Freitag, 30. Juli 2010

Namensfindung

Vor ein paar Wochen telefonierte ich mit meiner Schwiegermutter. Das Hauptthema, wie kann es anders sein, war die Erbse.
"Wie geht es denn meinem Enkelkind?"
"Meinem Kind geht es gut, aber es redet noch nicht mit mir."
"Ja, aber es ist doch auch mein Enkelkind!"
Ich rolle mittlerweile mit den Augen. Enkelkindentziehung, Akte 2010 klärt auf.
"Es ist aber auch mein Kind."
"Habt Ihr denn schon einen Namen für die Erbse?"
Herr L. hatte sich schon im Vorfeld über solche Fragen Gedanken gemacht und mich in seine Pläne eingeweiht.
"Ja, wenn es ein Junge wird, dann Cevin, aber mit C, mit K können ja alle."
"Das ist ja schön, mit C, schön. Und wenn es ein Mädchen wird?"
Jetzt brachte sie mich aus dem Konzept. Ich hatte erwartet, dass sie mich fragt ob wir sie noch alle beisammen hätten, oder dass sie schallend lacht, doch diesen Namen,im tiefsten Ernst, mit-schön- zu kommentieren, dass verwunderte mich.
"Da sind wir uns noch nicht sicher, vielleicht Chantalle oder Jackeline."
"Ah, auch sehr schön!"
"Ja!"
Wir beendeten unser Gespräch.
Verwirrt sah ich das Telefon an.

Aber keine Sorge, ein Maria bekommt es auch, egal ob Junge oder Mädchen.

Donnerstag, 29. Juli 2010

Kurz und Knapp

· Fehlt Männern eigentlich ein Aufräum-und Sauberkeitsgen? Echt, macht Herr L. so weiter, dann bekommt er ein gekacheltes Zimmer mit Stroh und Blechnapf! Das wird dann einmal am Tag ausgemistet und er kann darin rumsauen wie er will! Ich bin doch hier nicht die Putzfrau!


· So, ihr Mütter da draussen, ich brauche bitte Hilfe! Was muss man alles für einen Säugling einkaufen? Irgendwelche Tipps oder Erfahrungswerte? Ich bin wirklich sehr unsicher.


· Die Erbse wird übrigens ein Junge. Wir haben auch schon einen Namen. Bleibt nur zu hoffen, dass er nicht so ein Haushaltslegastheniker wie sein Vater wird. Aber sonst gibt es hier ein Bootcamp. (externe Anmeldungen werden jetzt schon angenommen)

· Die Erbse tritt jetzt so fest durch die Bauchdecke, dass die kleine Katze beleidigt aufsteht und geht.

· Warum trinkt Herr L. meine Limo aus? Hat er vergessen, dass man als Schwangere keinen Spass mit seinen Lebensmitteln versteht? Zur Strafe wird er heute seinen Sohn und mich in die Garküche zum Essen einladen. BASTA!

· Gestern habe ich eine sündhaft teure Umstandsjeans erstanden. Sie lässt mich zwar nicht unbedingt grazil erscheinen, aber dafür sitzt sie! Und weil es so schön ist, habe ich direkt noch einen Pulli gekauft. Für die Erbse gab es dann noch zwei Schlafanzüge, Socken und Wickelbodies. Wie gut das er noch nicht meckern kann.

· Wirft man eigentlich das neu in der Schwangerschaft erstandene riesen Gesäß ebenfalls bei der Geburt ab? Ich hoffe, ja!

Donnerstag, 22. Juli 2010

Hormone?

Sind das eigentlich die Hormone, die dafür sorgen, dass ich es zum Brüllen komisch finde, wenn Menschen sich über Kleinigkeiten aufregen? Ich könnte mich auf den Boden schmeißen und lauthals schreien vor lachen.Und wenn diese Menschen sich dann noch reinsteigern und solche Sätze wie:" Ich will mich aber jetzt aufregen!" von sich geben, dann muß ich wirklich den Raum verlassen.
Gut, so ein Verhalten ist nicht förderlich für ein konstruktives Gespräch, aber wer will das denn?!

Und schon wieder...

Ich lade meinen Kofferraum aus.
Da kommt der cholerische Nachbar im Raddress aus seiner Haustüre. Nickt kurz, guckt und fragt schließlich:" Frau L. ist da ein Kind drin?"
"Herr Ö., wonach sieht das denn aus?"
" Ja, ich dachte, ich frag mal."
?

Montag, 19. Juli 2010

Haushalt

Vor drei Wochen ließ ich den Gefrierschrank über Nacht offen stehen, mit dem Ergebnis, dass es im Keller sehr nass wurde.Warum? Weiß ich nicht. Ich wollte mir nur ein paar Eiswürfel für meine Schorle holen.Jetzt ist er aber sauber und abgetaut und bietet massenhaft Platz für neue Eiswürfel und Speiseeis.
Eine Woche später ließ ich dann den Kühlschrank offen stehen. Eigentlich piepst er, wenn er offen ist. Aber das habe ich wohl überhört und er hat nach Stunden aufgegeben.Im Innenraum herrschten dann wohlige 15°C.Er ist jetzt auch neu bestückt und weist mit 5°C eine artgerechte Kühltemperatur auf.
Jetzt warte ich!
Ich warte auf den nächsten Unfug, den ich im hormongeschüttelten Zustand anstellen werde.Ich liege quasie auf der Lauer.Doch bis jetzt habe ich mich noch nicht bei irgendetwas erwischt, was Pfützen oder andere Katastrophen auslöst.

Samstag

Sie steckt mit ihren streichholzdünnen Beinen in viel zu hohen Schuhen. Trippelt nervös hin und her. Ihr altrosa Minikleid, modisch mit Rüschen, wippt dazu im Takt. Die braunen Haare sind in Locken hochgesteckt und an den Armen baumeln Einkaufstaschen. In einer Hand hält sie ihr Handy. Sie steht an einer Hauptverkehrsstrasse und scheint zu warten.
Plötzlich rauscht, wie auf Schienen, ein weißer R8 an. Hält direkt vor ihr.
Sie öffnet die Beifahrertür, steckt den Kopf hinein und sagt :" Ich habe Brot eingekauft!"
Sie drängelt sich mit ihren Einkaufstüten auf den Beifahrersitz, zieht die Tür zu und der Audi rauscht davon.

Donnerstag, 15. Juli 2010

Fragen

Der Kerl ist so groß wie ein Baum, riesig.
Er starrt mich mit großen Augen an.
Bleibt an meinem Bauch hängen und sieht mir wieder ins Gesicht.
Verlegen legt er den Kopf zur Seite.
"Ist da ein Baby drin?"
Ich lächele und nicke.
Was soll ich denn antworten?!

Dienstag, 13. Juli 2010

So

Das war es dann wohl mit der Pin-up Karriere. Nicht das ich die jemals hätte anstreben können, doch ab heute ist es definitiv damit vorbei. Es sei denn, irgendjemand auf dieser großen weiten Welt besitzt einen Fetisch für schwangere Frauen in Kompressionsstrümpfen! Denn ab heute bin ich stolze Besitzerin, auch Trägerin, eines Paares in Hautfarbe! 30°C im Schatten und ich laufe mit diesen Modellen rum!Aber sie haben ja eine offene Spitze!Die Zehen werden belüftet!Die Dame im Sanitätshaus erzählte mir heute, dass sie Kunden hätte, die hätten ihre Strümpfe zwei (2!) Jahre nicht gewaschen. Sie wären dann immer sehr erstaunt, dass man die Strümpfe waschen sollte.Dreck kompremiert vielleicht auch. Dann würde die Stützklasse im Laufe der Jahre nicht abnehmen, sonder eher zunehmen, je nachdem wieviele Hautschuppen der betreffende Kunde produziert.So schlägt man der Materialermüdung auch ein Schippchen!

Freitag, 9. Juli 2010

Flexible Kinderbetreuung

Da ich ein Mensch bin, der Dinge gerne direkt erledigt und nicht lange vor sich her schiebt, dachte ich so bei mir, kümmre dich doch mal um die Betreuung der Erbse für nächsten Sommer.
Gerne würde ich sie mit ca.6-9 Monaten stundenweise zu einer Kinderbetreuung bringe, damit ich regelmäßig Pflichttermine an der Uni wahrnehmen kann.
Damit kein Vertun aufkommt, ich will mein Kind nicht abschieben!
Aber in der Betreuung meines Kindes jetzt meine Lebensaufgabe zu sehen, den Haushalt zu führen und mich nur noch als Mutter und Ehefrau zu fühlen, da fehlt mir ein gutes Stück zu.
Ich bin immer noch Nina, die gerne mit Menschen arbeitet und der ihr Beruf Spaß macht. Das Alles hört doch nicht mit der Geburt auf und ich werde plötzlich häuslich!
Meine Interessen bleiben doch, treten zwar am Anfang in den Hintergrund, aber sind doch immer noch vorhanden. Durch die Geburt werde ich doch nicht zu einer völlig neuen Frau!
Das vieles sich in seiner Wertigkeit verschieben wird, ja, aber muss ich es deshalb aufgeben?
Ich finde, nein!
An einem schönen Morgen setzte ich mich dann hin und begann Kindergärten abzutelefonieren.
Mit Erschrecken stellte ich fest, dass kaum eine Einrichtung Plätze für so kleine Kinder anbietet. Und wenn sie angeboten werden, dann muß man aber bitte schön auch die 45h Woche buchen! Ob man will oder nicht! Auf meine Nachfrage, warum man denn nicht einfach das Kind an festen Tagen stundenweise vorbei bringen könnte bekam ich meist sehr unwirsche Antworten. Von „ das ist eben so“, bis, „ das ist sowieso nicht gut für das Kind, aber so bekommt es wenigstens eine Regelmäßigkeit“ war alles dabei. Mein absoluter Favorit war ein wirklich profilneurotischer inkompetenter Erzieher in einer städtischen Einrichtung. Er bekam keinen geraden Satz raus und sonnte sich in seiner Gott gegebenen, nicht vorhandenen, Kompetenz.
„ Dann müssen Sie sich eben eine Elterninitiative suchen!“
„ Ja, können Sie mir denn dann eine gute empfehlen?“
„ Also, das, dass ist ja wohl Ihre Aufgabe!“
Ich sah meinen Bauch an und dachte so bei mir, zu so einem Arsch musst du nicht gehen, Erbse!
Sehr bemüht und richtig nett war die Dame vom Integrativen Kindergarten, der aber leider auch nur Kinder ab drei Jahren aufnimmt. Doch konnte sie meinen Wunsch verstehen und riet mir bei einem Verein nach zu fragen, der auch integrative Spielgruppen anbietet.
Dort meldete sich eine Dame, der ich meinen Wunsch mehrfach sehr langsam erklären musste. Mit dem Ergebnis, dass sie mich am liebsten direkt als Rabenmutter beschimpft hätte. Unter einem Jahr werden dort nur Krabbelkurse mit einem Elternteil angeboten. Ab einem Jahr kann man dann für sein Kind einmal die Woche, an einem festen Tag, eine Spielgruppe buchen. Auf meine Frage, ob ich denn nicht auch mal den Tag wechseln könnte, bekam ich als Antwort: „ Das ist nicht gut! Dann sind da ja vielleicht fremde Kinder und ein anderer Betreuer. So was geht nur in Ausnahmefällen!“
Mittlerweile fühlte ich mich schon richtig schlecht! Ist denn mein Wunsch nach einer flexiblen Kinderbetreuung so abwegig? Ich will mich doch den Großteil der Zeit um mein Kind kümmern! Mir geht es doch um Zeiten, wo sie nicht mit kann und dann besser spielen geht, mit anderen Kindern. Das bringt doch auch Vorteile für ein Kind!
Aber was hat mein Kind davon, wenn ich ständig übelgelaunt zu Hause sitze, mich zwar mit ihm beschäftige, aber es spüren lasse, dass ich seinetwegen zu Hause bleiben muss? Meiner Meinung nach, nichts! Das frustriert doch nur Kind und Mutter! Damit möchte ich nicht die Frauen kritisieren, die zu Hause geblieben sind und denen es Spaß gemacht hat sich dauerhaft um ihr Kind zu kümmern. Das ist super! Doch mich würde das zum jetzigen Zeitpunkt nicht glücklich machen. Was ist, wenn die Erbse da ist, dass weiß ich nicht. Aber die Wahl möchte ich haben. Ich möchte mich entscheiden können, ohne Druck und schlechtem Gewissen. Auch ohne Trauer und Wut über verpasste Chancen. Müssen müssen ist in beide Richtungen unerfreulich.
Wenn man dann noch solche schlauen Dinge wie „ Ihr könnt ja noch ein zweites Kind bekommen, dann hast du doch genug zu tun.“, oder, „ Nein, da ist es doch noch viel zu klein dafür. Das war doch dein Lebenstraum ein Kind zu bekommen!“, dann ist man schon ziemlich zornig über solche Frauen. Denn diese Frauen scheinen nichts zu verstehen!
Eine komplette Selbstaufgabe für ein Kind zu fordern, dass ist doch wirklicher Schwachsinn!
Wie viele verkümmerte, frustrierte, depressive Frauen gibt es denn dann? Wie viele Frauen haben sich aus Sorge, sie könnten von ihrer Familie und ihren Freunden ausgegrenzt werden, für den rollenkonformen Weg entschieden und sind dabei untergegangen? Dieser Druck von Außen, aufgebaut aus klugen Ratschlägen und einer sehr engen Weltanschauung, die fast keine Toleranz für unterschiedliche Lebensentwürfe hat, ist so groß, dass man schon selber an sich und seinem Lebensentwurf zweifelt! Mit diesem Gefühl, bin ich bestimmt nicht die einzige Frau! Doch sehe ich es nicht im geringsten ein, dass ich dem nachgeben soll!
Auf die Wertschätzung und Anerkennung solcher Menschen kann man, meiner Meinung nach, getrost verzichten!
Mir fiel dann noch die Variante Tagesmutter ein. Im Internet fand ich auch einige Angebote hier aus der Stadt. Mancher Internetauftritt war zum Gruseln, dass Telefonat erledigte sein übriges und irgendwann saß ich hier ziemlich verzweifelt. Doch dann, dann fand ich sie! Ihre Internetseite war nett gemacht und sie sah auf dem Foto extrem sympathisch aus. Aber das Beste ist, sie wohnt nur 2 Minuten mit dem Auto entfernt. Wir vereinbarten einen Termin. Und was soll ich sagen? Sie wohnt in einem alten Stadthaus, hat selber zwei Töchter und ist wirklich richtig nett! Bei ihr ist es sauber, die Kinder sind aufgeweckt und nicht verschreckt.
Es macht Spaß sich mit ihr zu unterhalten und auch bei ihr zu sein. Was mich jedoch richtig beeindruckt hat, dass ihre Tochter erst um 17 Uhr warm essen musste. Und auch erst nach dem sie laut und deutlich gesagt hat, dass sie Hunger hat. Bei der Hitze fand ich das gut. Sie hat sie nicht gezwungen zu essen, sondern ihr die Wahl gelassen und war vorbereitet.
Sie nimmt die Erbse im nächsten Sommer gerne für ein paar Stunden zu sich.
Mittlerweile bin ich beruhigter und kann gelassener mit der Situation umgehen, denn ich habe jemanden gefunden, dem ich stundenweise mein Kind anvertrauen kann. Der mir die Sicherheit gibt, dass mein Kind gut aufgehoben ist und nicht einfach nur verwahrt wird.

Dienstag, 6. Juli 2010

Sie verschwinden

Kommentare verschwinden, sie tauchen erst garnicht auf!
Aber ich sie habe per mail bekommen.
@Sabine
Da kann ich nur prost sagen, trink einen für mich mit!
Was ich bis jetzt mitbekommen habe ist der Kindrgartenaustritt wirklich ein Grund zur Freude.
@Kochschlampe
Ja, es ist nicht lustig, echt nicht.Aber als Schwangere ist man das auch nicht :)

Okay,

dann eben so!
Ich habe jetzt zweimal versucht auf Eure Kommentare zu antworten.Aber es wurde nicht gespeichert.
@Anikó
Was denn für eine Theorie?
Er wird tauben-blau-grau.
@Herr L.
Dann kauf Dir doch mal ein Fahhrad!
@Kingsizefairy
Jau, ich finde es auch einfach zu viel.Es wird jetzt ein Joggster Twist.Mal gucken ob der wirklich so robust ist.
@Schnick Schnack Schnuck
Ja, wenn ich nicht mittendrin wäre, im Unfug, dann würde ich auch schallend lachen
@not quite like Beethoven
ja, der Umsatz in der Windel wird gewogen. Und das Baby mit dem größten Haufen hat dann gewonnen...

Die schönsten ungefragten Schwangerschaftskommentare

1.Wisst Ihr denn schon was es wird? Habt Ihr noch keine Fruchtwasseruntersuchung durchführen lassen?
- das war in der 8 Woche

2.Du mußt jetzt aber schön für zwei essen und dich schonen.
- ja, 250 kalorien extra

3. Fühlst Du dich denn jetzt als richtige Frau?
- was war ich vorher, ein Monster?

4. Du bist doch noch garnicht richtig schwanger! Erst nach der 12.Woche.
- Was sagt man dazu?

5. 25 Kilo in der Schwangerschft zu nehmen, dass ist normal.
- Lass ich einfach mal so stehen

6. Du darfst keine Wäsche mehr aufhängen, dass ist nicht gut für das kind!
- ?

7. Ich habe am Anfang nicht zu genommen.
- Ja, dass ist dann sicher so.Bestimmt hat das bis in die 30.SSW gedauert...

8. Hormonell ging es mir nie besser als in der Schwangerschaft!
- da bleibt nur eins, verklärt lächeln

9. Ich wußte garnicht, was Hebammen so alles machen. Aber wenn es schwierig wird, dann holen sie ja sowieso die Profis.
- Ja, genau, Mc Gyver

10. Gerne würde ich mit Dir ein Beratungsgespräch zum Kinderwagenkauf führen, ruf doch einfach mal an.
- ?

11. Du bist so süß schwanger!
- ja, und so putzig wenn ich wütend bin.

12. Mein Damm wäre mit oder ohne Massage gerissen. Kannste Dir also sparen.
- ja, danke. Wie werden denn die Lottozahlen am Samstag?

13. Kann es sein das Du einlagerst?
- ja, Fett!

14. Hallo ihr zwei!
- wenn ich alleine auftauche

15. Du willst doch nicht schwimmen gehen? Da kommt doch alles rein!
- Sealife im Schlüpper, kann ich dazu nur sagen.

Das ist eine kleine Auswahl von Anregungen und Fragen, denen man sich hormongeschüttelt aussetzen muß.Wenn ich nicht mittendrin wäre, sondern mir diesen Unfug aus der Distanz ansehen könnte, dann könnte ich darüber wirklich schallend lachen.Auch schön ist das Thema flexible Kinderbetreuung.Aber das ist einen exra Post wert.

Montag, 5. Juli 2010

Kinderwagenkauf

Wenn die Erbse da ist, benötigt sie einen Kinderwagen, dass ist so und da gibt es nichts dran zu rütteln.
Doch haben Sie sich schon mal Gedanken über einen Kinderwageneinkauf und die Lieferzeiten des Wagens gemacht?
So unbedarft wie ich bin, ich auch nicht.
Aber das änderte sich schlagartig nach dem eine Freundin von mir, mir erzählte, dass es bis zu 6 Monaten Lieferzeit für Kinderwägen gäbe. Sehr verwundert sah ich sie an.
" Doch", meinte sie, " je nach dem was Du Dir aussuchst, dauert das so lange."
Sie drückte mir noch ihr Kinderwagenprospekt in die Hand und entließ mich verwirrt nach Hause.
Zu Hause teilte ich meine Information mit Herrn L.. Ist ja schließlich auch sein Kind, das einen Kinderwagen braucht.
" Nina, jetzt verars... Du mich aber! Das ist doch kein Auto!"
War seine freundlich Antwort darauf.
" Nö, und wenn die in der Produktion noch Sommerferien haben, dann dauert das noch viel länger!"
Gemeinsam überlegten wir, was dieses Wunderding denn alles so können muss.
Es muss handlich aber robust sein. Wenn Sie mich kennen würden, dann wüßten Sie, dass robust absolut notwendig ist. Ich zerlege fast alles! Unabsichtlich, aber leider in einer schönen Regelmäßigkeit. Dann sollte der Kinderwagen sich schön klein zusammen legen lassen. Denn mein Auto ist auch klein und hat einen mäßig großen Kofferraum. Und er sollte sich gut lenken lassen und möglichst geländegängig, also nicht nur für die Stadt zu gebrauchen, sein.
Ach, und er sollte übrigens kein Vermögen kosten!
Meine Freundin, die mit dem Prospekt, hatte sich schon entschieden und demonstrierte mir ihr Modell.Sie hatte es bereits früh genug bestellt. Es war wendig, leicht und klein.Die Optik, wie bei jedem Kinderwagen, fand ich zwar gewöhnungsbedürftig, aber er war praktisch.
Also in die nächste Kleinstadt zum Babysachengroßhändler.
Im Geschäftsraum tummelten sich massenhaft werdende Eltern und drängten sich um Kinderwägen, Betten und Autositze. Verwirrt starrte ich diese übergroße Auswahl an.
Ich sprach eine vermeintlich freie Verkäuferin an.
Ihre Antwort, mit einem starken osteuropäischen Akzent ließ mich jedoch schlucken.
" Es tut mir leid, aber im Moment kann ich mir keine Zeit für Sie nehmen, wir haben Zigeuner im Laden und da muß ich aufpassen!"
Mit großen Augen sah ich sie an.Sie sah mir aber an, dass ich ihre Aussage für so daneben hielt, dass sie schnell einlenkte und entschuldigend lächelte.
Am Liebsten wäre ich wortlos gegangen, doch in der Hitze wieder unverrichteter Dinge nach Hause zu fahren und fast 2 Stunden vertandelt zu haben, ließ mich weiter auf ihre Reaktion warten. Sie gab sich dann auch wirklich Mühe und zeigte mir verschiedene Modelle und deren Funktionen. Mit einer Preisliste fuhr ich wieder nach Hause. Herr L. musste sich an diesem Abend meinen gesammelten Unmut anhören und auch das ich nicht mehr alleine dahin fahre, es ist ja schließlich auch sein Kind, auch wenn ich es die ganze Zeit mit mir rumschleppe.
Und können Sie sich vorstellen wie blöd Kinderwagenprospekte sind?
Mein absolutes Highlight schreibt auf der ersten Seite schon so einen Unfug wie "Rackerin und Racker freunen sich heftigst auf jede Tour und beschenken damit Mami mit bester Laune" oder "Mami, fahr schon mal den Wagen vor! Mein Auftritt zu Deutschlands Superstar steht bevor!" oder auch schön " Die Kurven nimmt mami mit Elan. Da können die Reifen gerne mal ins Quitschen kommen." oder" Glamour... für erfolgreiche Babys" und der abolute Quatsch "Ich bin was ich fahre:Wenn Mama mich ausfährt, steht Stil an erster Stelle." Dabei wird einem doch schlecht! Ich möchte nicht von hirnlosen Werbetextern respektlos als Mami bezeichnet werden! Auch wenn ich schwanger bin habe ich mein Rest-Gehirn noch nicht an der Gaderobe abgegeben!
Ein paar Tage später ging ich mit der besten Freundin in die Stadt, auch in ein Kinderwagengeschäft. Hier war die Beratung richtig toll. Und dort gab es ein Modell, dass mir auf Anhieb zusagte. Der Preis war sogar angenehmer als bei den vorherigen Modellen. Aber das Beste ist, er hat Schaniere aus Metall, Luftschläuche, keinen bekannten Speichenbruch und , darauf steht Herr L., Scheibenbremsen! Er lässt sich handlich zusammenfalten und ist extrem wendig.Der Sportwagenaufsatz ist so groß, dass die Erbse den noch bis ins fünfte Lebensjahr nutzen kann, falls sie lauffaul ist. Und wie gesagt, er war günstiger als die anderen Kinderwägen.
Herr L.musste dann trotz WM am späten Nachmittag noch mit mir in die Stadt, sich den Wagen ansehen. Gemeinsam haben wir ihn dann auch bestellt. Er hat übrigens nur 6 bis 8 Wochen Lieferzeit und ist pünktlich zum Geburtstermin da.