Freitag, 16. Januar 2009

Beerdigung

Gleich gehe ich zu einer Beerdigung. Die Mutter einer meiner besten Freundinnen ist gestorben. Mir ist dabei ganz schwer ums Herz. Nicht wegen der Mutter, ihr wird es hoffentlich jetzt gut gehen und sie wird sicherlich mit ihrem Sohn und ihrer Mutter schon auf einer Wolke sitzen. Mich bedrückt eher die Trauer und der Schmerz meiner Freundin, die diesen Verlust erst noch verpacken muß. Die Monate des Bangens und Hoffens, das ständige eingespannt sein, nicht mehr seine eigene Position im Leben sicher angeben können, da man so eingespannt war sind jetzt vorbei. Jetzt nur noch die Beerdigung mit allen Schrecken organisieren und soweit weiter funktionieren bis es nicht mehr geht. Ihre burschikose Art und ihr standhaftes Auftreten hindert sicher viele Menschen daran ihren Schmerz zu sehen. Sie wird das sicher wegstecken, ist die langläufige Meinung. Das wird sie aber nicht so einfach und mich schmerzt es sehr sie nicht vor solchen oberflächlichen Menschen, die heute zu Hauf bei der Beerdigung anwesesend sein werden, schützen zu können.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich bin sehr beerdigungsgeschädigt, das gebe ich unumwunden zu.
Als mein Vater starb und meine Mutter, die Kinder und ich ziemlich hilflos vor Beginn der Trauerfeier in der Kapelle rumstanden, ging die Türe auf.
Meine ehemals beste Freundin, zu der der Kontakt eigentlich nur noch sporadisch war, kam rein und tat einfach nur das Richtige.
Sie nahm uns alle der Reihe nach in den Arm, hielt uns, küsste uns und hielt uns wieder.

Die meisten Menschen haben Berührungsängste mit Trauernden, wollen auch das Thema Tod und Gehenlassen nicht ansprechen, weil sie Angst haben, den Trauernden zu verletzen.

Aus leidvoller Erfahrung kann ich nur sagen, dass das falsch ist.

Nimm sie in den Arm, halt sie fest und gib ihr die Gelegenheit zu reden, auch eine Woche lange immer wieder das Gleiche, wenn du das kannst.

Mir hatte es geholfen, und ich bin auch eher der burschikose Typ.