Montag, 1. Juni 2009

Umkleidekabinen

Müde, geschafft und bleicht, jedoch todesmutig betrat ich den H&M! Nur mal kurz gucken, dachte ich, vielleicht ein nettes T-Shirt, oder eine nette Sommerhose, oder einen netten Rock. Der vorhandenen Blähbauch, der bestimmt auch nicht mit dem viel beworbenen Yogurt verschwindet, wird einfach ignoriert. Ist ja schließlich mein erster Urlaubstag, der muß gewürdigt werden. Also ab zu den Kleiderständern! Bluse, Hose, T-Shirt locker über den Arm gehängt und langsam zwischen den anderen suchenden Frauen Richtung Kabine geschlendert. Oh, auf Anhieb war eine frei. Und damit, damit begann das ganze Unheil! Ich wußte garnicht, dass ich anscheinend nur noch aus Dellen in Mondkratergröße bestehe! Oben, Unten, Rechts und Links, nur Dellen! Nur Dellen! Und als ob das nicht reichen würde, winkte aus dem Hinterhalt noch eine neue, strahlend blau leuchtende Krampfader. Wenn das Höckerchen nicht von den Kleidungsstücken belegt gewesen wäre, dann hätte ich mich setzten können, so mußte ich das Grauen stehend ertragen. Die H&M Umkleidekabinen sind doch frauenfeindlich! Wie kann dieses Unternehmen mit einer solchen Beleuchtung überhaupt ein Kleidungsstück verkaufen? Von Schön ist frau in diesen Kabinen so weit entfernt! Mein Selbstbewußtsein sank in sekunenschnelle in den dreistelligen Minusbereich. Heute kein T-Shirt, keinen Rock und auch keine Hose! Ganz schnell den Blähbauch in die Strechjeans verpackt und raus hier! Nur noch nach Hause in die Jogginghose, mit einer riesen Portion Eis auf das Sofa! Es gibt nämlich auch einen Onlineshop, ohne Umkleidekabinen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

die kluge Frau nimmt sich für solche Expeditionen ihren oder sonst einen Mann mit. Der dient einerseits als Kleiderhalter, andererseits bestätigt er laufend, dass das mit den Dellen und Adern doch gar nicht so schlimm sei, alles an der Beleuchtung liege und ihr Bluse, Hose und T-shirt ausgezeichnet stehen.

Nina hat gesagt…

@lamiacucina
Eigentlich ja, aber der angetraute Herr L. mußte noch arbeiten und meinen allerliebsten Arbeitskollegen hatte ich schon vorher mit einer Einkaufsattacke gequält, ging also auch nicht!