Dienstag, 28. Juni 2011

Unerledigtes

Kennen Sie das? Das Gefühl angekommen zu sein aber irgendetwas nicht erledigt zu haben? Zufieden zu sein, aber mit einem ganz kleinen ständig nagenden Zweifel?
Es ist jetzt Sommer. Eigentlich, ja, eigentlich, wollte ich im Sommer wieder anfangen. Hatte mich schon um einen Tagesvater bemüht, der meinen kleinen Jungen richtig gerne nimmt, aber ich bremse. Jeden Tag, den ich mit Anton verbringe ist kostbar und wunderschön. Jeder kleine Fortschritt erscheint mir nobelpreisverdächtig und meine beruflichen Ziele rücken immer weiter in den Hintergrund. Ich bin gerne Mutter. Richtig gerne sogar, doch ganz am Rand meines jetztigen kleinen Kosmos scheint es noch anderes Leben zu geben. Leben, dass sich nicht um Brei, Spielzeug und volle Windeln dreht. Bei dem man sein Géhirn auch mal einsetzen darf und nicht nur im flotten Dreisatz die Milchmenge runterbricht. In diesem anderen Leben wird man auch als Person, sogar als Frau wahrgenommen, nicht nur als wandelnde Milchbar.Doch dort reicht es nicht zu sagen, ich bin da. Dort muss man wissen wo man hin will und sich nicht von einer vagen Ahnung oder Idee treiben lassen, die ganz am hintersten Horizont aufblitzt. Sonst geht man geradewegs unter. In beiden Welten. Einen guten Kompromiss zu finden, dass ist richtig schwer.

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