Donnerstag, 6. September 2007

Einkaufen bei WMF

Es gibt Geschäfte, da bevorzuge ich die Außenseite der Ladentüre, deren Hitliste führt WMF an. Viele werden jetzt denken, :" Ach, wieso denn? Die haben doch so ganz nette Sachen", ja, mag sein, aber ich bin nicht ausreichend häuslich für diese Einkaufswelt. Die Parade der unnützen Küchengeräte wird von Jahr zu Jahr länger. Dort gibt es Sparschäler für Tomaten oder Rührblitze mit Kugeln an den Enden. Ein einfacher Schneebesen tuts nicht mehr. Dieser Rührblitz rührt alles klümpchenfrei unter, natürlich in Rekordgeschwindigkeit. Bewacht werden diese High-End-Haushaltsgeräte von gesetzten eloquenten Verkäuferinnen, die technisch versiert mit ihnen umzugehen verstehen. Lasst Euch doch mal den Sparschäler demonstrieren! Eine Offenbarung! Dringt man dann ein Stockwerk höher vor, dann zeigt sich einem eine zurückhaltende Stille. Im Basement herrschte schon ehrfürchtiges Flüstern, hier jedoch redet man nur um die Schönheit des Porzellans zu würdigen. Kein Miene wird verzogen! Sollte man jetzt denn noch auf die Idee kommen die Dame anzusprechen, :Vorsicht vor dem bösen Blick! Erst ab einem Alter von ca. fünfundvierzig Jahren scheint man die Berechtigung dafür zu besitzen, vorher besser nicht. Eiskalt wird dann nach dem Wunsch gefragt. Im Unterton schwingt mit , dass das Geschirr es ebenfalls als eine Zumutung empfindet. Jetzt bloß nicht einschüchtern lasse! Sollte man jetzt ins Stottern geraten und sich nicht klar ausdrücken, kommt:" Da kann ich ihnen nicht helfen!", auch wenn man das Geschirr vorhin noch auf einem Tisch gesehen hatte. Also wieder allen Mut zusammen klauben und von vorne. Das steigert natürlich nicht die Stimmung der WMF-Dame! Falls man es jetzt noch bis zum Kauf schaffen, Hut ab! Ich habe letzten etwas bei WMF erstanden und ich habe die Dame mundtot bekommen!
Also, ich strebte einen Kauf von Frühstücksgeschirr an, als Geschenk. Leider war nur ein Teller in der Filiale vorhanden. Auf Nachfrage, ob es andere Filialen gebe die dieses Geschirr führen, wurde mir süffisant gesagt:" Also, da anzurufen haben wir nicht das Personal, die wollen ein Fax. Und das dauert!" Super dachte ich, das dauert. Aber ich könnte doch schon den einen Teller mitnehmen.Darauf guckte ich etwas verwundert. Ein Teller für zwei Personen? Und die Eierbecher? Und die Tassen? Und der restliche Teller? Sehe ich so aus als ob ich mir nur einen Frühstücksteller leisten kann? Nein, den Rest, dauert ca. zwei Wochen, sollte ich bestellen. Ging aber leider nicht, da ich wie immer, zu spät dran war. Aber warum dauert das so lange? Weiß das evtl. jemand? Ist die Dauer korreliert mit der Wertigkeit der jeweiligen Geschirr? Wird man sich dadurch bewusst welch ein Vorteil ein Porzellanteller darstellt? Ich persönlich esse auch von Pappe, hauptsache es schmeckt. Aber das habe ich natürlich für mich behalten. Egal!
Die Dame lächelte. Ich könnte ja auch einen Gutschein nehmen, den Teller auch und das zusammen verschenken. Für diese Idee musste ich sie loben! Das war meine Rettung!Danach verfiel sie leider wieder in ihr altes Verhaltensmuster.Erst musste ich den Gutschein bezahlen und dann gesondert den Teller, ich weiß nicht warum. Selbstverständlich wollte sie es dann noch als Geschenk verpacken. Ich stoppte sie." Ah, sie wollen selber Hand anlegen!" Hier schaute ich irritiert. "Ja," antwortete ich, " mit Konfetti!" Ein Freudestrahlen ging über ihr Gesicht. Soviel Schönheitsinn hatte sie mir nicht zugetraut. " Das schöne daran ist, das Konfetti wird sich nie mehr aus dem Teppich entfernen lassen!" Ihr Lächeln erstarb! Der Teller wurde zum Transport verpackt und mir einen schönen Tag gewünscht.
Sabine und Bernhard, verzeiht mir, aber geteiltes Leid ist halbes Leid! Viel Spass mit dem Gutschein!