Samstag, 5. Mai 2012

Richtungswechsel

Hier in der Stadt gibt es einen gläubigen Muslimen, der gerne auch in der Fußgängerzone gen Mekka betet und neugierigen Kindern versucht seinen Glauben mit Sätzen wie, Allah liebt Dich, näher zu bringen.
Mich stört der Gute nicht. Wenn es ihm Freude bereitet, dann soll er es für seinen Seelenfrieden gerne tun. Es ist nichts anderes als die Zeugen Jehovas oder militante Christen, die die Abtreibung mit dem Holocaust vergleichen.( Ja, dass gab es hier. Ein extra Aufsteller mit einem bärtigen Mann davor.Er konnte mein Entsetzen nicht verstehen, aber versparch für mich zu beten. Es war wirklich schrecklich!)
Alle wollen sie verlorene Seelen retten und auf ihre Seite ziehen. Nur ihr Weg bringt die wahre Erlösung, einen Platz im Himmel und die Nähe Gottes.
Er betete wieder auf dem Bürgersteig, im Regen. In direkter Nachbarschaft zur Synagoge und der daneben liegenden Kirche.
Nur sein Gesäß und seine Schuhsolen waren von Weitem sichtbar. Langsam fuhren wir mit dem Auto in seine Richtung.
Herr L. " Der betet falsch, der muss sich umdrehen. Dass ist nicht Osten!"
Ich liess das Seitenfenster runter.
" Bitte, sie müssen schon Richtung Mekka beten.Das ist in die andere Richtung."
Er lächelte, drehte sich um und betete weiter.
War das jetzt ein Test? Oder benötigt er wirklich einen Kompass?

2 Kommentare:

Schnick Schnack Schnuck hat gesagt…

Mekka liegt zwar östlich, aber doch nicht im Osten, sondern eher Süd-Osten, wohingegen christliche Kirchen in aller Regel tatsächlich immer nach Osten ausgerichtet sind, weil der Sonnenaufgang als Zeichen der Auferstehung gilt. Hab ich grad in Istanbul gelernt. ;-)

Nina hat gesagt…

@schnick schnack schnuck
ja, aber der Gute schien doch sehr durcheinander mit den Himmelsrichungen zu sein, er betete in die ganz falsche Richtung.