Sonntag, 30. September 2007

Letztens in der Buchhandlung...

Ich stand an der Kasse und träumte so vor mich hin. Vor mir stand meine Gynekologin und bezahlte irgendwelche Kinderbücher. Wie gesagt, ich träumte. Da entdeckte ich einen Gummifrosch, der versprach, wenn man ihn wässerte, dass er zum Traumprinzen würde.Super, für 5 Euro auch jetzt nicht zu teuer. Eine Investition, die sich sicher rechnet, wenn er einem das Leben versüßt. Ich sah mich schon auf dem Sofa thronen und von einem Mittelding zwischen George Clooney und Lenny Kravitz meine Wünsche von den Augen abgelesen zu bekommen. Um den Haushalt müsste ich mich auch nicht kümmern, denn das würde er gutaussehend und mit links erledigen. Er wäre auch immer gut gelaunt und charmant und höflich. Meine Anziehsachen müsste ich auch austauschen, nicht weil sie verwaschen wären, nein auch darin wäre er perfekt, sondern weil er so verflixt gut kochen könnte und ich in Rekordzeit zunehmen würde, von dem ganzen guten Essen. Aber Figurprobleme gäbe es nicht mehr!
Da war ich auch schon dran. Ich lächelte den Buchhändler verzückt an, legte meine Glückwunschkarte auf den Tresen und deute auf den Frosch,:" Sagen Sie, funktioniert das auch?" Der Buchhändler sah entlang meines Fingers zum Frosch, sah mich dann an ,:" Ähm ja, soviel ich weiß, ja" Ich zögerte wohl etwas zu lange." Aber wissen Sie," er grinste mich siegesicher an," sonst müssen Sie eben mit jemanden wie mir vorlieb nehmen!"
Also , wie kann Mann denn so etwas schönes so schnell zerstören? " Danke," ich legte mein Geld hin," aber so ein Modell wie Sie habe ich schon zu Hause!" Der Buchhändler schaute etwas verwirrt, gab mir mein Retouregeld und lächelte schüchtern. Ich packte alles ein , lächelte zurück und ging. Was zerstört der auch meine Träume!

Mittwoch, 26. September 2007

Heute in der Stadt

Ist irgendjemandem schon mal aufgefallen das wildfremde Menschen ständig in Kinderwägen gucken?Ältere Damen verzückt die lippenstiftgetränkten faltigen Lippen kraus ziehen und mit einer Schreckensmaske der Liebenswürdigkeit in den Kinderwagen starren? Das ist doch gruselig! Was soll so ein Säugling denn von so etwas halten? Gut, Fräulein Amanda geht damit sehr souverän um, wenn es sich bewegt schließt sie die Augen und wenn ihr etwas nicht passt, dann wird geschimpft, lauthals. Das schreckt mittelalte und ältere Damen jedoch nicht ab. Die starren trotzdem! In einer Buchhandlung stoppte die Buchhändlerin extra die Kasse, rannte quer durch das Geschäft und starrte in den Wagen. Ja, was ist das denn? Bitte, kann mir das jemand erklären? Werde ich auch so, mit zunehmendem Alter?
Eigentlich wollte ich daraufhin dem Fräulein Amanda das Rülpsen beibringen, durfte ich nicht.Soll ja ein wohlerzogenes Kind werden.Klar, mit lauter distanzlosen Erwachsenen drumherum.
Aber vielleicht sehe ich das ja auch zu eng. Viele dieser älteren Menschen freuen sich wirklich von Herzen ein Kind zu sehen. Sind glücklich soviel geballte Lebensfreude auf einmal, in so einer kleinen Person zu finden. Aber muß man da so starren? Vielleicht ja, denn Glück ist flüchtig und schwer zu sehen, man muß schon genau hinschauen. Es scheint als ob ich mehr Gelassenheit bräuchte, vielleicht auch mehr Neugierde auf das Glück.

Donnerstag, 6. September 2007

Einkaufen bei WMF

Es gibt Geschäfte, da bevorzuge ich die Außenseite der Ladentüre, deren Hitliste führt WMF an. Viele werden jetzt denken, :" Ach, wieso denn? Die haben doch so ganz nette Sachen", ja, mag sein, aber ich bin nicht ausreichend häuslich für diese Einkaufswelt. Die Parade der unnützen Küchengeräte wird von Jahr zu Jahr länger. Dort gibt es Sparschäler für Tomaten oder Rührblitze mit Kugeln an den Enden. Ein einfacher Schneebesen tuts nicht mehr. Dieser Rührblitz rührt alles klümpchenfrei unter, natürlich in Rekordgeschwindigkeit. Bewacht werden diese High-End-Haushaltsgeräte von gesetzten eloquenten Verkäuferinnen, die technisch versiert mit ihnen umzugehen verstehen. Lasst Euch doch mal den Sparschäler demonstrieren! Eine Offenbarung! Dringt man dann ein Stockwerk höher vor, dann zeigt sich einem eine zurückhaltende Stille. Im Basement herrschte schon ehrfürchtiges Flüstern, hier jedoch redet man nur um die Schönheit des Porzellans zu würdigen. Kein Miene wird verzogen! Sollte man jetzt denn noch auf die Idee kommen die Dame anzusprechen, :Vorsicht vor dem bösen Blick! Erst ab einem Alter von ca. fünfundvierzig Jahren scheint man die Berechtigung dafür zu besitzen, vorher besser nicht. Eiskalt wird dann nach dem Wunsch gefragt. Im Unterton schwingt mit , dass das Geschirr es ebenfalls als eine Zumutung empfindet. Jetzt bloß nicht einschüchtern lasse! Sollte man jetzt ins Stottern geraten und sich nicht klar ausdrücken, kommt:" Da kann ich ihnen nicht helfen!", auch wenn man das Geschirr vorhin noch auf einem Tisch gesehen hatte. Also wieder allen Mut zusammen klauben und von vorne. Das steigert natürlich nicht die Stimmung der WMF-Dame! Falls man es jetzt noch bis zum Kauf schaffen, Hut ab! Ich habe letzten etwas bei WMF erstanden und ich habe die Dame mundtot bekommen!
Also, ich strebte einen Kauf von Frühstücksgeschirr an, als Geschenk. Leider war nur ein Teller in der Filiale vorhanden. Auf Nachfrage, ob es andere Filialen gebe die dieses Geschirr führen, wurde mir süffisant gesagt:" Also, da anzurufen haben wir nicht das Personal, die wollen ein Fax. Und das dauert!" Super dachte ich, das dauert. Aber ich könnte doch schon den einen Teller mitnehmen.Darauf guckte ich etwas verwundert. Ein Teller für zwei Personen? Und die Eierbecher? Und die Tassen? Und der restliche Teller? Sehe ich so aus als ob ich mir nur einen Frühstücksteller leisten kann? Nein, den Rest, dauert ca. zwei Wochen, sollte ich bestellen. Ging aber leider nicht, da ich wie immer, zu spät dran war. Aber warum dauert das so lange? Weiß das evtl. jemand? Ist die Dauer korreliert mit der Wertigkeit der jeweiligen Geschirr? Wird man sich dadurch bewusst welch ein Vorteil ein Porzellanteller darstellt? Ich persönlich esse auch von Pappe, hauptsache es schmeckt. Aber das habe ich natürlich für mich behalten. Egal!
Die Dame lächelte. Ich könnte ja auch einen Gutschein nehmen, den Teller auch und das zusammen verschenken. Für diese Idee musste ich sie loben! Das war meine Rettung!Danach verfiel sie leider wieder in ihr altes Verhaltensmuster.Erst musste ich den Gutschein bezahlen und dann gesondert den Teller, ich weiß nicht warum. Selbstverständlich wollte sie es dann noch als Geschenk verpacken. Ich stoppte sie." Ah, sie wollen selber Hand anlegen!" Hier schaute ich irritiert. "Ja," antwortete ich, " mit Konfetti!" Ein Freudestrahlen ging über ihr Gesicht. Soviel Schönheitsinn hatte sie mir nicht zugetraut. " Das schöne daran ist, das Konfetti wird sich nie mehr aus dem Teppich entfernen lassen!" Ihr Lächeln erstarb! Der Teller wurde zum Transport verpackt und mir einen schönen Tag gewünscht.
Sabine und Bernhard, verzeiht mir, aber geteiltes Leid ist halbes Leid! Viel Spass mit dem Gutschein!