Freitag, 15. Juni 2012

Genervt

Es gibt Tage, da würde ich am Liebsten schreiend aus meinem Leben fliehen.
Der Dachdecker ist immer noch eine Zumutung, nur er merkt es nicht.
The man himself, quasie.In stillen 5 Minuten dache ich schon oft, komm, fall doch vom Dach, ich sehe auch weg.
Da steht er vor der Kaffeemaschine und es blinkt, dass der Trester geleert werden muss. Klar, ich komme und helfe ihm, mache ihm die Maschine wieder bereit. Am nächsten Tag steht er vor der Maschine und erzählt mir, dass in dem Sportstudio, das er besucht, die gleiche Maschine steht. Und immer wenn er sich dort einen Kaffee holen möchte, dann blinkt etwas. Da dachte ich schon bei mir, so hilflos bist du doch garnicht damit. Am nächsten Tag steht er davor und kräht, dass der Wassertank leer sei. Wirklich zufälltig hatte ich gerade die Hände voll und bat ihn das doch jetzt mal selständig zu erledigen. Dass könnte er nicht! Ganz enrüstet war der Gute. Darauf liess ich alles stehen und liegen , füllte den Wassertank und erinnterte ihn daran, dass er die Maschine doch kennen würde. Ja, sagte er gedehnt, aber im Sportstudio, da wäre ja auch Personal, die würden das dann übernehmen. Da ist mir bald der Kragen geplatzt! Sehr deutlich sagte ich ihm, dass ich nicht sein Personal sei, ob er mich verstanden hätte. Ja, kam zurück, von was dass denn abhängen würde. Ich dachte ich höre nicht richtig. Ruhig sah ich ihn an, und teilte ihm mit, dass ich zu teuer für ihn waere, ob dass jetzt deutlich genug sei?!
Dann diese Desperate Housewifes um mich herum, die kosten mich den letzten Nerv.
Anton ist ein großes und sehr mobiles Kind, mit einem sehr eigenen Kopf. Mich stört das nicht, auch wenn es zeitweise sehr anstrengend ist.
In der Krabbelgruppe ist er 2 Monate jünger als die anderen Kinder, aber genauso groß.
Vor ein paar Wochen stritt er sich mit einem anderen Jungen und ich kam zu spät dazu, da hatte mein Sohn schon seine Zähne in dessen Unterarm geschlagen. Es war schrecklich! Die Bisswunde war sogar blutig. Anton trug eine Macke an der Wange davon. Aber seit dem Tag sind dort zwei Mütter recht seltsam. Manchmal habe ich das Gefühl, sie würden Anton gerne wegsperren, aus Angst um ihre Goldstücke.  Doch ihre Goldstücke hauen und schubsen, gerne auch ins Gesicht. Das ist aber ja normal. Anton ist auch kein Hannibal Lector, der aus Fleischeslust seine Zähne in fremde Gliedmassen gräbt. Nur wenn er sich so bedrängt fühlt und andere Kinder ihn nicht in Ruhe lassen, dann beisst er. Dafür schubst und haut er die anderen Kinder nicht.
Heute kabbelte er sich dann mit einem Mädchen. Er nahm ihr die Eimer ab und sie haute ihn. Ich ging hin und sagte meinem Sohn, dass genug Eimer da wären und das sie doch zusammen damit spielen sollten. Er liess ihr einen Eimer. Für mich war es damit gut und ich ging wieder. Zwei MInuten später höre ich, wie mein Sohn von der Mutter zurechtgewiesen wird, dass man nicht haut. Naja, sagte ich, und lächelte innerlich, denn weder Mutter noch Tocher kann ich leiden, sie hat ihn ja auch gehauen. Ja, kam wichtig zurück, da hätte er ihr ja auch die Eimer weggenommen und dass hätte ihr nicht gepasst und immer wenn ihr was nicht passt würde sie hauen. Sie lächelte süffisant.
Da lächelte ich auch süffisant und sagte ihr, gut, dann wird Anton jetzt auch was nicht gepasst haben, so ist das, dann haut er jetzt eben auch. Sie sah noch blöder drein als sonst und drehte sich ihrer Tochter zu. Was soll so was? Verstehen Sie mich? Dass ist doch mit zweierlei Maß messen. Ihre Tochter darf hauen wenn sie sich ärgert, mein Sohn  nicht. Und einen Erziehungsauftrag hat die Gute bei uns auch nicht. Ganz wichtig erzählte sie mir, dass sie ihre Tochter in ihr Bett sperrt wenn die etwas gemacht hat, was sie nicht darf. Mit großen Augen und einem Kloss im Hals fragte ich da noch mal nach, und sie bestäigte ihre Aussage. Mir fehlten dazu die Worte. Denn wenn ich mein 1,5 Jahre altes Kind als Erziehungsmassnahme wegsperren muss, dann stimmt doch was mit mir nicht. Aber das is meine Einstellung dazu und ich muss zugeben, dass ich in vielen Dingen nicht konsequet bin. Aber wenn es niemanden schadet, dann sind fünfe eben gerade.