Dienstag, 15. Juli 2008

Rollenverteilung

Gestern regte ich mich fürchterlich über Herrn L. auf. Er ist, wie die meisten Männer, ein Haushaltslegastheniker. Warum? Weiß ich leider nicht. Wir hatten hier schon so einige Trainigseinheiten, aber er scheint dem nicht zugänglich. Vor lauter Wut rief ich meine Schwägerin an. Leider scheine ich sie mit meinem Geschimpfe verschreckt zu haben, nun gut.
Aber ihre Antwort auf mein Gemeckere - dann koche ich nicht mehr für ihn, - war doch sehr befremdlich für mich. - Das ist dann aber keine gute Ehe mehr!- sagte sie im Brustton der Überzeugung. Ich scheine hier in diesem Haushalt die einzige zu sein, die sich über die tatsächliche Rollenverteilung nicht im Klaren ist. Komisch.....

Montag, 14. Juli 2008

Am Kernkraftwerk rechts ab....

Wir machen einen Tagesausflug! Da Herr L. seit längerer Zeit ständig nörgelt er wolle nach Koblenz und sich das Deutsche Eck ansehen, starteten wir am Samstag Vormittag gen Koblenz.
Herr L. pries den Tagesausflug auch noch mit einer idyllischen Tour am Rhein entlang an. Gut, dachte ich so bei mir, tu ihm den Gefallen. So ein Mittsechziger-Ausflug kann ja auch seinen Charm besitzen! Ich hoffte auf evtl. Weinhändler, bei denen ich mir die Idylle etwas netter trinken könnte und bestieg das Auto. Die erste Schwierigkeit bestand schon darin den Rhein zu finden. Welche Ausfahrt nimmt man da als Tagesausflügler? Herr L. redete ständig etwas von Sinzig. Auf der Karte war jedoch nur ein Dr. Sinzig verzeichnet! Ich:- Fahren wir dann bei Doktor Sinzig ab? Herr L. leicht irretiert:- Doktor Sinzig? Dreieck Sinzig , Schatz! Wir fuhren dann beim Dreieck Sinzig ab und direkt zum nächsten Baumarkt, da ich zur Toilette mußte. War nett, ich glaube bundesweit sehen diese Baumärkte gleich aus! Jetzt wurde aber entlich der Rhein gesucht! Herr L. wurde schon etwas nervöser und schwafelte etwas von der einen und der anderen Rheinseite mit Eisenbahnschienen. Muss man nicht verstehen, habe ich am Anfang auch nicht. Erst als wir den Rhein mehrfach auf der selben Brücke überquerten und trotzdem immer wieder auf diversen Autobahnen landeten verstand ich sein Ansinnen. Jetzt sollte eigentlich der romantische Teil beginnen, die Rheintour! Gut, Thyssen-Krupp und die Mitteldeutsche Metallgiesserei haben wir gefunden, aber Romantik und Idylle eher nicht. Bei dem letzen Versuch die Idylle zu treffen landeten wir an einem Kernkraftwerk. Hier ging es dann nur noch rechts rum weiter, bis zur Autobahn. Wir entschieden uns die Autobahn zu nehmen und waren in zehn Minuten in Koblenz! Hier gab es das komplette Touristenprogramm! Schifffahrt und Altstadt! Zurück fuhren wir direkt über die Autobahn nach Hause, wer weiß wo wir sonst noch gelandet wären!

Dienstag, 8. Juli 2008

Gute Ratschläge

Jeder kennt sie und keiner mag sie besonders - Menschen mit einem unerschöpfbaren Vorrat an klugen Ratschlägen. Meist lässt man sie ja gewähren, des lieben Friedens willen, aber sie trampeln schon gehörig auf den eigenen Nerven herum. Unermüdlich analysieren sie das gerade zur Diskussion stehende Leben. Niemand lebt richtig, in ihren Augen und alles wissen sie besser. Die meisten Sätze beginnen mit - ich will mich ja nicht einmischen, - hast du denn daran gedacht, dass..., - das müßt ihr ja selber wissen, ABER... - wenn ich dazu etwas sagen dürfte. Sie schrecken vor nichts zurück! Trotz mangelndem Geschmack gibt es, frei Haus, Einrichtungstipps und Stielberatung. Die alles entscheidenden Lebensweisheiten sparen sie sich für ein Vier -Augen -Gespräch auf, ob man will oder nicht! Ganz harmlos wird zu Beginn der Berufwunsch auf familientauglichkeit hinterfragt, um dann etwas später zur Kür, der Familiengestaltung und der Lebensführung zu gelangen. Nichts ist ihnen zu heikel! Wir können doch allen ungebetenen Unsinn aussprechen, wir sind doch unter uns! Und wehe, man ist mit einem Punkt nicht ganz oder gar garnicht ihrer Meinung, dann erntet man verwunderte oder je nach Situation strafende Blicke. Die Stille hält aber nicht lange an, denn jetzt ergießt sich ein Salmon aus frommen Lebensweisheiten, aus gutgemeinten Lebenserfahrungen. Abartig und ekelig! Schrecklich! Bitte, will man schreien, aufhören! Wir wissen selber was gut für uns ist, wie wir leben und wohnen möchten, welche Bildung wir in Anspruch nehmen, was wir essen mögen und was nicht, welche Kleidung uns gefällt, wie und wo wir unseren Urlaub verbringen möchten, wann wir Kinder bekommen wollen, wie wir diese groß bekommen möchten und in welchem Zimmer diese dann wohnen, wann wir traurig und wann wir lustig sind, welche Wandfarbe uns zusagt, welches Bild an welche Wand gehört, wie wir mit schwierigen Familienmitgliedern umgehen wollen, wie wir unserer Zweisamkeit geniessen und verbringen wollen, welche Haustiere bei uns wohnen dürfen, wie häufig wir Schimpfworte benutzen und und und. Wir brauchen keine ständigen fremden Lebensweisheiten! Keine Maßregelungen, wir sind erwachsen! Wir brauchen Akzeptanz, Toleranz und Freiheit für unsere Leben! Freiheit das eigene Leben gestalten zu dürfen! Ist das so schwer zu verstehen?

Mittwoch, 2. Juli 2008

Kaffeetrinken

So, so, so, Kaltgetränke eingekauft, Eiswürfel bereitet, Kaffeevorrat gecheckt, Milch überprüft und Backmischung für Schokoladenkuchen ( den von Dr.Oetker, der runde) gekauft. Herrn L. mehrfach auf ihren Besuch und den zeitgleichen Verzehr des Kuchens hingewiesen.
Ach, ich freue mich!

Rauchverbot

Was soll das ganze Theater um das Rauchverbot in Gastätten in NRW? Hat sich jemals ein Nichtraucher öffentlich so darüber beschwert, dass in seiner Lieblingskneipe dauerhaft geraucht wurde? Dass er nach deren Besuch ekelig gestunken hat ? Oder dass er sich für Stunden dem Passivrauchen ausgesetzt hat, um Freunde und Bekannte zu treffen? Oder das im Restaurant das Essen nur noch halb so gut schmeckte, weil man durch den Raucher am Nachbartisch ständigem Qualm ausgesetzt war? Hat der Raucher aus Kulanz Teile der Rechnung übernommen? Das ständige Einfordern von Verständnis und Toleranz , gegenüber ihrer Sucht und den nicht leugbaren Gesundheitsgefährdungen, auch durch das Passivrauchen, von Rauchern ist sehr verwunderlich und anstrengend. Jeder hat seine Unarten, nur andere Menschen dazu zu zwingen an der eigenen Unart teilhaben zu müssen, finde ich fragwürdig. Wenn ich tonnenweise Schokolade in mich reinstopfen würde und bereits meine hundertdreißig Kilo auf die Waage brächte, dann schade ich auch der Gesellschaft mit meinen möglichen Folgeerkrankungen, aber ich zwinge niemanden mit zu essen. Raucher sollten sich vielmehr überlegen, wieviel Toleranz ihnen bis jetzt entgegengebracht wurde und aufhören zu jammern! Sie können ja draußen weiter rauchen, da stört es niemanden!

Dienstag, 1. Juli 2008

Ess-Himmel

Herr L. hat mich heute Abend zum Essen ausgeführt. Eigentlich zu irgendetwas freilüftigen, aber es kam komplett anders. Alles was uns einfiel hatte heute entweder Ruhetag, Ferien oder baute um. Die Stimmung wurde schon etwas mukzig, aber gut, wir suchten weiter. In einer kleinen Seitenstrasse dann lachte uns der winzige Italiener an. Kein draußen sitzen und wirklich sehr winzig, gerade mal zwanzig Plätze mit offener Küche. Gut, bevor es heute abend nichts mehr gibt, dann eben hier, dachten wir. Aber dann! Die Getränkekarte war schon fantastisch! Alles gab es dort, nur keine Cola oder Limo. Eine Speisekarte gab es nicht, dafür standen die Gerichte komplett auf italienisch ( ohne Übersetzung) auf einer großen Wandtafel. Ach, und es waren so wunderschöne Gerichte, davon kann man sonst wirklich nur träumen! Wo bitte gibt es weiße Bohnen mit Octopus, mit Rosmarien, Koriander, Chillie und Knoblauch? Salat aus Spinat und Rotebeeteblättern? Thunfischtatar? Schwarzes Risotto? Kleine feine selbst marinierte Sardienen? Fantastische Auberginen? Wunderschöne Spagettie mit Pfifferlingen? Das alles und noch einige Gerichte mehr gab es dort! Und es hat dort einfach nur himmlisch geschmeckt! Ich habe schon seit langer Zeit nicht mehr so fantastisch gegessen! Das war heute das beste Essen seit Jahren, ohne übertreiben zu wollen. Zu Herrn L., der übrigens auch restlos begeistert war, konnte ich nur sagen, - Wenn ich nicht verheiratet wäre, dann würde ich jetzt den Koch abschleppen! -
Der Ess - Himmel heißt San Leo, in der Obergrünewalderstrasse 7, im Luisenviertel, für alle die sich auch mal glücklich essen wollen.

Nachtrag, hier mal kurz gucken: www.san-leo.de

Telefon

Ich will ja nicht jammern, aber, jetzt funktioniert das sch... Telefon nicht mehr! Warum? Vielleicht hat die unausgeglichene Dame, mit dem ostdeutschen Akzent von Ver.sa.tel unsere Kündigung schon mal schrittweise durchgeführt. Dieses Telefonunternehmen hat mich schon soviele graue Haare gekostet, ich kann die gar nicht mehr zählen! Hätte ich doch vorgestern den netten gewaschenen jungen Mann von der Te.le.kom reingelassen. Auch wenn er sich mit -Guten Tag, ich möchte mich gerne mit ihnen über den Telefonanschluss den sie bei uns haben .- einschmeichel wollte. Aber nein, ich Zicke, mußte ihm sagen, dass der Anschluss nicht von seinem Unternehmen ist und ich mich auch nicht mit ihm unterhalten wollte! Jetzt würde ich gerne! Übrigens er hat auch noch gut gerochen. Und soetwas schicke ich weg und unterhalte mich stattdessen mit einer CUF von Ver.sa.tel. Die Quittung habe ich ja jetzt!