Dienstag, 28. Juni 2011

Mittagsruhe

Kann mir bitte jemand erklären, warum dieser gestörte Nachbar ständig, wirklich ständig, in der Mittagszeit anfängt lautstark zu werkeln?
Hat er nichts sonst zu tun? Langsam nervt es! Immer ab 13 Uhr beginnte er zu hämmern, zu sägen oder sonst einen lautstarken Unfug zu treiben. Dass ist genau die Zeit, in der ich Anton schlafen lege. Jedesmal bete ich, dass er von diesem Irren nicht wach wird. Gerade hier in dieser Spiessergegend sollte man doch meinen, dass auf die, zwar nicht offiziell vorhandene Mittagsruhe gepocht wird. Aber vielleicht hat er ja sein Hörgerät verlegt und empfindet es garnicht als so schrecklich laut! Geht der mir auf die Nerven! Heute ist es so heiß, vielleicht erlegt ihn ja das Wetter.

Unerledigtes

Kennen Sie das? Das Gefühl angekommen zu sein aber irgendetwas nicht erledigt zu haben? Zufieden zu sein, aber mit einem ganz kleinen ständig nagenden Zweifel?
Es ist jetzt Sommer. Eigentlich, ja, eigentlich, wollte ich im Sommer wieder anfangen. Hatte mich schon um einen Tagesvater bemüht, der meinen kleinen Jungen richtig gerne nimmt, aber ich bremse. Jeden Tag, den ich mit Anton verbringe ist kostbar und wunderschön. Jeder kleine Fortschritt erscheint mir nobelpreisverdächtig und meine beruflichen Ziele rücken immer weiter in den Hintergrund. Ich bin gerne Mutter. Richtig gerne sogar, doch ganz am Rand meines jetztigen kleinen Kosmos scheint es noch anderes Leben zu geben. Leben, dass sich nicht um Brei, Spielzeug und volle Windeln dreht. Bei dem man sein Géhirn auch mal einsetzen darf und nicht nur im flotten Dreisatz die Milchmenge runterbricht. In diesem anderen Leben wird man auch als Person, sogar als Frau wahrgenommen, nicht nur als wandelnde Milchbar.Doch dort reicht es nicht zu sagen, ich bin da. Dort muss man wissen wo man hin will und sich nicht von einer vagen Ahnung oder Idee treiben lassen, die ganz am hintersten Horizont aufblitzt. Sonst geht man geradewegs unter. In beiden Welten. Einen guten Kompromiss zu finden, dass ist richtig schwer.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Kurz und knapp

1.Anton hatte gestern Fieber und ist heute so latent subfebril. Hat gestern seine letzte Impfung.Mein kleiner Junge tut mir so leid. Impfen ist wichtig und sinnvoll, aber ihn zwei bis drei Tage so in den Seilen hängen zu sehen, dass schmerzt.Er wiegt jetzt 9,5 Kg. Ein richtiger Brocken!
2. Die Terassenfrage ist für mich nicht geklärt!Herr L. versucht es mir mit dem Kräuterbeet schmackhaft zu machen, er will sogar einen Kupferzaun gegen die Schnecken bauen. Zwei Igel oder Laufenten würden das Problem auch beheben. Laufenten gingen sogar, jetzt wo der Kater nicht mehr hier wohnt. Sonst hätte ständig eine tote Ente die Katzenklappe verstopft.
4. Es ist angenehm sich nichts mehr beweisen zu müssen, zufrieden mit seinem Leben zu sein.Am vergangenen Wochenende hatte ich ein Erlebniss der besonderen Art.Seit dem weiss ich, dass ich für mich alles richtig gemacht habe!Und ob mein Gesäß in Größe 40 statt Größe 36 passt, dass ist sowas von egal!Ich muss meine Durchschnittlichkeit nicht aufplustern und auf Kosten von anderen mein Selbstbewusstsein aufpolieren.

Dienstag, 21. Juni 2011

Terassendilemma

Seit Jahren wünsche ich mir eine Holzterasse mit einem anschließenden Hochbeet für Kräuter.
Da bei uns die Terassentür von der Küche abgeht wäre das einfach ideal.
Es scheiterte immer am Geld oder an der Zeit.
Dieses Jahr fahren wir definitiv nicht in Urlaub. Herr L. hat sich schon nach Gabbionen erkundigt und brennt darauf sie zum Hochbeet vor der Terasse zu verbauen. Mir wurde bei dem Preis einfach nur schwindelig.Ganz schwindelig!
Ich bin hin und her gerissen. Dieses Jahr könnte ich die Holzterasse mit dem Beet bekommen, doch bin ich einfach zu geizig, glaube ich.
Ach, ich weiss es nicht!

Donnerstag, 16. Juni 2011

Ich bin müde

Ich bin müde und finde doch keine Ruhe.
Vieles beschaeftigt mich, vieles was ich in keinster weise ändern könnte, doch es beschäftigt mich.
Es beschäftigt mich so sehr, dass ich in vielen Situationen nicht mehr zu mir finde und den Alltag nur noch wild trudelnd bewältige.
Mir macht es Bauchschmerzen!
Ich will niemandem vor den Kopf stossen, aber es wird sich wohl nicht vermeiden lassen.
Das ist alles so schwer...

Freitag, 10. Juni 2011

Taube Maus

Nach drei Meisen in meinem Zuhause hat die kleine Katze jetzt ein Glöckchen um den Hals hängen.
Die erste Meise flatterte noch durch die Küche, in den Flur touchierte kurz das Wohnzimmer, wurde wieder durch die Katzenklappe rausgetragen und streckte ihre Füßchen auf der Terasse nach oben.
Gut, dachte ich, das war Glück.
Die zweite Meise saß plötzlich mit der Katze im Türrahmen vom Esszimmer.
Ich schrie wie am Spiess! Das nutzte die Meise und flog durch das Wohnzimmer in die Küche und durch die Terassentür raus.Die kleine Katze guckte etwas sparsam.
Die dritte Meise lag tot vor der Wohnzimmertür. Da hatte die kleine Katze sich anscheinend gedacht, bevor die wieder anfängt zu schreien lege ich sie schon mal tot dahin.
Danach bekam sie das Glöckchen.
Nachmittags wieder ein heiden Radau in der Küche. Aber nichts war zu sehen, kein Tier was hier nicht wohnt.
Abends wollte ich den Napf von der kleinen Katze säubern und neu befüllen. Da rannte sie weg, die Maus. Sie hatte sich unter dem napf versteckt, so klein war sie.
Jetzt ist diese Maus irgendwo unter den Küchenschränken.
Aber ich frage mich, ist sie Taub? Die Katze hat ein Glöckchen an und bimmelt. Sie kann sie nicht mit dem Eismann verwechselt haben, der bimmelt anders.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Apothekengespräch

Anton und ich betreten die Apotheke.Er ist in der Trage vor meinen Bauch geschnallt und hat mittlerweile nur noch wenig Lust weiter einzukaufen. Er nörgeld lautstark. Vor uns steht ein Päärchen, beide sitzen im E-Rolli, ungefähr mitte sechzig. Sie gibt das Punkteheft ab, mit dem man seine Prämie bekommt.
die Apothekerin," Ich hol´ den Einkaufswagen mal von hinten.Aber wir haben ihn nur noch in schwarz oder so." Sie zeigt auf das schwarze Modell mit weißen Blumen.
Die Frau im Rolli beugt sich zu ihrem Mann," Sie hat nur das oder in ganz schwarz."
Er guckt etwas verwirrt. Vielleicht ob der Tatsache, dass er zwar nicht gehen kann aber deshalb nicht schlechter hört. Er sieht seine Frau an, dann die Apothekerin und sagt." Dann nehmen wir den."
Seine Frau sieht die Apothekerin an," Wir nehmen den mit den Blumen!"
Die Apothekerin sieht von einem zum anderen, lächelt und fragt ob sie den Einkaufswagen direkt haben möchten und dass sie die Punkte von heute damit verrechnet. Der Mann streckt schon freudig die Hand aus. Aber rechnet nicht mit seiner Frau. sie lässt ihn zwar gewähren, sagt aber ," Wissen sie,"mit einem verschwörerischen Unterton," den letzten hat er mit dem Rolli überfahren!" Und sieht anklagend zu ihm rüber.Die Apothekerin sagt nur , Ach, und lächelt.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Echt jetzt!

Ob das der Wetterumschwung ist?
Mich nervt so ziemlich alles im Moment.
Der irre Nachbar steht schon wieder in seinem Garten und prügelt auf dem Baumstumpf rum.
Herr L. schickt mir mails zu seinem Job und ich frage mich, ob ich etwas verpasst habe. Bin ich jetzt die private Sekretärin, habe ich umgeschult, ohne es bewusst mitzubekommen oder möchte er mich an seinem Leben teilhaben lassen? Für die aktive Teilnahme reichen mir vorerst die Socken und Anzugshosen, die verteilt im Haus rumliegen. Manchmal habe ich das Gefühl, sie krabbeln mir nach. Da, hinter der Ecke schon wieder eine. Überraschung!
Ich esse in rauen Mengen Schokolade. Eigentlich mag ich garkeine, ist mir viel zu süß, aber jetzt schaufel ich sie in mich rein als ob es kein Morgen gäbe.
Ein Knöllchen habe ich auch bekommen, vor der Haustüre. Mein TÜV ist seit drei(3) Monaten abgelaufen. Jetzt habe ich sieben Tage Zeit etwas an diesem Zustand zu ändern. Ohne Worte!
Mein Vater, der Sympath, hat seit gefühlten drei Wochen Magen-Darm. Auf meinen Vorschlag einen Arzt zu besuchen oder einen Hausbesuch zu veranlassen, reagiert er immer sehr ungehalten. Jetzt frage ich immer nur wie es ihm geht und höre seit zwei Wochen, ein bisschen besser. Er hätte nur noch ein bisschen Durchfall. Auf meine Ansage, entweder hat man Durchfall oder nicht, ein bisschen gibt es nicht, sagte er nur jaja. Hatte ich erwähnt das er schwerhörig ist? Seine Putzfrau hat dann auch noch am Freitag seinen Briefkastenschlüssel verloren. Beide, er und die Putzfrau waren in Alarmbereitschaft und verstanden nicht, warum ich erst am Montag die Schlüssel nach machen wollte. Anton hatte am Samstag Taufe. Dafür habe ich dann mal 6 Kuchen gebacken, alleine, mit Kind. Jetzt fragen sie nicht, warum haben sie nicht ihrem Vater die Schlüssel bei der Taufe in die Hand gedrückt? Weil er nicht dabei war. Er zog es vor nicht zu erscheinen. Trotz dreimaligem Nachfragen.
So, und jetzt habe ich fertig, für die Woche, echt jetzt!

Montag, 6. Juni 2011

Von der Liebe

Wenn mein kleiner Junge mich anlächelt, mit seinem zahnlosen Lächeln, dann strahlt alles in mir.
Dieser kleine Mensch, der in mir gewachsen ist, hat mir in so kurzer Zeit die wirklich wichtigen Dinge im Leben aufgezeigt.
Es ist nicht wichtig ob man viel Geld hat oder wie ein Supermodell aussieht, es ist wichtig zu lieben und zu vertrauen. Diese bedingungslose Liebe erschlägt mich jedes mal, wenn sie mir bewusst wird.
Jedes mal möchte ich die Luft anhalten und Stopp schreien, denn die Erde muss sich doch bei so viel Liebe aufhören zu drehen! Für einen klitzekleinen Moment muss sie sich doch aus den Angeln heben! Diese Liebe ist so intensiv und tief, dass es mir fast wie ein Wunder vorkommt.
Vor Anton habe ich auch geliebt, aber nicht so. Ich liebe meinen Mann, aber ganz anders. Ich liebte meine Tiere, in einer ganz oberflächlichen Art und Weise, aber dachte, dass es doch schon wunderbar wäre. Manchmal hatte ich in kleinen Momenten eine Ahnung, dass es noch viel tiefer gehen könnte. Viel wunderbarer. Aber es blieb jahrelang nur eine Ahnung.
Doch diese Liebe jetzt lässt alles in den Hintergrund treten!
Nichts ist mehr so wichtig , nichts kann mehr so in mein Leben eingreifen.
Für Anton würde ich alles tun!
Alles in Bewegung setzen und die Welt verändern.
Als ich noch kein Kind hatte, da habe ich es nicht verstanden wenn meine Freunde plötzlich bei Lappalien in tiefe Sorge ausgebrochen sind.Jetzt verstehe ich sie nur zu gut.
Wenn dem Wichtigsten im meinem Leben etwas passiert, und sei es nur ein quer sitzender Pups, dann bin ich dafür da es wieder gerade zu biegen, ihn zu retten, ihn zu trösten und vor dem Unbill des Lebens soweit es geht zu schützen. Dass ich ihn nicht vor allem schützen kann, dass weiss ich auch, aber er soll in Liebe und wohl behütet aufwachsen. Er soll den bestmöglichen Start erhalten, damit er in schlechten Zeiten davon zehren kann.
Ich will ihm Wurzeln geben, die ihn sein sein Leben lang halten!
Für die Flügel bin ich auch zuständig, aber die kommen später.