Sonntag, 1. Juni 2008

Geschmackswerbung

Jetzt ist es mal wieder soweit, Mediamarkt überschreitet mit seiner Werbung wieder die kilometerweit ausgebaute Grenze des guten Geschmacks! Niemand wundert sich mehr über die nackte zerplatzende Alufrau vom Schwesterkonzern Saturn. Ist doch wirklich eine saublöde Werbung, oder?! Und wenn ich dann noch überlege, dass die Beratung dort häufig wie diese Alufrau zerplatzt, dann empfinde ich diese Werbung fast als Orakel. Vor einigen Jahren ließ Mediamarkt Mitarbeiterinnen freizügig und in eindeutigen Posen an und auf Elektrogeräten im Playboy abbilden. Da die Mitarbeiterinnen vorher zugestimmt hatten, also kein Problem. Das Ekelige kommt aber noch. Mediamarkt veröffentlichte diese Fotos mit Name, Standort des betreffenden Marktes und Abteilung der Mitarbeiterinn. Kaum eine der Frauen war damit einverstanden, was auch verständlich ist. In der Haushaltsgeräteabteilung -Was machen Sie da?
-Ach, bitte entschuldigen Sie, ich schleuder mir gerade einen! Mediamarkt interessierte die berechtigte Kritik leider nicht. Damit auch nicht die Fürsorgepflicht für die Arbeitnehmerinnen.
Frau-TV fragte damals nach, ob das Verhalten des Konzerns angebracht wäre. Die Pressesprecherin beantwotete die Frage damit, dass Mediamarkt auf Kundinnen, die Frau-TV sehen, gerne verzichtet. Eigentlich möchte dann Mediamarkt, damit der gesamte Metrokonzern einschließlich Saturn, komplett auf Frauen als Kundinnen verzichten, die sich nicht gerne als öffentliches Sexobjet benutzen lassen. Jetzt wirbt Mediamarkt mit geschmackloser Ironie! Deutsche kaufen Laptop, Italiener Schiedsrichter. Da Italiener eine größere Lobbi als Frauen besitzen, wird dieser Werbespot nicht mehr ausgestrahlt. Doch wen möchte Mediamarkt noch als Kunden behalten? Vollbusige, knappbekleidete, devote Frauen und frustrierte, überhebliche, nationalistische Fussballfans? Mir erschließt sich der Werbeauftrag nicht! Aber mit 70 A gehöre ich auch nicht zur Zielgruppe...

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