Weihnachten

Gestern, da war ich in der Stadt, Weihnachtsgeschenke einkaufen.
Mit mir waren noch gefühlte, 40 000 andere Menschen dort.
Vorweihnachtliche Glückseeligkeit?
Eher Bürgerkrieg ähnliche Zustände!
Die Schlange im Parkhaus wurde immer länger. Der schwarze Geländewagen fuhr vor und wieder zurück, vor und zurück. Das sein Einparkversuch, in eine normal große Parkbucht, bald den ganzen Innenstadtverkehr lahm legte, dass schien den Guten nicht zu interessieren. Vor und zurück! Nach einer Ewigkeit öffnete sich die Fahrertüre, die vorderen Autos fuhren langsam weiter und ein kleiner Mann hüpfte aus seinem X5 in die Freiheit! Mit schnellem Schritt eilte er der Treppenhaustüre entgegen, wohl von der Angst getrieben vom Mopp an den Parkscheinautomaten gefesselt zu werden.
Eine Ebene tiefer, schon wieder eine Schlange. Aber es sah nicht so verheerend aus wie vorher. In einer Parkbucht, links ca. 5 Meter von mir entfernt, wurde der Rückwärtsgang in einen Geländewagen eingelegt. Oh, dachte ich, da habe ich aber Glück! Und setzte meinen Wagen noch etwas zurück. Doch der Geländewagen nahm den Gang wieder raus und blieb stehen. Ich nahm es mit Bedauern zur Kenntnis und träumte vor mich hin. Plötzlich hupte es!
Vor mir immer noch die Schlange und hinter mir immer noch niemand. Aber es hörte sich recht nah an. Ich sah nach links vorne. Die Türe des Jeeps hatte sich geöffnet und ein weiß haariger, bärtiger Mann sah heraus und mich an. Ich ließ mein Fenster runter. „ Wie kann ich Ihnen denn helfen?“, fragte ich ihn. „ Ich will noch mal richtig einparken, können Sie noch etwas zurück setzten?“ Verwundert sah ich nach vorne und dann wieder den Jeep an. Es war genug Platz da! Ich setzte aber noch etwas zurück und das Vor-Zurück-Spiel von vorhin begann erneut. Irgendwann hatte er eingeparkt und ich einen Parkplatz gefunden.
Aber , liebe Männer, warum kauft Ihr Euch nicht ein Auto, mit dem auch ihr einparken könnt?
Es muss nicht immer der X5 sein, wenn das Geld für den Parkpiloten nicht reicht.
Ein Kleinwagen steht auch euch gut zu Gesicht!
Schon etwas genervt betrat ich dann den Papier-Shop. Wurde nach einem Bodycheck einer älteren Dame in die Regalwand fündig und ging zur Kasse. Er sah mich an! Ich sah stoisch zurück, ich wollte doch nur zahlen. Er sah mich weiter an und fragte ob ich ein Tütchen bräuchte. Ja, bitte, danke. Er sah mich immer noch an. „ Hätten Sie nicht noch gerne eine Weihnachts-CD? Die ist im Angebot!“ „ Nein, sehe ich so unweihnachtlich aus, dass ich so etwas gebrauchen könnte?“ Er starrte immer noch. „ Nein, aber sie ist im Angebot!“ „ Ich möchte nicht, danke.“ „ Aber die ist im Angebot, -Weihnachtslieder-!“ „, Nein, danke schön!“ Jetzt starrte er etwas muffig! Ich übrigens auch.
Danach, in der Parfümeabteilung eines Kaufhauses rammte mich eine Seniorin mit soviel Schwung, dass ich bald mit Karacho in das Regal geschleudert worden wäre, wenn ich mich nicht hätte abfangen können.
Leider, habe ich nicht alle Geschenke gefunden, so dass ich noch einmal in diese Vorhölle muss! Und Herr L. wollte sich noch nicht mal mit mir betrinken!
Aber aus Fehlern wird man klug! Das nächste mal fahre ich mit dem Bus, werde gepflegt mit einem Eierpunsch auf dem Weihnachtsmarkt starten und pro irren Mitmenschen werde ich einen trinken. PROST!