Freitag, 6. November 2009

Ich weiß nicht...

Der Tag fing ganz geruhsam an, nichts weltbewegendes oder aufregendes passierte.
Frohen Mutes fuhr ich heute Nachmittag noch zu einem großen Discounter, um für meinen Vater den gewünschten Sahnehering zu kaufen. Es darf übrigens nur dieser eine bestimmte Sahnehering sein, da ist er eigen. Der Supermarkt war überraschenderweise recht leer, so dass es alles sehr schnell ging und ich binnen 5 Minuten an der Kasse stand. Ich rücke meinem Vordermann nicht so gerne in der Kassenschlange auf die Pelle, deshalb stand ich mit etwas Entfernung, aber immer noch in der Schlange vor der Kasse. Plötzlich tauchte von links eine adrette und gepflegte Mittsechziegerin auf, Haare in schicker Fönfrisur, rote Lederjacke, recht auffallerndes Makeup.Doch sie verströmte einen Nikotindunst, der seines gleichen suchte. dreist stellte sie sich vor mich. Ich wunderte mich, denn ihre Lebensmittel hatte sie eben, vorschriftsmäßig, hinter meinen Lebensmitteln auf das Band gelegt.Die Kassiererin begann meine Sachen über den Scanner zu ziehen.Die Dame schaute etwas irretiert, denn Sahneheringsfilet hatte sie nicht dabei gehabt.
Entschuldigen Sie, möchten Sie meine Lebensmittel bezahlen? Fragte ich sie. Darauf sahen mich die stark geschminkten Augen entsetzt an.
Ja, wie? Bin ich noch nicht dran?
Nein, dachte ich, ich habe mich nicht in Luft aufgelöst und das Sahneheringsfilet auch nicht.
Die Dame hatte nicht nur Nikotindunst im Angebot, sondern auch noch solch eine Fahne, davon wurde ich auch schon bald schicker.
Senioren, dachte ich so bei mir. Bin darauf zum nächsten Supermarkt gefahren um die restlichen Lebensmittel einzukaufen.
Hier wieder an der Kasse.
Vor mir stand ein Päärchen, vielleicht Mitte zwanzig. Aus lauter Langeweile schien ihnen nichts besseres eingefallen zu sein, als sich gegenseitig die Zunge bis zum anderseitigen Zäpfchen zu stecken und zu warten, wer zu erst kotzt. Gut, dachte ich mir schon wieder, ist jetzt eben so, stell dich nicht so an. Aber vielleicht hätten sie sich doch besser auf den Einkaufsvorgang konzentrieren sollen, denn sie bekam es mit dem Retourgeld definitiv nicht so hin wie es sein sollte. Das dachte die Kassiererin übrigens auch, sah man ihr an. Nicht, dass ich jetzt wieder als intolerant dastehe. Plötzlich, wieder von links hinten, nahm ich eine Bewegung war. Doch bevor ich sehen konnte was es war, spürte ich es. Ein Getränkeeinkaufswagen in meinen Hacken! Beladen mit einer Kiste Bier und von einem Senior in Jogginghose geschoben. Er schob übrigens noch immer weiter, trotz meiner Hacken. Auf mein, Aua, reagierte er mal garnicht. Als ich ihn auf meine Hacken aufmerksam machte, sah er mich strafend an. Ließ aber mal das Schieben.
Entlich bei meinem Vater, mit dem Sahneherngsfilet, angekommen dachte ich, endlich Ruhe! Meine Handtasche stellte ich in das Esszimmer, in der Nähe der Türe ab. Mein Vater rollertte mit seinem Rollator an und sah mir kurz beim Einräumen des Kühlschranks zu. Dann eine Halse, und er wackelte Richtung Esszimmer. Ich lugte an der Kühlschranktur vorbei und was ich sah, ließ mich schmunzeln. Mein Vater überfuhr mit seinem Rollator meine Handtasche! Er wich nicht aus, nein, er gab quasie noch Gas! Auf Höhe der Handtasche scherete dann das rechte Plattfüßchen aus und gab der Handtasche einen kräftigen Stoß! Ich verschwand wieder hinter der Kühlschranktür!
Mehr hätte ich heute nicht mehr ertragen!

2 Kommentare:

Kingsizefairy hat gesagt…

*soifz*

Mein Beileid ist dir sicher.

Nina hat gesagt…

Danke!