Dienstag, 31. Mai 2011

Spiesser

Herr L. stellt den Motor ab. Gerade sind wir vom Geburtstag des Patenkindes nach Hause gekommen. Anton sitzt in seiner Babyschale und schläft. Langsam löse ich den Gurt und hiefe unseren Sohn aus dem Wagen.
Herr L. grüsst einen Nachbarn, der gerade mit dem Fahrrad ankommt. Er radelt zu mir und schaut Anton an.
" Oh, er schläft," sagt er leise.
"Ja. Er," ich zeige auf ein Nachbarhaus,"macht immer das Fenster demonstrativ zu, wenn er mal quäkt."
"Machen Sie doch das Fenster zu, wenn er mal wieder auf seinem Baumstumpf rumklopft.echt, geht garnicht, ich habe ihm schon angeboten mit der Kettensäge vorbeizukommen."
Hier wird Herr L. hellhörig, Stichwort Kettensäge, und wir kommen ins Gespräch.
"Er geht ja auch Tennis spielen, aber dass macht ihn auch nicht ausgeglichener."
Der Nachbar beginnt zu lachen und erzählt.
Die Ehe des einen Nachbarns war schon seit Jahren kaputt. Seine Frau hatte irgendwann mal gesagt, dass er sie bloss nicht mehr anfassen sollte. Er könnte ja in den Puff gehen. Dass hat die Gute übrigens öffentlich in der Nachbarschaft rumerzählt. Er hat das wörtlich genommen.
Da beide aber eine Tochter haben, ist der Papa dann eben Tennis spielen gegangen. In voller Montur.
Ich konnte mich vor Lachen fast nicht mehr halten.
Das Problem ist, er erzählt mir immer von seinen Tennis- Tournieren.
Beim nächsten mal muss ich aufpassen, dass ich nicht vor Lachen zusammen breche.

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