Zeit.
Dieses Jahr fahren wir definitiv nicht in Urlaub. Herr L. hat sich schon nach Gabbionen erkundigt und brennt darauf sie zum Hochbeet vor der Terasse zu verbauen. Mir wurde bei dem Preis einfach nur schwindelig.Ganz schwindelig!
Ich bin hin und her gerissen. Dieses Jahr könnte ich die Holzterasse mit dem Beet bekommen, doch bin ich einfach zu geizig, glaube ich.
Ach, ich weiss es nicht!

Donnerstag, 16. Juni 2011

Ich bin müde

Ich bin müde und finde doch keine Ruhe.
Vieles beschaeftigt mich, vieles was ich in keinster weise ändern könnte, doch es beschäftigt mich.
Es beschäftigt mich so sehr, dass ich in vielen Situationen nicht mehr zu mir finde und den Alltag nur noch wild trudelnd bewältige.
Mir macht es Bauchschmerzen!
Ich will niemandem vor den Kopf stossen, aber es wird sich wohl nicht vermeiden lassen.
Das ist alles so schwer...

Freitag, 10. Juni 2011

Taube Maus

Nach drei Meisen in meinem Zuhause hat die kleine Katze jetzt ein Glöckchen um den Hals hängen.
Die erste Meise flatterte noch durch die Küche, in den Flur touchierte kurz das Wohnzimmer, wurde wieder durch die Katzenklappe rausgetragen und streckte ihre Füßchen auf der Terasse nach oben.
Gut, dachte ich, das war Glück.
Die zweite Meise saß plötzlich mit der Katze im Türrahmen vom Esszimmer.
Ich schrie wie am Spiess! Das nutzte die Meise und flog durch das Wohnzimmer in die Küche und durch die Terassentür raus.Die kleine Katze guckte etwas sparsam.
Die dritte Meise lag tot vor der Wohnzimmertür. Da hatte die kleine Katze sich anscheinend gedacht, bevor die wieder anfängt zu schreien lege ich sie schon mal tot dahin.
Danach bekam sie das Glöckchen.
Nachmittags wieder ein heiden Radau in der Küche. Aber nichts war zu sehen, kein Tier was hier nicht wohnt.
Abends wollte ich den Napf von der kleinen Katze säubern und neu befüllen. Da rannte sie weg, die Maus. Sie hatte sich unter dem napf versteckt, so klein war sie.
Jetzt ist diese Maus irgendwo unter den Küchenschränken.
Aber ich frage mich, ist sie Taub? Die Katze hat ein Glöckchen an und bimmelt. Sie kann sie nicht mit dem Eismann verwechselt haben, der bimmelt anders.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Apothekengespräch

Anton und ich betreten die Apotheke.Er ist in der Trage vor meinen Bauch geschnallt und hat mittlerweile nur noch wenig Lust weiter einzukaufen. Er nörgeld lautstark. Vor uns steht ein Päärchen, beide sitzen im E-Rolli, ungefähr mitte sechzig. Sie gibt das Punkteheft ab, mit dem man seine Prämie bekommt.
die Apothekerin," Ich hol´ den Einkaufswagen mal von hinten.Aber wir haben ihn nur noch in schwarz oder so." Sie zeigt auf das schwarze Modell mit weißen Blumen.
Die Frau im Rolli beugt sich zu ihrem Mann," Sie hat nur das oder in ganz schwarz."
Er guckt etwas verwirrt. Vielleicht ob der Tatsache, dass er zwar nicht gehen kann aber deshalb nicht schlechter hört. Er sieht seine Frau an, dann die Apothekerin und sagt." Dann nehmen wir den."
Seine Frau sieht die Apothekerin an," Wir nehmen den mit den Blumen!"
Die Apothekerin sieht von einem zum anderen, lächelt und fragt ob sie den Einkaufswagen direkt haben möchten und dass sie die Punkte von heute damit verrechnet. Der Mann streckt schon freudig die Hand aus. Aber rechnet nicht mit seiner Frau. sie lässt ihn zwar gewähren, sagt aber ," Wissen sie,"mit einem verschwörerischen Unterton," den letzten hat er mit dem Rolli überfahren!" Und sieht anklagend zu ihm rüber.Die Apothekerin sagt nur , Ach, und lächelt.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Echt jetzt!

Ob das der Wetterumschwung ist?
Mich nervt so ziemlich alles im Moment.
Der irre Nachbar steht schon wieder in seinem Garten und prügelt auf dem Baumstumpf rum.
Herr L. schickt mir mails zu seinem Job und ich frage mich, ob ich etwas verpasst habe. Bin ich jetzt die private Sekretärin, habe ich umgeschult, ohne es bewusst mitzubekommen oder möchte er mich an seinem Leben teilhaben lassen? Für die aktive Teilnahme reichen mir vorerst die Socken und Anzugshosen, die verteilt im Haus rumliegen. Manchmal habe ich das Gefühl, sie krabbeln mir nach. Da, hinter der Ecke schon wieder eine. Überraschung!
Ich esse in rauen Mengen Schokolade. Eigentlich mag ich garkeine, ist mir viel zu süß, aber jetzt schaufel ich sie in mich rein als ob es kein Morgen gäbe.
Ein Knöllchen habe ich auch bekommen, vor der Haustüre. Mein TÜV ist seit drei(3) Monaten abgelaufen. Jetzt habe ich sieben Tage Zeit etwas an diesem Zustand zu ändern. Ohne Worte!
Mein Vater, der Sympath, hat seit gefühlten drei Wochen Magen-Darm. Auf meinen Vorschlag einen Arzt zu besuchen oder einen Hausbesuch zu veranlassen, reagiert er immer sehr ungehalten. Jetzt frage ich immer nur wie es ihm geht und höre seit zwei Wochen, ein bisschen besser. Er hätte nur noch ein bisschen Durchfall. Auf meine Ansage, entweder hat man Durchfall oder nicht, ein bisschen gibt es nicht, sagte er nur jaja. Hatte ich erwähnt das er schwerhörig ist? Seine Putzfrau hat dann auch noch am Freitag seinen Briefkastenschlüssel verloren. Beide, er und die Putzfrau waren in Alarmbereitschaft und verstanden nicht, warum ich erst am Montag die Schlüssel nach machen wollte. Anton hatte am Samstag Taufe. Dafür habe ich dann mal 6 Kuchen gebacken, alleine, mit Kind. Jetzt fragen sie nicht, warum haben sie nicht ihrem Vater die Schlüssel bei der Taufe in die Hand gedrückt? Weil er nicht dabei war. Er zog es vor nicht zu erscheinen. Trotz dreimaligem Nachfragen.
So, und jetzt habe ich fertig, für die Woche, echt jetzt!

Montag, 6. Juni 2011

Von der Liebe

Wenn mein kleiner Junge mich anlächelt, mit seinem zahnlosen Lächeln, dann strahlt alles in mir.
Dieser kleine Mensch, der in mir gewachsen ist, hat mir in so kurzer Zeit die wirklich wichtigen Dinge im Leben aufgezeigt.
Es ist nicht wichtig ob man viel Geld hat oder wie ein Supermodell aussieht, es ist wichtig zu lieben und zu vertrauen. Diese bedingungslose Liebe erschlägt mich jedes mal, wenn sie mir bewusst wird.
Jedes mal möchte ich die Luft anhalten und Stopp schreien, denn die Erde muss sich doch bei so viel Liebe aufhören zu drehen! Für einen klitzekleinen Moment muss sie sich doch aus den Angeln heben! Diese Liebe ist so intensiv und tief, dass es mir fast wie ein Wunder vorkommt.
Vor Anton habe ich auch geliebt, aber nicht so. Ich liebe meinen Mann, aber ganz anders. Ich liebte meine Tiere, in einer ganz oberflächlichen Art und Weise, aber dachte, dass es doch schon wunderbar wäre. Manchmal hatte ich in kleinen Momenten eine Ahnung, dass es noch viel tiefer gehen könnte. Viel wunderbarer. Aber es blieb jahrelang nur eine Ahnung.
Doch diese Liebe jetzt lässt alles in den Hintergrund treten!
Nichts ist mehr so wichtig , nichts kann mehr so in mein Leben eingreifen.
Für Anton würde ich alles tun!
Alles in Bewegung setzen und die Welt verändern.
Als ich noch kein Kind hatte, da habe ich es nicht verstanden wenn meine Freunde plötzlich bei Lappalien in tiefe Sorge ausgebrochen sind.Jetzt verstehe ich sie nur zu gut.
Wenn dem Wichtigsten im meinem Leben etwas passiert, und sei es nur ein quer sitzender Pups, dann bin ich dafür da es wieder gerade zu biegen, ihn zu retten, ihn zu trösten und vor dem Unbill des Lebens soweit es geht zu schützen. Dass ich ihn nicht vor allem schützen kann, dass weiss ich auch, aber er soll in Liebe und wohl behütet aufwachsen. Er soll den bestmöglichen Start erhalten, damit er in schlechten Zeiten davon zehren kann.
Ich will ihm Wurzeln geben, die ihn sein sein Leben lang halten!
Für die Flügel bin ich auch zuständig, aber die kommen später.

Dienstag, 31. Mai 2011

Spiesser

Herr L. stellt den Motor ab. Gerade sind wir vom Geburtstag des Patenkindes nach Hause gekommen. Anton sitzt in seiner Babyschale und schläft. Langsam löse ich den Gurt und hiefe unseren Sohn aus dem Wagen.
Herr L. grüsst einen Nachbarn, der gerade mit dem Fahrrad ankommt. Er radelt zu mir und schaut Anton an.
" Oh, er schläft," sagt er leise.
"Ja. Er," ich zeige auf ein Nachbarhaus,"macht immer das Fenster demonstrativ zu, wenn er mal quäkt."
"Machen Sie doch das Fenster zu, wenn er mal wieder auf seinem Baumstumpf rumklopft.echt, geht garnicht, ich habe ihm schon angeboten mit der Kettensäge vorbeizukommen."
Hier wird Herr L. hellhörig, Stichwort Kettensäge, und wir kommen ins Gespräch.
"Er geht ja auch Tennis spielen, aber dass macht ihn auch nicht ausgeglichener."
Der Nachbar beginnt zu lachen und erzählt.
Die Ehe des einen Nachbarns war schon seit Jahren kaputt. Seine Frau hatte irgendwann mal gesagt, dass er sie bloss nicht mehr anfassen sollte. Er könnte ja in den Puff gehen. Dass hat die Gute übrigens öffentlich in der Nachbarschaft rumerzählt. Er hat das wörtlich genommen.
Da beide aber eine Tochter haben, ist der Papa dann eben Tennis spielen gegangen. In voller Montur.
Ich konnte mich vor Lachen fast nicht mehr halten.
Das Problem ist, er erzählt mir immer von seinen Tennis- Tournieren.
Beim nächsten mal muss ich aufpassen, dass ich nicht vor Lachen zusammen breche.

Montag, 16. Mai 2011

Ich habe es getan!

Anton wurde in seinem Wagen von Herrn L. in den leeren Aufzug geschoben. Prima, dachte ich, Platz! Doch leider nur bis zur nächsten Etage. Dort stieg unter anderem eine ältere Frau zu, die mich direkt und ohne Umschweife von dem Kinderwagen wegdrängte. Antonton fliertete mit ihr, lachte sie an und gluckste. Nagut, wenn er Spass hat, bitte. Doch dann fuhr diese fremde Frau ihre Hand aus und fasste mein Kind an!
HerrL. sah mich an.
" Nicht anfassen!" konnte ich nur sehr deutlich sagen.
Sie gab darauf irgendetwas lapidares zurück.
Da habe ich es getan!
Ich fasste diese Frau ständig an ihrem Oberarm an, drückte und krabbelte.
" wissen Sie, kinder möchten auch nicht ständig angefasst werden, so wie Sie.", und krabbelte sie weiter.
HerrL. konnte sich kaum noch vor Lachen halten. Sie schaute jedoch sehr sparsam und schmallippig.Im Rausgehen wünschte sie noch "einen guten Tag", auch sehr schmallippig.
Was soll ständig dieses Gegrapsche?
Kinder habe auch Respekt verdient, sie sind kein Allgemeingut, an dem jeder mal drücken und krabbeln kann.Das ist einfach distanzlos!

Jeder der jetzt mein Kind anfasst, wird auch angefasst und bekrabbelt.

Samstag, 7. Mai 2011

Einkaufen

Letztens, da war ich einkaufen.
Sicher, werden Sie jetzt sagen, sicher, dass ist auch so erwähnenswert und spannend, dass haben sie vorher nie gemacht und müssen uns jetzt ihre neue Erfahrung brühwarm mitteilen.
Ja, doch schon. Denn vor Anton bin ich immer ohne Kind im MaxiCosi einkaufen gegangen alleine, höchstens mal in Begleitung von Herrn L., aber auch nur wenn es wirklich notwendig war. Sie wissen schon, Männer und einkaufen, dass kann doch sehr anstrengend werden.
Gerade erst sind sie durch die Eingangstür gegangen, der Einkaufswagen weist noch eine völlige Leere auf und neben ihnen ertönt der Satz: „ Ich geh´schon mal zur Kasse, wir haben doch alles, oder?“
In solchen Situation zweifelte ich doch an der Wahrnehmungsfähigkeit von Herrn L. Wagen leer, Supermarkt gerade betreten - was will er denn jetzt bezahlen? Hat er Wahnvorstellungen und der Einkaufswagen quillt für ihn über? Sieht er Eierkartons wie andere weiße Mäuse?
Jetzt betrete ich den Supermarkt und der Einkauswagen ist wirklich schon voll. Denn Anton sitzt mit seinem Maxicosi darin, und flirtet was das Zeug hält mit allem was nicht bei drei im Regal verschwunden ist. Selbst Grillanzünder bekommt ein zahnloses Lächeln geschenkt.
Der Platz ist also sehr beengt im Einkaufswagen und für einen Wocheneinkauf muss ich schon anfangen die Lebensmittel sinnvoll um Anton herum zu drapieren. Meist ufert es so aus, dass der Kindersitz komplett mit Lebensmitteln eingebaut ist und Anton still und heimlich den Käse niederlächelt, er ist eben so schön auf Augenhöhe.
Einmal probierte ich den Maxicosi auf den ausgeklappten Kindersitz des Wagens zu stellen. Funktioniert auch, doch sehen sie dann nicht mehr wohin sie fahren und es ist doch eine sehr kippelige Angelegenheit. Aber der Korb kann wieder für das Einkaufen genutzt werden. Jedoch mit so manchem Senior , der nicht schnell genug ausweichen konnte, und ich fahre nicht schnell mit dieser Konstruktion, machte ich dann Bekanntschaft, er klebte vorne am Wagen. Anton lächelte stoisch weiter, egal wie viele wir hops nahmen.
Wer hat sich denn diese Einkaufswägen ausgedacht?
Essen andere Menschen mit Kind nichts mehr oder lassen sie sich nur beliefern?
Mir ist das alles sehr suspekt! Mache ich irgendetwas falsch? Nimmt man sein Kind nicht mit zum Einkaufen? Eine Verkäuferin wollte mir doch lächelnd klar machen, dass Anton im Auto bleiben könnte. Ich lächelte zurück und dachte mir meinen Teil.
Sie wissen bestimmt was ich meine!

Donnerstag, 24. Februar 2011

Fischstäbchen

Herr L. und ich waren noch nicht allzu lange Zeit ein Paar, da wollte ich für ihn kochen. Mir schwebte Fisch vor, Scholle am liebsten. Herr L. verzog ob des Vorschlags das Mündchen und reklamierte, dass dort doch Gräten enthalten wären. Verdutzt starrte ich ihn an. Fisch ohne Gräten, dass hatte noch niemand erfunden. Siehste, sagte Herr L., deshalb mag ich keinen Fisch, nur Fischstäbchen. Es gab dann keinen Fisch! Doch hier fing alles an!
Wie kann man als erwachsener Mensch Fischstäbchen mögen? Mir ist das ein Rätsel.
Dieser Fisch wird zu Blöcken in Form gefroren und dann zu kleinen Rechtecken geschnitten, ordentlich paniert und fertig ist das Fischstäbchen. Das ist doch gruselig!
Der arme Fisch! Diese kleinen Dinger schmecken doch wie Presspappe! Und jetzt sagen Sie nicht, dann dürfen sie sie eben nicht so lange braten. Das ist bei den Dingern doch wirklich egal! Die schmecken immer gleich schlecht! Und wie die erst riechen! Da wird mir immer ganz anders. Fettig und ranzig, nach Fisch, der wenn er noch an einem Stück wäre, anfangen würde zu sprechen . So etwas kann man doch nicht mögen! Geschweige denn essen!
Fischstäbchen gibt es hier nur als Alibivorrat in einer Winzpackung in der Tiefkühltruhe, wenn Herr L. mal wieder Industrie-Fisch essen möchte. Und den gibt es dann nur bei schönem Wetter. Denn der Gestank muss ja schließlich raus. Also, sind alle Fenster und Türen auf.
Doch was mache ich, wenn Anton diese Dinger auch essen möchte? Und mich dann am Besten noch fragt, ob der Fisch auch wirklich so schön rechteckig ist. Stellen Sie sich jetzt mal einen Fischschwarm aus rechteckig panierten Fischen , ohne Gräten, vor!
So etwas gibt es doch gar nicht! Das hat die gleiche Qualität wie die Lila –Kuh, oder, dass die Milch aus der Tüte kommt.
Ich glaube, dass Fischstäbchen hier auf die Liste der Nicht-Lebensmittel kommen.
Denn Menschen mit einer Lebensmittel-Legasthenie gibt es genug, da muss sich mein Sohn nicht einreihen.
Herr L. isst jetzt übrigens auch richtigen Fisch, war aber richtig Arbeit.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Kann mir jemand helfen?

Gerne hätte ich für Anton ein iBedoo-Stofftier mit MP3-Anschluss als Spieluhr.
Gab es auch vor längerer Zeit hier im Spielzeugladen. Jetzt hat Sigikid es leider aus dem Programm genommen und ich bekomme es nicht mehr.
Im Sigikid-Outlet gibt es noch welche, doch leider dürfen dort keine Sachen mehr verschickt werden. Er ist in Mistelbach, das muss bei Beyreuth sein.
Wohnt vielleicht jemand von Euch dort in der Nähe und könnte für mich dort ein Tier kaufen? Ich würde den Betrag auch schon vorab überweisen und natürlich den Versand und Verpackung bezahlen.
Oder hat jemand von Euch einen Spielzeugladen in der Nähe, der noch eins auf Lager hat?
Wenn Ihr mir helfen könnt, dann mail mir : radieschen@hotmail.de
Danke!

Freitag, 18. Februar 2011

Familienpizza

Wenn die beste Freundin Diät macht, es aber nicht als solche bezeichnet, sondern "nur" Kalorieren abzählt, den Crosstrainer regelmässig betätigt und sich dann eine Familienpizza in den Backofen schiebt, was habe ich da nicht verstanden?!

Montag, 14. Februar 2011

Manchmal,

manchmal, oder öfter, sitze ich im Auto und die Gedanken fliegen durch meinen Kopf. Tausend Dinge fallen mir ein, die es wert wären hier erwähnt zu werden. Doch bis ich wieder vor dem Rechner sitze habe ich sie vergessen! Einfach vergessen!
Die Nachfrage bei Anton hat meisentens auch keinen Erfolg. Er lächelt mich zahnlos an, und scheint sich seinen Teil zu seiner vergesslichen Mutter zu denken.
Da beginnt er schon, der Generationenkonflikt. Er wird sich steigern, dabei die Themengebiete Fischstäbchen, Baggy Jeans und Verhütung streifen, bis er in der Frage des Autos gipfeln wird.
Jedoch ändert das nichts an dem Problem der verschwundenen Gedanken und Ideen.
Wohin verschwinden sie?
Gibt es soetwas wie ein Auffangbecken für gedachte, dann aber vergessene Gedanken? Eine Parallelwelt, in der sich die phantastischen Hunde mit den neusten erdachten Kochrezepten vergnügen, hineingeschlittert in diese Welt, weil der Besitzer sie nicht festhalten konnte? Eine Welt, in der alles möglich ist? Warten dort die vergessenen Gedanken auf ihre Wiederentdeckung?
Vielleicht gibt es ja einen Eingang zu dieser Welt und dort einen Schalter, wie bei der Post. Dort kann man dann seine verlorenen Gedanken fein säuberlich sortiert abholen. Natürlich muss man ihren Erhalt quittieren. Denn für erneutes Verlieren wird keinerlei Haftung übernommen!
Ich könnte dort, soweit es diesen Schalter denn gibt, mit einem Sattelschlepper vorfahren, soviele verlorene Gedanken müsste ich abholen.

Freitag, 4. Februar 2011

Paketdienst

Mike, mein Nachbar, Sie erinnern sich, ist seit kurzem in den Vorruhestand eingetreten.
Seine Pläne zum Zeitvertreib schienen nach der ersten Woche bereits an Spannkraft verloren zu haben, so dass man ihn eher missmutig, als freudig sein neues Rentnerdasein frönen sah. Häufig stand er vor seiner Garage und sprach jeden an. Er versuchte selbst mit mir eine Art Gespräch aufzubauen, was aber leider an meiner rotzigen Art und meinen gesteigerten Vorurteilen ihm gegenüber immer wieder kläglich scheiterte. Mit traurigen Augen, so dass es mich schon rührte, zog er meist ab.
Irgendwann nahm er dann ein Paket für mich an.
Antons Schneeanzug, der leider mittlerweile zu klein ist, aber das nur am Rande.
Missmutig schellte ich an und setzte mein schönstes unechtes Lächeln auf. Freudestrahlend, eines menschlichen Wesens bewusstwerdend, öffnete er die Türe. Geschlagene 20 Minuten hörte ich ihm zu. Er erzählte mir so viele Dinge, die ich niemals wissen wollte.
So, und jetzt hat Mike den Zustelldienst für sich entdeckt!
Da seine Freundin, die im übrigen ausgesprochen nett ist, noch arbeitet und zwei erwachsene Kinder hat, die gerade flügge werden, der Sohn zieht in seine erste eigene Wohnung, weiß ich alles von Mike, fragen Sie nicht warum, gedenkt er jetzt ein Familienmensch zu werden und sich um die zwei Kinder zu sorgen. Das heißt im Klartext, Mike ist zu deren Paketannahmestelle mutiert! Der Sohn scheint sich hauptsächlich mit Bauer einzurichten. Woher ich das weiß! Die Pakete stehen bei uns im Flur und warten auf Mike!
Vor ein paar Tagen schellte es zum ersten Mal.
„ Hallo, bei der 24 hängt ein Zettel, ich soll bei der 26 schellen und da das Paket abgeben. Bitte!“
„ Ja, wenn dort ein Zettel hängt...“
Schwupps standen die beiden Pearlpakete bei uns im Flur.
Etwas später
„ Hallo, ich hätte ein Paket, bei der 26 hängt ein Zettel, ich soll bei der 24 schellen und da das Paket abgeben.“
„ Ja, bitte..“
Das erste Bauerpaket enterte unseren Flur.
Verwundert betrachtete ich die Ausbeute. Leider, leider gehört es sich nicht fremde Post zu öffnen, auch wenn es Pakete sind, aber ich kann es Ihnen ja sagen, mich hat es gehörig in den Fingern gejuckt. Egal.
Abends schellte es und Mike stand vor der Türe. Er lächelte schonungslos sein zahnpastafreies Lächeln. Dabei entblößt er Kronen, die aussehen als ob sie gleich ein Eigenleben entwickeln und zuschnappen. Gruselig!
Lang und breit erzählte er von seinem heutigen Ausflug und für wen denn die Pakete wären. Und der Zettel, der wäre ja aus der Not entstanden, er hatte da gedacht, dass ich da wäre. Ist klar!
Heute schellte es wieder.
Da ich Anton auf dem Arm trug öffnete ich nur das Türkläppchen. Dieses mal kam ein Paket für mich an! Dass der Bote zu mir sagte, : „ Brauchst Du Hilfe Kleines?!“,
ignorierte ich geflissentlich.
Nach fünf Minuten schellte es wieder.
„ Hallo, bei der 26 ist niemand zu Hause, können Sie das annehmen?“
„ Ja, klar!“
So, und jetzt stehen hier zwei große schwere Bauerpaket im Flur und warten auf Abholung von Mike. Bestimmt kommt Morgen noch der neue Wohnzimmerschrank an. Vielleicht sollte ich schon mal die Garage leer räumen, denn der Flur ist voll.

Freitag, 7. Januar 2011

Ich sehe Euch!

So, Herr J-H und Herr M-A, ich sehe Euch, auch in Equador!
Habt Ihr jetzt nicht gedacht, was?!
Benehmt Euch, dass mir keine Klagen kommen oder ich mich schämen muss.
Kommt gesund wieder!
Liebe Grüsse

Montag, 3. Januar 2011

Krankenhausgeschichte 1

Frisch entbunden hat man immer noch keine Modellmasse und schiebt weiterhin eine kleine Kugel vor sich her. Der Gang wird je nach Dammschnitt oder Riss nicht grazieler und die Wassereinlagerungen verschwinden auch nicht über Nacht.
So lädiert rachte ich Herrn L. zum Haupteingang und verabschiedete ihn.
Eigentlich hatte ich vor die drei Etagen zu Fuß zu gehen, doch mich überkam die große Trägheit und ich huschte noch schnell in den offenen Aufzug. im Aufzug befand sich ein Herr mittleren Alters und grinste mich an. Ich grinste mal zurück, bin ja nicht so. Da er Wechselklamotten dabei hatte und er in die 5 Etage, hier ist die Psychatrie unergebracht, fuhr, schloss ich daraus das er Nachtdienst hatte. Es war kurz vor zwanzig Uhr. Er grinste immer noch.
" Sie sind aber mutig!"
Ich sah ihn verwirrt an.
"Warum? Bleibt der Aufzug immer stecken?"
" Ja, geht es bei Ihnen denn nicht bald los? Da turnen Sie hier noch rum!"
So, jetzt verstand ich. Gut, rumgeturnt bin ich auch noch mit Wehen und habe den Kreissaal erst mal nur grob ins Auge gefasst als die Fruchtblase geplatzt ist. Eigentlich wollte ich weiter schlafen.
" Ich bin schon entbunden worden! Der Bauch ist schon viel kleiner!"
Entsetzt sah er mich an. Ich glaube er rechnete jetzt mit mindestens drei Kindern.
Ich war aber auch entsetzt und leistete mir dann, dem Hormonrausch geschuldet eine Garstigkeit.
" Hoffentlich haben Sie heute Nacht einen ganz schrecklichen Dienst!Der bauch ist schon geschrumpft!"
Er lachte mich an!
"Ihnen auch einen schönen Abend!"
Ich lächelte ihn an.
Gut, mit Irren konnte er professionell umgehen.
Vielleicht ist seine Nacht ja nicht ganz so schrecklich geworden, er war ja ganz nett und konnte für meinen Bauch und die Hormone nichts.