Freitag, 5. Februar 2010

Männer!

Heute Nachmittag stand ich auf einer großen Hauptstrasse vor einer roten Ampel.Es herrschte ein hohes Verkehrsaufkommen und die Strasse weist eine ordentliche Steigung auf.
Auf dem gegenüberliegenden, schlechtgeräumten Bürgersteig mühte sie ein E-Rolli den Berg hoch. Er kam nur winzige Stücke voran.
Zwei Jungs drängelten sich noch an ihm vorbei, blieben kurz stehen, grinsten blöd und liefen weiter.
Der Verkehr stand immer noch an der roten Ampel und nichts bewegte sich.
Ich sah genauer hin. Der E-Rolli hatte sich in dem Schneematsch, vermischt mit Eis, festgefahren und die Räder drehten durch.
Die zwei hatten über das Unglück des Rollifahres gelacht, soviel stand fest.
Super, dachte ich, kann mal bitte jemand den Rolli bergen? Muss ich jetzt aussteigen?
Ja, musste ich.
Warnblinkanlage an und das Auto stand mitten vor der großen Kreuzung und staute den Verkehr noch mehr.
Ich mühte mich redlich ab, doch der Rolli und sein Fahrer steckten richtig fest. Selbst mit Motorunterstützung bewegte sich der Rollstuhl kein Stück!
Die Ampel war bereits auf grün umgesprungen, doch die Autos in meiner Spur kamen ja nicht an meinem Auto vorbei. Die Helden hupten schon.
Ja, helfen statt hupen, dass wäre es doch mal!
Gerne hätte ich das mit diesen Vollpfosten von Mann zu Mann geklärt, dafür hatte ich aber leider keine Zeit.
Ich zerrte weiter an dem Rolli, so das dessen Fahrer sicher schon dachte, ich wollte ihn auf die Strasse werfen. Doch dieses störrische Gerät bewegte sich kein Stück!
Plötzlich zerrte eine andere Frau mit mir an dem Rolli und fragte, wo es denn hingehen solle.
War ich froh! Doch leider schafften wir gerade mal ein paar Zentimeter, da saß der Rollstuhl schon wieder fest.
Falls Sie glauben, dass irgendwelche Männer gemeint hätten, sie müssten uns retten, nein, sie glotzen!
Auch der Autohändler, der für die Räumung des Gehweges, da er sich vor seinem Geschäft befindet, zuständig ist, glotze nur blöd durch den Zaun.
Wir zerrten weiter an dem Rolli! Nach einer gefühlten Ewigkeit,erbarmte sich doch noch ein Mann und half uns.Zu Dritt schoben wir den Rolli auf die Bergkuppe. Sie können sich nicht vorstellen, was für ein Kraftakt das war!
Meinen Zorn können Sie sicher nachvollziehen.
Die zwei Jungs laufen feixend an dem Rollifahrer vorbei und lassen ihn einfach da stehen.
Soll er etwa auf Tauwetter warten?
Wo befinden sich die ritterlichen guterzogenen Männer?
Sind die alle weggesperrt?
Oder macht ihnen die Emanzipation so zu schaffen, dass sie sich nicht trauten uns zu helfen?
Hat Mutti ihnen verboten mit fremden Frauen zu reden?
Ehrlich gesagt bin ich ziemlich schockiert über das Verhalten dieser Männer heute!
Vor vielen Jahren, ich war damals sehr aufgebracht und spuckte Pest und Galle, sagte ein Freund zu mir:" Nina, viele Menschen benehmen sich biestig und schlecht! Doch mach nicht den Fehler und benimm dich genauso. Bleib freundlich und höflich, die anderen bekommen schon noch ihre Strafe, ganz sicher!"
Darauf hoffe ich und vielleicht auf eine kleine erektile Dysfunktion,gerne auch etwas Genitalherpes, für diese Herren, muss ja nicht von Dauer sein.

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